Laut Dekra sind Software-Entwickler die am zweithäufigsten gesuchten Fachkräfte. Die Anforderungen enthalten neben fundierten Programmierkenntnissen auch Erfahrung in anderen Bereichen des Entwicklungsprozesses.

Derzeit gibt es viele offene Stellen für Software-Entwickler, so dass Arbeitssuchende oftmals die Auswahl haben. Doch ein Programmierer muss mehr können als reines Codieren. Dekra hat für den „Arbeitsmarkt-Report 2019“ im Kernerhebungszeitraum vom 18. bis 24. Februar 13.745 Stellenanzeigen in elf deutschen Tageszeitungen, zwei Online-Jobbörsen und zwei sozialen Netzwerken ausgewertet. 350 davon mit besonderem Fokus auf Softwareentwicklung.
Drei von fünf Anzeigentexten spezifizieren die Rolle, welche die Gesuchten haben werden. Wer mit Webanwendungen oder Datenbanken umgehen kann, hat gute Karten. Die Stellenbeschreibungen richten sich am häufigsten an Web-Entwickler (20,6 %) sowie Datenbank-Entwickler (18,6 %). Außerdem sprechen Arbeitgeber in den Gesuchen oftmals die Rolle von Mobile- und Embedded-Entwicklern an.

Natürlich gehört das Programmieren mit knapp 87 Prozent der Nennungen zu den Kernaufgaben, doch die Jobbeschreibungen enthalten jeweils durchschnittlich 4,6 Aufgabenbereiche. Darunter das Validieren der Software (43,7 %) sowie die Implementierung (42,9 %), gefolgt von Wartung (38 %) und Entwicklung der Softwarearchitektur (37,1).

Deutlich mehr als jeder dritte der IT-Spezialisten führt vorab eine Anforderungsanalyse durch oder entwirft die Softwarearchitektur. Auch unterstützende und administrative Tätigkeiten gehören zum Entwicklerberuf: Arbeitnehmer übernehmen im neuen Job ebenso Koordinationsaufgaben (18,3 %) oder sollen ihr Wissen im Rahmen von Mentoring oder Workshops an Kollegen oder Kunden weitergeben (17,4 %).

Java, C++ und SQL

Gesucht werden vor allem Entwickler mit Kenntnissen in Java (40 %) und C++ ( 37,7 %). Jeder vierte Bewerber sollte außerdem fit in der Datenbanksprache SQL sein. JavaScript ist die gängigste Skriptsprache für webbasierte Anwendungen und findet sich entsprechend oft in den Anforderungsprofilen (17,1 %). Gut jeder zehnte Arbeitgeber fordert Kenntnisse in Python, eine der sich am schnellsten verbreitenden Programmiersprachen, die beispielsweise im Bereich Machine Learning und Big Data zum Einsatz kommt.

Was die Ausbildung betrifft, sind Bewerber mit einem Informatikstudium auf der sicheren Seite, denn es wird am häufigsten als gewünschte Ausbildung genannt (83,4 %). Doch auch Software-Entwickler mit einer beruflichen IT- oder Informatikausbildung sind in drei von zehn Fällen eingeladen, sich zu bewerben. Zudem ist laut der Anforderungsprofile auch ein Ingenieurabschluss möglich. Hier bietet sich vor allem Elektroingenieuren ein zusätzliches Aufgabengebiet (28,9 %).

Neben der Ausbildung fällt einschlägige Berufserfahrung stark ins Gewicht: Viele der zukünftigen IT-Mitarbeiter benötigen praktische Erfahrung in ihrem Fachgebiet (41,7 %). Bei gut einem Drittel der Stellen kommen nur Bewerber zum Zug, die schon viele Jahre in der IT arbeiten (34,6 %).

Teamfähigkeit wichtigste Softskill

Nerds, welche alleine die Nächte durcharbeiten, werden kaum gesucht. Stattdessen betonen fast zwei Drittel der Arbeitgeber die Bedeutung von Teamarbeit (63,4 %) oder dass die Entwickler häufig in einem agilen und interdisziplinären Umfeld arbeiten (41,4 % bzw. 23,1 %).

Außerdem gehört Kundenkontakt zur Tagesordnung von gut jedem dritten der gesuchten Mitarbeiter. Wie wichtig Teamfähigkeit ist, zeigt schon die Differenz dieser Eigenschaft zu allen anderen genannten. Kreativität und Gestaltungswille haben es an die achte Stelle der Softskills geschafft, denn wie in kaum einem anderen Bereich müssen Entwickler offen für neue und auch ungewöhnliche Lösungswege sein. Gleichzeitig legen Unternehmen Wert auf verantwortungs- und qualitätsbewusste Mitarbeiter, denn das Ergebnis ihrer Arbeit ist oft zentraler Bestandteil von Produkten, bei denen es auf Sicherheit und Zuverlässigkeit ankommt.

Lockmittel der Arbeitgeber

Um Bewerber anzulocken, müssen sich auch die Arbeitgeber etwas einfallen lassen. So finden sich in den Stellenanzeigen Hinweise auf Benefits, mit denen Wechselwillige im neuen Job rechnen können. Attraktive Konditionen rund um die Arbeitszeitgestaltung, Weiterbildung und sonstige Zusatzleistungen stehen dabei im Vordergrund.

Jedes zweite Unternehmen ermöglicht beispielsweise eine flexible Arbeitszeitgestaltung und auch andere Leistungen zielen darauf, Arbeit und Privatleben in jeder Lebensphase unter einen Hut zu bringen. Manche Unternehmen spendieren zusätzliche Urlaubstage und in 16 der untersuchten Firmen können Mitarbeiter sogar im Rahmen von Sabbaticals eine längere Auszeit nehmen.

Autor: Sarah Gandorfer
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