Mobiles Arbeiten ohne zuverlässige Sprachverbindungen sowie schnelle und ausreichend große Datenraten ist heute undenkbar. Mobilfunktarife bilden die Basis für den mobilen Arbeitsplatz. Vor allem für Geschäftskunden haben die großen Mobilfunkanbieter spezielle Leistungen und Lösungen in petto.

Unternehmen setzen für ihre Beschäftigten immer häufiger auf kollaborative Methoden und digitale Medien. Mobile Arbeitsgeräte wie Smartphones, Laptops sowie Tablets und das Arbeiten in der Cloud mit Collaboration-Lösungen wie Microsoft Teams haben die Arbeitsweise grundlegend verändert. In vielen Firmen haben flexible Hybrid-Cloud-Modelle die herkömmliche Client-Server-Architektur abgelöst. Damit ist eine Grundlage für einen ortsunabhängigen digitalen Arbeitsplatz geschaffen, bei dem die Mitarbeiter mit unterschiedlichen Geräten auf die von ihnen benötigten Unternehmensdaten zugreifen und auch im Team über verschiedene Orte verteilt arbeiten können.
Mit Anwendungsgebieten im Bereich Virtual und Augmented Reality nimmt die Endgerätevielfalt dank Datenbrillen, optischen Sensoren und Kameras weiter zu. Die Portierung der Office-Apps auf iOS und Android sorgt dafür, dass sich die Reichweite signifikant erhöht und sich die Anforderungen der Anwender nach plattformübergreifender Verfügbarkeit erfüllen lassen.

Höhere Datenraten und 5G

Mobilfunktarife bilden die Basis für den mobilen Arbeitsplatz. Um den Anforderungen gerecht werden zu können, gehören Business-Flats bei den Mobilfunkanbietern in Deutschland längst zum Standardangebot. Geschäftskunden wollen darüber hinaus von Inklusivminuten für Auslandstelefonate oder kostenlosen Multi-SIM-Karten profitieren, um ihren Mitarbeitern das Arbeiten auf mehreren Endgeräten zu ermöglichen. Neben höheren Datenraten bieten Provider wie Vodafone und die Deutsche Telekom auch Tarife mit 5G-Unterstützung an. „Die neuen Business-Mobiltarife sind alle 5G-fähig und damit fit für die Zukunft“, sagt Karsten Pfrommer, Leiter Produktmanagement Mobilfunk Geschäftskunden bei der Telekom Deutschland. „Das passende Gerät vorausgesetzt, gehen Kunden in allen Tarifen künftig im neuen 5G-Netz online.“ Von den neuen Business-Angeboten sollen vor allem kleinere und mittlere Unternehmen profitieren.

Zehn oder 20 GB pro Sekunde

Hinter dem Begriff 5G verbirgt sich nicht nur ein schnelles Funkprotokoll. Der Mobilfunkstandard verfügt im Gegensatz zu LTE auch über neue intelligente Features im Mobilfunknetz. „5G ist ein komplettes Ökosystem, das aus sehr vielen Teilkomponenten besteht“, betont Michael Einhaus, Professor an der Hochschule für Telekommunikation in Leipzig. Dank der intelligenten Technik Network Slicing lassen sich beispielsweise mehrere virtuelle Netze auf derselben physikalischen Netzinfrastruktur anlegen. Auf diese Weise werden Daten jeder Anwendungsklasse über ein eigenes virtuelles Mobilfunknetz übertragen, das speziell für diese Anwendungsklasse optimiert wurde. So können andere Datenströme nicht stören und die Anwendungen lassen sich auf der jeweils optimalen Netzfunktionalität aufsetzen. Enhanced Mobile Broadband (eMBB) ist eines von mehreren Anwendungsprofilen in 5G-Mobilfunknetzen. eMBB benötigt hohe Datenübertragungsraten für Anwendungen wie das Streaming hochauflösender Videos oder Virtual Reality. eMBB ist in der Lage, Endgeräten Datenraten von bis zu zehn oder 20 Gigabit pro Sekunde zur Verfügung zu stellen.

Sicher durch den VPN-Tunnel

Anbieter bieten mit entsprechenden Features die sichere Trennung von privaten und geschäftlichen Daten. So ermöglicht mobiles VPN (Virtual Private Network), im Sinne der Internet-Autonomie und des angemessenen Datenschutzes, sich sicher auf private Unternehmensnetze per Mobilfunk einzuwählen. Die Anfrage eines VPN-Clients, also eines PCs, Laptops oder auch Smartphones oder Tablets, wird durch einen Tunnel an das eigentliche Ziel gebracht, sprich eine Webseite, ein anderes Netzwerk oder ein bestimmter Dienst. Die IP-Adresse, über die sich jedes Endgerät beziehungsweise jeder Nutzer im Internet und auch in lokalen Netzwerken identifizieren lässt, ersetzt die IP des VPN-Servers. Der eigentliche Nutzer lässt sich auf diese Weise verschleiern und die übermittelten Daten sind innerhalb des VPN-Tunnels verschlüsselt und somit ebenfalls nicht von außen einsehbar. Alle über ein VPN gesendete und empfangene Daten sind verschlüsselt und anonymisiert, sodass Sender und Empfänger nur sehr schwer bis gar nicht zu ermitteln sind.

Mobiles Datenaufkommen wächst stetig

Dass die steigende Mobilität in der Arbeitswelt zusammen mit der erhöhten Nutzung von Social Media und Streamingdiensten für stark anwachsenden Datenverkehr sorgt, liegt auf der Hand. So vergrößert die parallele Verwendung mehrerer Endgeräte sowie die zunehmende Vernetzung von Geräten das mobile Datenaufkommen erheblich. Damit avanciert der Mobilfunk zur technischen Basis für neue Geschäftsmodelle, optimierte Prozesse und verbesserten Kundenservice in Handel, Fertigung, Dienstleistung und Handwerk. Unternehmen gehen für ihre Arbeitnehmer neue Wege, um mit Partnern, Dienstleistern und Kunden zusammenzuarbeiten. Den Folgen dieses Wandels messen Unternehmen heute eine zentrale Bedeutung bei: Laut der PAC-Studie „Digital Workplace in Europe“ gehen drei von vier befragten IT- und HR-Managern in Europa davon aus, dass die Qualität der Arbeitsumgebung einen starken Einfluss auf den Geschäftserfolg hat. Statista hat eine Studie veröffentlicht, nach der 2021 allein in Deutschland der Collaboration-Software-Markt 458 Millionen US-Dollar stark sein wird.

Nutzungsgewohnheiten sind entscheidend

Geschäftskunden-Tarife wie die der Telekom, passen sich an das Nutzungsverhalten der Beschäftigten an. Gibt es für mobiles Arbeiten eine Allnet-Flatrate oder günstige Zusatzpakete für bestimmte oder sogar alle Länder? Lässt sich das Smartphone auch im Flieger nutzen? Sind WiFi-Calls für das mobile Büro enthalten oder deckt der Tarif den Bedarf an zusätzlichen SIM-Karten und Telefonnummern, die über eine Kundennummer und eine gemeinsame Rechnung laufen? Sollen die Mitarbeiter von unterwegs auf den eigenen Server (Intranet, Dokumente, Webseite, CMS, E-Mails) zugreifen, muss das Datenvolumen entsprechend konzipiert sein. Die Nutzungsgewohnheiten und das Preis-Leistungs-Verhältnis geben am Ende den Ausschlag.

Autor: Thomas Heinen

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