Die Anzahl der von Banking-Malware betroffenen Nutzer in Unternehmen stieg 2019 zum dritten Mal in Folge an. Mehr als ein Drittel aller Angriffe mit Banking-Trojanern richtete sich 2019 gegen Firmen.
Im Jahr 2019 wurden weltweit 773.943 Nutzer von Kaspersky Sicherheitslösungen von Banking Trojanern angegriffen, im Vorjahr waren es noch 889.452. Ein Drittel (35,1 Prozent) dieser Angriffe betraf Nutzer in Unternehmen. Russland (33,6 Prozent) war im Jahr 2019 erneut das weltweit am häufigsten attackierte Land, gefolgt von Deutschland (7,4 Prozent) und China (3,3 Prozent). Diese Ergebnisse gehen aus dem aktuellen Kaspersky-Report „Financial Cyberthreats in 2019“ hervor.
Cyberkriminelle nutzen Banking-Trojaner, um Geld von ihren Opfern zu stehlen. Diese Art von Malware sucht nach Logindaten für Online-Bezahl- und -Banking-Systeme sowie Einmalkennwörter, um diese an die Angreifer zu übermitteln.
Zum dritten Mal in Folge stieg der Anteil dieser Angriffe gegen Nutzer in Unternehmen: im vergangenen Jahr machte der Anteil rund ein Drittel (35,1 Prozent) aus, während es im Jahr 2018 noch 24,1 Prozent und im Jahr 2017 19 Prozent waren. Nach Ansicht der Experten von Kaspersky ist die Begründung für diesen Anstieg klar: Angriffe auf den B2B-Sektor können nicht nur Zugang zu Bank- oder Zahlungssystemkonten verschaffen, sondern durch den Missbrauch von Mitarbeitern auch die finanziellen Ressourcen eines Unternehmens gefährden. Eine positive Entwicklung zeigt sich bei Smartphones: Die Anzahl der Nutzer, die von Android-Banking-Malware betroffen war, fiel 2019 von rund 1,8 Millionen auf rund 675.000.
Der Anteil des Finanz-Phishings stieg dagegen von 44,7 Prozent im Vorjahr auf 51,4 Prozent aller erkannten Phishing-Angriffe an. Mehr als jeder dritte Versuch (27 Prozent) eine Phishing-Webseite zu besuchen, stand in Verbindung mit Finanz-Phishing. Der Anteil der Phishing-Angriffe auf Zahlungssysteme und Online-Shops betrug 16,6 Prozent beziehungsweise 7,6 Prozent. Dies entspricht in etwa dem Stand des Jahres 2018. Der Anteil der Mac-Nutzer, die von Finanz-Phishing betroffen waren, ging leicht zurück auf 54 Prozent (im Vorjahr 57,6 Prozent).
„Während die Gesamtanzahl der Angriffe mit Banking-Trojanern im Jahr 2019 zurückging, deutet das wachsende Interesse an den Anmeldeinformationen von Unternehmensnutzern darauf hin, dass wir noch keine Pause bezüglich Finanzbedrohungen erwarten dürfen“, mahnt Oleg Kupreev, Sicherheitsexperte bei Kaspersky. „Wir empfehlen, bei der digitalen Abwicklung von Finanzgeschäften weiterhin Vorsicht walten zu lassen. Da wir uns aktuell während der Coronavirus-Pandemie auf dem Höhepunkt des Remote-Arbeitens befinden, ist es gerade jetzt besonders wichtig, die Bestrebungen von Cyberkriminellen, Geld zu stehlen, nicht zu unterschätzen.“
Autor: Peter Schmitz
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