Zum Jahresbeginn gab es Aufwind bei der Verbraucherstimmung in Deutschland. Die Einkommenserwartung und Anschaffungsneigung gingen noch einmal nach oben. Die Talfahrt bei den Konjunkturerwartungen hält trotzdem an.

Es gibt Auftrieb in der Stimmung der deutschen Verbraucher im neuen Jahr. Obwohl die konjunkturellen Aussichten schlecht stehen, stiegen im Januar sowohl Einkommenserwartung als auch Anschaffungsneigung der Konsumenten, so die Ergebnisse der aktuellen GfK-Konsumklima-Studie. So werden die Verluste der Vormonate kompensiert. Da die Sparneigung im Januar sank, legt das Konsumklima um 0,3 Punkte zu. Der Konsum-Klimawert für Januar lag laut der GfK bei 10,5.

Konjunkturerwartung

Bei den Konjunkturaussichten herrscht im Januar weiterhin Talfahrt. Im Januar sank der Indikator von Minus 3,4 Zählern auf 10,7 Punkte. Laut der GfK ist dies bereits der vierte Rückgang in Folge. Der Blick in die Zukunft der deutschen Wirtschaft ist pessimistisch. Gründe dafür sind dem GfK zufolge der Handelskonflikt zwischen den USA, China und der EU sowie der Brexit. Vor allem sind die Exportentwicklungen davon betroffen.

Auch die Zahlen des Statistischen Bundesamts zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) für das vergangene Jahr bestätigen die getrübten Aussichten. Demnach wuchs die deutsche Wirtschaft 2018 um nur 1,5 Prozent. Die beiden Jahre zuvor lag der Wachstumsanstieg bei 2,2 Prozent. Die Prognosen für 2019 sind ebenfalls verhalten.

Einkommenserwartung

Im Gegensatz zur Konjunkturerwartung starten die Einkommensaussichten mit mehr Schwung ins neue Jahr. Aktuell weist die Einkommensstimmung 59,9 Punkte auf. Das macht ein Plus von 6,1 Zählern.

Die gute Lage auf dem Arbeitsmarkt mit steigender Erwerbstätigkeit in Verbindung mit dem Fachkräftemangel in einigen Branchen stärkt die Erwartungen der Beschäftigten auf steigende Einkünfte. Der GfK zufolge ist dieser Optimismus auch begründet. Aufgrund der Koppelung der Altersbezüge an die Lohnentwicklungen, profitieren auch die Rentner davon. Die positiven Entwicklungen im Arbeitsmarkt sollen sich auch im kommenden Jahr fortsetzen.

Anschaffungsneigung

Der Auftrieb der Einkommenserwartungen beflügelt auch die Anschaffungsneigung. Die Verluste des Vormonats konnten somit vollständig kompensiert werden. Der Indikator stieg um 4,5 Zähler auf 57,6 Punkte. Damit sind die Verbraucher weiterhin in einer ausgesprochen guten Konsumlaune.

Bislang wurde diese auch nicht von den konjunkturellen Eintrübungen beeinträchtigt. Vielmehr ist das Gegenteil der Fall. Durch die schlechten Aussichten in der Konjunkturerwartung ist es möglich, dass die Europäische Zentralbank die Geldschleusen stärker öffnet. Dies würde wiederum den Druck auf die Zinsen verstärken.

Konsumklima

Die Prognosen für Februar sind ebenfalls positiv. Im nächsten Monat werden 10,8 Punkte im Konsumklima-Wert erwartet. Aber auch die Jahresaussichten sind optimistisch. Es wird eine Zunahme des privaten Konsums in Deutschland von 1,5 Prozent prognostiziert.

Zur Studie

Die Ergebnisse basieren auf der Studie „GfK-Konsumklima MAXX“. Im Auftrag der EU-Kommission werden monatlich rund 2.000 Verbraucherinterviews durchgeführt. Die Indikatoren werden in diesem Bereich grafisch aufbereitet, prognostiziert und kommentiert. Darüber hinaus befinden sich darin auch Informationen über die Ausgabevorhaben der Verbraucher für 20 Bereiche der Gebrauchsgüter-, Verbrauchsgüter- und Dienstleistungsmärkte.

Autor: Ann-Marie Struck

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