Unternehmen bewerten ihre IT-Ausgaben neu, da die wirtschaftliche und politische Unsicherheit abnimmt. Besonders Software in Form von Cloud-Produkten ist ein Verkaufsschlager.

Laut Gartner werden die weltweiten Ausgaben für IT heuer voraussichtlich 3,9 Milliarden US-Dollar betragen, was einer Steigerung von 3,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die Schwelle von vier Milliarden US-Dollar werden die weltweiten IT-Ausgaben voraussichtlich 2021 überschreiten.

„Obwohl die politischen Unsicherheiten die Weltwirtschaft näher an die Rezession herangetrieben haben, trat diese 2019 nicht ein und ist auch heute noch nicht das wahrscheinlichste Szenario für 2020 und darüber hinaus“, so John-David Lovelock, Research Vice President bei Gartner. „Mit dem Rückgang der globalen Unsicherheit steigern Unternehmen ihre IT-Investitionen wieder, da sie mit einem Umsatzwachstum rechnen, aber ihr Ausgabeverhalten ändert sich ständig.“

Starker Dollar ein Problem

Software wird mit 10,5 Prozent das am stärksten wachsende Marktsegment sein. Dabei wird alles was mit Enterprise Software zu tun hat, durch die Adaption von Software as a Service (SaaS) sich am schnellsten vergrößern. Angebote außerhalb der Cloud wachsen ein wenig langsamer, so die Vorhersagen der Analysten.

Negative Folgen bringt der derzeit starke Dollar mit sich. „Die Ausgaben für Mobiltelefon werden dieses Jahr in Japan beispielsweise sinken, da die Verkaufspreise wegen des Dollars hoch gehen“, erklärt Lovelock. „Auch die Ausgaben für PCS, Drucker, Server und externe Speichersystem in Großbritannien werden vermutlich um drei Prozent sinken.“

Während in Westeuropa die Ausgabenfreudigkeit nach einem angespannten Jahr 2019 wieder steigt. Es wird erwartet, dass die IT das Geschäft antreibt. Entsprechend wird auf SaaS, PaaS und IaaS gesetzt. Zudem werden die erhöhte Konsumfreudigkeit in China sowie in der aufstrebenden Region Asia/Pacific die erwarteten Rückgänge von Westeuropa und Lateinamerika auffangen.

PC-Markt

Steht dem PC-Markt eine Trendwende bevor? Immerhin wurden 2019 weltweit über 261 Millionen Einheiten ausgeliefert, was einer Steigerung um 0,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Vergleicht man die Zahlen zum traditionell verkaufsstarken Jahresendgeschäft im vierten Quartal so liegt das prozentuale Wachstum von 2019 zu 2018 bei 2,3 Prozent. Im vierten Quartal 2019 wurden 70,6 Millionen Einheiten ausgeliefert.

„Der PC-Markt erlebte zum ersten Mal seit 2011 ein Wachstum, angetrieben durch die starke Nachfrage nach Windows 10 Upgrades, insbesondere in den USA, EMEA und Japan“, erklärt Mikako Kitagawa, Senior Principal Analyst bei Gartner, die Nachfrage „Wir erwarten, dass sich dieses Wachstum auch nach dem Auslaufen des Windows 7-Supports in diesem Monat weiter fortsetzen wird, da viele Unternehmen in den aufstrebenden Regionen wie China, Eurasien und Asien/Pazifik noch nicht aufgerüstet haben.“

Laut dem Analysten könnten sogar weitaus mehr PCs an den Mann gebracht werden, doch der Mangel an Intel CPUs, der bereits seit Mitte vergangenen Jahres besteht, hemmt die Produktion. Zudem ist die Nachfrage nach Consumer-Geräten weiterhin schwach. Nachgefragt werden hauptsächlich Business-PCs.

Trotz der CPU-Knappheit konnten Lenovo, HP und Dell ihren Marktanteile weiter ausbauen. Zusammen liefern sie rund 65 Prozent aller PCs aus (2018: 61 %).

Regional verteilt

Der US-Markt legte um 4,6 Prozent im vierten Quartal zu. Hier spielt die stabile wirtschaftliche Lage in den USA eine Rolle, aber auch die höhere Ausgabenbereitschaft, bevor das alte Steuerjahr endet.

Die Auslieferungen in EMEA stieg im Jahresvergleich um 3,6 Prozent auf 21 Millionen PCs. Dabei pushte in Westeuropa das Windows 10 Upgrade die Nachfrage mehr, als die Unsicherheit des Brexits sie hemmte. Dennoch führte diese Unsicherheit in Großbritannien zu Verzögerungen bei vielen Kaufüberlegungen.

Nur in der Region Asia/Pacific sank die Auslieferung im vierten Quartal verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um 6,1 Prozent. Damit ist bereits in fünf Quartalen hintereinander ein Abwärtstrend zu verzeichnen. Schuld daran könnte die Zurückhaltung der Chinesen sein, die immerhin 60 Prozent dieses regionalen Marktes ausmachen.

Autor: Sarah Gandorfer

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