Der Bitkom setzt sich angesichts der aktuellen Coronakrise dafür ein, dass die bei Verwaltung und staatlichen Stellen vorhandenen Daten grundsätzlich besser für Unternehmen und die Öffentlichkeit verfügbar gemacht werden.
Bitkom-Präsident Achim Berg: „Daten sind von entscheidender Bedeutung und ein bedeutender Wettbewerbsfaktor, wenn wir gesellschaftliche Herausforderung mit Hilfe von digitalen Technologien wie Künstlicher Intelligenz oder Blockchain lösen wollen. Insbesondere Startups haben bewiesen, dass sie mit kostenlos bereitgestellten Daten rasch innovative Lösungen entwickeln können – dies müssen wir dringend weiter ausbauen. Der Staat sollte eine Vorreiterrolle einnehmen und mit Open Government Data voranschreiten.“
Laut dem Digitalverband sind für eine ganzheitliche Open Data Strategie folgende Maßnahmen entscheidend:
- Vernetzung und Zusammenarbeit aller Open-Data-Akteure
- Festlegung von technischen Standards durch ein IT-Architekturboard
- Gewährleistung der Auffindbarkeit aller öffentlichen Daten im nationalen Metadatenportal GovData
- Standardmäßige Bereitstellung von Open Data über offene Dateiformate und offene Schnittstellen
- Förderung von Open Government Data durch eine kohärente Regulierung
- Einrichtung zentraler Open-Data-Kompetenzzentren
- Verankerung eines Open-Data-Ausbildungsprogramms
- Verpflichtung zu Open-by-Default
- Bereitstellung von Experimentierräumen für die Nutzbarmachung von Open Data
- Gründung eines deutschen „Open-Data-Institute“ nach britischem Vorbild
Standards
Der Digitalverband empfiehlt die Festlegung von technischen Standards, um die Nutzung von durch Verwaltungen bereitgestellten Daten zu erleichtern. Dazu sollen die Daten über offene Dateiformate und offene Schnittstellen bereitgestellt werden. Zudem soll sichergestellt werden, dass alle öffentlichen Daten im nationalen Metadatenportal GovData auffindbar sind.
Dabei gelte der Grundsatz „Open-by-Default“. „Das bedeutet, Verwaltungen sollten die zur Erfüllung ihrer Aufgaben erhobenen unbearbeiteten Daten grundsätzlich veröffentlichen, wenn nicht Ausnahmegründe wie ein Personenbezug vorliegen“, heißt es dazu.
Verwaltungen unterstützen
Zudem erklärt der Bitkom, dass in allen Bundesländern Open-Data-Kompetenzzentren entstehen sollten, um die Verwaltungen bei der Bereitstellung von Daten zu unterstützen. Ergänzend sollte der Bund Mittel für die Ausbildung von 11.000 Open-Data-Managern bereitstellen, damit der Open-Data-Gedanke auch in die Fläche bis hin zu den Kommunen gebracht werden könne.
Außerdem sollen die breite Open-Data-Community sowie interessierte Unternehmen und Privatpersonen besser mit den Akteuren in der Verwaltung vernetzt werden. Experimentierräume für die Nutzbarmachung von Open Data und die Gründung eines deutschen „Open-Data-Institute“ nach britischem Vorbild sollen dabei helfen, das Tempo bei der Bereitstellung von Daten weiter zu erhöhen.
Eine entscheidende Bedeutung für den Erfolg von Open Government Data komme dabei der Regulierung zu. Die zahlreichen Vorschriften und Regelungen in verschiedenen Gesetzen sollten zusammengeführt und dabei föderale Unterschiede vermieden werden. „Ziel sollte dabei eine EU-weite Lösung sein“, so der Bitkom.
Autor: Julia Mutzbauer
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