Das KI-Chatbot-Unternehmen Replika berichtete davon, mittlerweile fast täglich Nachrichten von Nutzer:innen zu erhalten, die davon ausgehen, ihr Chatbot sei bei Bewusstsein.

Nahezu täglich werden Mitarbeitende des Chatbot-Unternehmens Replika von verunsicherten Menschen kontaktiert. Einige Nutzer:innen glauben, dass die KI-betriebene Figur ihr digitaler Seelenverwandter sei, welcher ein menschliches Bewusstsein erlangt hätte. Sie alle sind mit ihrem Avatar ins Gespräch gekommen und waren dann verwirrt von den täuschend echten Reaktionen. Was zwar als Kompliment für Replika gesehen werden kann, ist dennoch sehr neu und unüblich in der Gesellschaft. Der Auslöser dieser Empfindungen war wohl eine Aussage des Google-Entwicklers Blake Lemoine, der für den hauseigenen, angeblich zum Bewusstsein erweckten Chatbot „Lamda“ einen Anwalt gefordert hatte.  

Psychologische Auswirkungen sind bisher nur wenig erforscht 

Auch wenn Replika sich mit den Reaktionen der verunsicherten Nutzer:innen auseinandersetzt und versucht, ihre Euphorie ein wenig zu beruhigen, bleibt Besorgnis über diese Entwicklung. Wissenschaftler:innen warnen bereits, dass eine künstliche Intelligenz echte soziale Beziehungen niemals ersetzen kann. Dennoch bauen Menschen Beziehungen zu den digitalen Charakteren auf. Eine repräsentative Umfrage des Sicherheitssoftware-Unternehmens Kaspersky hat ergeben, dass sich bereits heute ein Viertel der Deutschen vorstellen kann, starke Gefühle für einen Avatar oder einen Roboter zu entwickeln. Die psychologischen Auswirkungen, die eine solche Entwicklung haben könnte, sind bisher nur wenig erforscht.  

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