Derzeit testet Deutsche Post DHL den Einsatz der Blockchain in Dubai, um im E-Commerce unnötige Zölle zu verhindern. Es geht um Ersparnisse in Milliarden-Höhe.

100 Millionen Euro Budget stellt Deutsche Post DHL bis 2025 einem neuen Blockchain-Projekt zur Verfügung – um damit möglicherweise den Welthandel nachhaltig zu vereinfachen. Eins der ersten Projekte ist bereits gestartet, dabei geht es um die weltweite Ersatzteilversorgung des Autoproduzenten Nissan, wie das Handelsblatt berichtet. Was steckt hinter der Investition? Mit Hilfe der Blockchain-Technologie sollen alle an der Lieferkette Beteiligten Einblick erhalten in die Transaktionen, und zwar verlässlich und in Echtzeit. Ermöglichen soll das die Nachverfolgbarkeit vom Rohstoff bis zum Lebensende des Endprodukts. 

Auch den grenzüberschreitenden Zollhandel würde die Blockchain erheblich erleichtern. Denn so müssten etwa Zölle und Einfuhrumsatzsteuern kein zweites Mal erhoben werden, wenn im Zollausland bestellte Waren an den dort ansässigen Händler retourniert werden. Denn jeder Artikel ist per Blockchain eindeutig identifizierbar. Warum das so ein Vorteil ist, kann man am Beispiel Großbritannien sehen. 

Brexit bringt Probleme beim Zoll mit sich 

Seit dem Brexit droht das Land durch Zollkomplikationen zu ersticken. Zwar ist mit der EU bei Sendungen nach Großbritannien eine Zollfreiheit vereinbart worden. Die aber gilt nur für Waren, die ihren Ursprung mehrheitlich auf der Insel beziehungsweise der EU haben. Der Nachweis dieser Eigenschaft, der Importeure seither vor massive Probleme stellt, könnte durch die Blockchain unkompliziert gelöst werden. 

Vereinfacht gesagt handelt es sich bei der Technologie um eine verteilte, öffentliche Datenbank, die Transaktionen auf zahlreichen Computern parallel dokumentiert. Die Betreiber dieser Rechner stellen durch ständigen Abgleich sicher, dass die Inhalte auf allen Datenbanken stets identisch bleiben und nicht durch einzelne manipuliert werden können. Dazu vergleichen sie bei jeder Transaktion ihre zuvor abgespeicherten Daten zu diesem Vorgang untereinander. Als Belohnung erhalten sie sogenanntes Cybergeld, vorzugsweise Bitcoins. Durch die Technologie könnten Analysten zufolge, die weltweiten Transportkosten um 15 bis 20 Prozent gesenkt werden – und Milliarden eingespart werden. 

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