Unter dem Hashtag #macherin haben wir in den vergangenen Wochen fünf Kanzleigründerinnen vorgestellt. Wir haben sie zu ihren Erfahrungen befragt, aber auch danach, warum sie mit DATEV gegründet haben.
Bei DATEV kümmert sich ein Team aus versierten Kanzleigründungsberatern um Steuerberaterinnen und Steuerberater, die sich selbstständig machen möchten. Zum Team gehört Maryam Oskoui. Sie hat schon zahlreichen Kanzleien zu einem erfolgreichen Start verholfen und kann ihrerseits von vielen Erfahrungen berichten.
Maryam, du berätst ja Männer gleichermaßen wie Frauen. Ist es anders, wenn Frauen eine eigene Kanzlei gründen?
Maryam Oskoui: Frauen sind sehr offen für das Thema Networking, Sharing und das Voneinander-lernen. Sie finden sich schnell gegenseitig bei unseren kostenfreien Gründernetzwerken und befinden sich auf derselben Wellenlänge. Immer mehr Frauen wollen zudem digital und mobil gründen und führen ihre Kanzlei komplett vom Homeoffice oder von Coworking Spaces aus. Andere richten ihr eigenes Reich in wunderschönen Kanzleiräumen ein.
Eines haben die meisten gemeinsam: Sicherheitsbedürfnis aufgrund ihrer zentralen Rolle in der Familie. Sie sind offen für das Outsourcing ihrer IT-Umgebung in das sichere DATEV-Rechenzentrum, damit sie zum Beispiel mit Installationen oder Datensicherung nichts zu tun haben und sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren können.
Aus welchen Motiven heraus gründen Steuerberaterinnen eine eigene Kanzlei?
Die Liste der Motive ist lang und reicht von ‚Ich möchte selber bestimmen, welche Mandanten ich betreue und welche nicht‘ bis zu ‚Ich weiß genau, dass es auch moderner geht und jetzt kann ich endlich meine Vorstellungen umsetzen‘. Was mir in meinen Beratungsgesprächen auffällt ist, dass viele Frauen sich auch gern auf Branchen konzentrieren wollen, in welchen sie durch den Aufbau von speziellem Fachwissen erfolgreich sind.
Oft spielt Work-Life-Balance eine Rolle und macht sich bemerkbar in ‚Ich möchte mein Kind in die Kita bringen und auch wieder abholen. Im Homeoffice habe ich viele Freiheiten, wie ich meinen Tag gestalte oder wann ich als Nachteule arbeite und wann nicht‘. Andere wiederum wollen mit dem Aufbau einer eigenen Kanzlei ihre Altersvorsorge sichern.
Woran sollten Frauen vor dem Start in die Selbstständigkeit denken?
Rechtzeitig mit uns in Kontakt treten, denn ab da sind sie nicht mehr allein. Wir führen sie erfolgreich durch die Anfangszeit und planen für jede Gründerin individuell die nächsten Schritte. Rückendeckung durch die Familie ist ebenfalls sehr wichtig.
Und was sollten sie bedenken?
Wichtig ist, die Prozesse von Anfang an vernünftig aufzustellen. Das spart hinterher nicht nur viel Zeit und Kosten, sondern auch Stress. Prozesse, die man gut geregelt hat, fühlen sich an wie ein Urlaub, bei dem einfach alles passt.
Was wären die ersten Schritte der Kanzleigründung?
Der wichtigste Tipp zuerst: Am besten ein lockeres Gespräch mit uns Kanzleigründungsberaterinnen und -beratern, noch bevor etwa ein Notebook angeschafft wird oder Mietverträge unterschrieben werden.
Welche Rolle spielt ihr als Kanzleigründungsberater?
Wir sind bundesweit aufgeteilt, bringen das notwendige Know-how für unsere Start-ups mit und brennen natürlich auch für unsere Gründerinnen und Gründer. Jeder von ihnen hat bei uns eine feste Ansprechpartnerin oder einen festen Ansprechpartner. Wir sind so nah und so fern, wie das unsere Gründer brauchen. In der Anfangszeit und bei bestimmten Projekten, wie Einführung neuer Programme oder Kauf einer Kanzlei, begleiten wir sie natürlich enger.
Hast du weitere Tipps parat – so von Frau zu Frau?
Wenn ich mir meine Kanzleigründerinnen anschaue, bin ich auf jede einzelne und deren Erfolgsstory megastolz. Wir Frauen unterschätzen uns zu oft und sind hinterher dennoch erfolgreich. Uns fehlt anfangs manchmal der Mut, denn wir Frauen können mit unserem Feingefühl viele Dinge erfolgreich managen und halten auch locker viele Bälle in der Luft. Mein Tipp ist daher einfach: mutig sein. Und wie unsere #macherin-nen selbstbewusst in die Selbstständigkeit gehen.