Industrieroboter sollen vernetzter, kollaborativer und einfacher zu installieren sein, so sagt die International Federation of Robotics IFR. Drei Trends für die Zukunft.

Der Einsatz von Robotern verändert schon heute die Industrie. Welche Trends die nächsten Jahre voraussichtlich prägen werden, das hat die International Federation of Robotics IFR zusammengefasst.

Trend 1: Installation und Programmierung von Robotern wird einfacher

In Zukunft soll es erheblich einfacher werden, Roboter zu programmieren und zu installieren. Wie das in der Praxis aussieht: Digitale Sensoren in Verbindung mit intelligenter Software ermöglichen direkte Lehrmethoden – etwa in Form von „Programmierung durch Demonstration“. Die Aufgabe, die der Roboterarm ausführen soll, wird dabei zunächst von einem Menschen ausgeführt: Er nimmt den Roboterarm buchstäblich an die Hand und zeigt den gewünschten Bewegungsablauf. Die dabei aufgezeichneten Daten werden anschließend von der Software in das digitale Programm des Roboterarms umgewandelt.

Zukünftig werden automatische Lernprogramme Roboter dazu anleiten, ihre Bewegungen mit Versuch-und-Irrtum-Methoden zu optimieren und mit Videodemonstrationen zu arbeiten.

Trend 2: Menschen arbeiten enger mit Robotern zusammen

Die kollaborative Robotik – die Zusammenarbeit von Mensch und Roboter – soll in Zukunft immer wichtiger werden. Durch die Fähigkeit, mit Menschen zusammenzuarbeiten, sind moderne Robotersysteme in der Lage, sich an eine schnell verändernde Umgebung anzupassen. Heute sind Anwendungen mit einem gemeinsamen Arbeitsraum – Shared Workspace – am häufigsten, bei denen Mensch und Maschine die Aufgaben nacheinander schrittweise erledigen – also sequenziell.

Anwendungen, bei denen Mensch und Roboter gleichzeitig am selben Teil arbeiten, sind im Vergleich dazu deutlich anspruchsvoller. Forschung und Entwicklung konzentrieren sich derzeit auf Methoden, die es den Robotern ermöglichen, am Arbeitsplatz mit dem Menschen in Echtzeit zu reagieren. So wie zwei Menschen in der Fabrik zusammenarbeiten würden, soll der Roboter seine Bewegungen an die Umgebung anpassen, um eine wirklich reaktionsfähige Zusammenarbeit zu gewährleisten. Bei diesen Lösungen wird beispielsweise berücksichtigt, die menschliche Stimme oder Gestik zu erkennen.

Trend 3: Standardisierte Schnittstelle lässt Industrieroboter miteinander kommunizieren

Industrieroboter sind die zentralen Komponenten der digitalen und vernetzten Produktion, wie sie in der Industrie 4.0 eingesetzt werden. Umso wichtiger ist es, dass sie miteinander kommunizieren können – unabhängig vom Hersteller. Die sogenannte „OPC Robotics Companion Specification“, die von einer gemeinsamen Arbeitsgruppe des VDMA und der Open-Platform-Communications-Foundation (OPC) entwickelt wurde, definiert eine standardisierte generische Schnittstelle für Industrieroboter und ermöglicht die Anbindung von Industrierobotern an das Industrial Internet of Things (IIoT).

Die digitale Konnektivität von Robotern, beispielsweise mit der Cloud-Technologie, ist auch ein Treiber für neue Geschäftsmodelle: Roboterleasing – genannt Robots-as-a-Service – hat beispielsweise Vorteile, die besonders für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) attraktiv sein könnten: Keine Kapitalbindung, fixe laufende Kosten, automatische Upgrades und kein Bedarf an qualifiziertem Personal für die Roboter

Autor: Katharina Juschkat

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