Mit Eintracht Frankfurt verkündete letzte Woche ein etablierter Bundesligist die Gründung eines eigenen Digitalzentrums. Unter dem klangvollen Namen Arena of IoT soll das Internet of Things also auch im Stadion Einzug halten. Wird es ein Heimsieg?

Erst wenige Wochen ist es her, da erzielte der Bundesligist Eintracht Frankfurt gemeinsam mit der Stadt, die den Fußballclub seit nunmehr 120 Jahren beheimatet, eine Einigung über die zukünftige Nutzung der Commerzbank-Arena, wie das vormals als Waldstadion bekannte Areal seit 2005 heißt. Gemeinsam mit Partnern aus Industrie und Forschung, so ist zu vernehmen, wolle man an dieser Stelle ab sofort also nicht mehr nur etwas für sportliche Spitzenleistungen tun. Stattdessen sollen auch digitale Modelle wie etwa aus den Themenfeldern Smart Building, Facility Management, Energiemanagement, Logistik und Mobility in die Taktikplanung mitaufgenommen werden und so der Digitalstandort Deutschland gestärkt werden. Ehrgeiziges Ziel ist die Entwicklung entsprechender Lösungen direkt für die Marktanwendung – sozusagen aus vollem Lauf heraus.

IoT im Stadion – es bleibt spannend

Viel Konkretes ist ansonsten noch nicht bekannt. Der Traditionsverein plant, das Digitalzentrum mit eigenen Projekt-, Raum- und Personalressourcen zu versorgen. Mit diesem Vorstoß wären die Frankfurter nicht nur der erste Bundesligaverein, der des Deutschen liebste Sportart und das Internet of Things zusammenbringt, sondern auch der bislang einzige. Gefördert wird das Projekt von der hessischen Staatsministerin für Digitale Strategie und Entwicklung Prof. Dr. Kristina Sinemus, die die Schirmherrschaft übernimmt.

Eintracht-Vorstandsmitglied Axel Hellmann äußert sich positiv zur digitalen Offensiv-Taktik seines Vereins: „Wir freuen uns, dass wir nach der Einigung mit der Stadt über die Nutzung des Stadions nunmehr das erste Kapitel zur Digitalisierung des Stadions aufschlagen und gleichzeitig einen Beitrag zur Stärkung des Digitalstandorts Hessen leisten können.“

Der Vorstand ist sich sicher, dass ein Fußballstadion gut dafür geeignet ist, zukünftige Industriemodelle praxisnah zu testen. Für den Standort Stadion spricht dabei der Umstand, dass hier in regelmäßigen Zyklen große Menschenmengen zu festen Zeiten, beispielsweise zu Spielen, Konzerten und weiteren Veranstaltungen, zusammenkommen, was unter anderem für die Repräsentativität einer Testumgebung wichtig ist. Funktioniert eine IoT-Lösung in dieser Umgebung, sind die Projektverantwortlichen zuversichtlich, dass die Adaption entsprechender Anwendungen auch an Verkehrsknotenpunkten, Einkaufszentren oder dem öffentlichen Raum gelingt – eine ausreichende Bandbreite natürlich vorausgesetzt.

Autor: Sebastian Human

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