Nicht nur Biontech, auch viele andere deutsche Unternehmen wurden von Personen mit ausländischen Wurzeln gegründet. Sie sind risikobereiter.

Eine Meldung aus Deutschland versetzte die Welt in Aufruhr: Das Biotechnologie-Unternehmen Biontech will einen wirksamen Impfstoff gegen den Corona-Virus gefunden haben. Die EU hat sich schon 300 Millionen Dosen gesichert, sobald das Mittel zugelassen wird. Gegründet wurde Biontech vor zwölf Jahren von dem Onkologen Ugur Sahin und seiner Frau Özlem Türeci. Sahin, der in der Türkei geboren wurde und später mit seinen Eltern nach Deutschland kam, promovierte in Köln. Nicht nur im Falle von Biontech profitiert die deutsche Wirtschaft von Existenzgründungen durch Migranten, wie nun eine aktuelle Studie herausfand. 

Mehr Risikobereitschaft 

Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der staatlichen Förderbank KfW, sagt: „Deutschland profitiert deshalb seit vielen Jahren von der höheren Bereitschaft von Migrantinnen und Migranten, sich selbstständig zu machen.“ Das habe sich auch 2019 gezeigt. Der Studie zufolge gab es im vergangenen Jahr 605.000 Existenzgründungen, in rund 160.000 Fällen hatten die Gründer ausländische Wurzeln. Der Anteil stieg gegenüber dem Vorjahr deutlich um fünf Prozentpunkte auf 26 Prozent, wie eine Sonderauswertung des KfW-Gründungsmonitors zeigt. Ein Grund, warum Menschen mit ausländischen Wurzeln schneller gründe, ist der Studie zufolge die für sie schlechteren Chancen auf dem Arbeitsmarkt.  

Zwar wurden im Rahmen der Coronakrise einige Gründungspläne abgesagt oder verschoben, doch glauben Köhler-Geib und Co., dass die Krise auch Treiber neuer Innovationen sein könnte. Nicht nur bei Existenzgründungen, auch bei bereits bestehenden Unternehmen. So zeigte eine KfW-Auswertung im Sommer 2020, dass mit einem Anteil von 41 Prozent insbesondere Unternehmen mit starken Umsatzeinbußen auf Innovationen setzen. 

Bitte beachten Sie

Die Beiträge in der Rubrik "Trends und Innovationen" sind Inhalte unseres Medienpartners Vogel Communications Group GmbH & Co. KG. Sie spiegeln nicht unbedingt die Meinung von DATEV wider.

Vogel Communications Group