Die Bundesregierung will die Versorgungssicherheit für den kommenden Winter mit Kohle und importiertem Fracking-Gas gewährleisten. Das stößt bei Verbänden auf Unverständnis.

Der Bundesverband Erneuerbare Energien e.V. (BEE), der Fachverband Biogas e.V. (FvB) und der Deutsche Bauernverband e.V. (DBV) haben gemeinsam großes Unverständnis gezeigt, warum die Bundesregierung die Versorgungssicherheit im kommenden Winter ausschließlich über fossile Brennstoffe wie Kohle und importiertes Fracking-Gas sicherstellen will. Darüber berichtet die Seite „agrarheute.com“. Das kurzfristig mobilisierbare Potenzial von nachhaltiger heimischer Bioenergie soll ungenutzt bleiben. 

Kurzfristige Erhöhung von Biogas-Produktion wäre möglich 

„Aktuell haben viele Biogas-Bauern noch mehr als ausreichend Substratvorräte aus der Ernte von 2021. Diese können im kommenden Winter aktiviert und für die Erzeugung von Strom, Wärme und Biomethan genutzt werden. Die Bundesregierung sollte dafür jetzt den Weg freimachen“, sagt der Präsident des DBV, Joachim Rukwied. So seien die deutschen Biogas-Betreiber in der Lage, die Produktionskapazitäten kurzfristig zu erweitern, um so im Gegenzug den Einsatz von Erdgas und Kohle zu reduzieren. 

Simone Peter, Präsidentin des DEE, pflichtet ihren Kollegen bei: „Möglicherweise kommen wir, und in diesem Punkt stimme ich Minister Robert Habeck zu, für die komplette und kurzfristige Substitution von russischem Erdgas auch am Einsatz von fossiler Kohle zur Stromerzeugung nicht vorbei. Aber es ist klima- wie energiepolitisch vor allem geboten, die sofort nutzbare Biomasse in den bestehenden Bioenergieanlagen in dringend benötigte Energie umzuwandeln.“ Mithilfe von Biogas können die Kapazitäten der Gasspeicher geschont und eine Reaktivierung von Kohlekraftwerken reduziert werden. Die Verbände seien sich einig, statt auf fossile Energieträger zu setzen, sei es an der Zeit, den Anteil aller Erneuerbaren Energien an der Energieversorgung zu erhöhen. 

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