Deutsche Schulen sind in Sachen Digitalisierung immer noch nicht gut aufgestellt. Das geht aus einer neuen Studie hervor.

Die Schulen haben durch die Corona-Pandemie zwar einen Schub beim Thema Digitalisierung erhalten, jedoch bestehen weiterhin enorme Lücken bei der technischen Ausstattung. Laut einer repräsentativen Studie der Universität Göttingen stellt zum Beispiel jede zweite Schule kein WLAN für Schüler bereit.  

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) erklärte, dass sich eine deutliche Kluft zwischen einzelnen Schulen in Sachen digitaler Kompetenz gebildet habe. Demzufolge sind ungefähr ein Drittel der Schulen sogenannte „Nachzügler“ beim Thema Digitalisierung und gerade einmal zwölf Prozent sind „Vorreiter“. „Die Unterschiede sind gravierend“, sagte Studienleiter Frank Mußmann von der Universität Göttingen.  

Medienkompetenz kommt zu kurz 

Das hat zunehmende Auswirkungen auf die Medienkompetenz: Denn nur ein Drittel der Jugendlichen an Nachzügler-Schulen sei in der Lage zu überprüfen, ob bestimmte Informationen aus dem Internet vertrauenswürdig seien. „Es ist nicht gut für eine Demokratie, wenn nur 34 Prozent der Schüler lernen, wie sie prüfen können, ob sie sich auf Informationen im Internet verlassen können“, erläutert Mußmann. An den Vorreiter-Schulen seien es dagegen 62 Prozent.  

Lehrer erwartet höhere Arbeitsbelastung  

Zudem sei die Arbeitsbelastung der Lehrer nochmals gewachsen. „Das Lernen mit digitalen Medien und Tools wird an deutschen Schulen extrem ungleich umgesetzt“, hieß es in der Studie. Die digitale Infrastruktur oder die Weiterbildungsmöglichkeiten für Lehrkräfte seien an Nachzügler-Schulen deutlich schlechter als an den Vorreiter-Schulen. Der Umfrage zufolge arbeiteten nur 57 Prozent der Lehrkräfte an Schulen, an denen es für den Unterricht genügend digitale Geräte gebe.  

Die digitale Kompetenzentwicklung an Schulen sei durch diese digitale Kluft gefährdet. Für die Studie waren Anfang 2021 insgesamt mehr als 2700 Lehrerinnen und Lehrer aus allen Bundesländern der Sekundarstufe I und II befragt worden.  

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