Lothar Wieler, der frühere Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), will am Hasso-Plattner-Institut für mehr künstliche Intelligenz im Gesundheitswesen sorgen. Seiner Meinung nach liegt Deutschland in Sachen Digitalisierung nach wie vor zurück.

Weniger Papierkram, mehr KI: Lothar Wieler, der ehemalige Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), möchte sich ab sofort verstärkt für die Digitalisierung des deutschen Gesundheitswesens einsetzen. Er erwartet, dass auch künstliche Intelligenz (KI) künftig eine größere Rolle spielt, zum Beispiel bei Therapieentscheidungen, so ein Artikel des Online-Magazins Golem. Nach acht Jahren an der Spitze des RKI wechselt der 62-Jährige nun zu dem privat finanzierten Hasso-Plattner-Institut. Dort ist er Sprecher des sogenannten Digital Health Clusters. Er hat es sich zum Ziel gemacht, die Digitalisierung im öffentlichen Gesundheitswesen voranzubringen und damit die Gesundheit der Bevölkerung zu fördern. „Wir stehen ganz weit hinten, dafür, dass wir ein Land sind, das sehr wohlhabend ist und sehr viel intellektuelle als auch finanzielle und technische Ressourcen hat“, so Wieler.  

Fokus liegt auf dem Datenschutz 

Ein Hindernis bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens ist der Datenschutz. „Jeder hat Sorge und möchte, dass er die Informationen nur dem gibt, der sie braucht“, meint Wieler. Eine hundertprozentige Sicherheit vor Datenmissbrauch könne es nicht geben, jedoch sei das IT-Forschungsinstitut bereits dabei, Tools für bestmöglichen Datenschutz zu entwickeln. Wieler äußert sich auch zum Thema KI: Seiner Ansicht nach sollte KI künftig auch in Kliniken mehr zum Einsatz kommen, um Klinikärzt:innen bei der Diagnose und Therapie mithilfe von fundierten Datenbasen zu unterstützen. Aktuell forscht Wieler an Erbgutsequenzen von antibiotikaresistenten Bakterien. 

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