Klimaschutz gefährdet: Grüne Patente werden immer weniger

Die Gefährdung der globalen Klimaziele geht aus einer gemeinsamen Studie von EPA und IEA zu Klimatechnologien hervor. „Dieser Bericht ist ein klarer Aufruf zum Handeln“, sagt EPA-Chef Antonio Campinos. „Um die angestrebte Netto-Null-Emissionsbilanz bis 2050 zu erreichen, muss fast die Hälfte aller Emissionssenkungen über Technologien erfolgen, die heute noch nicht auf dem Markt sind“, berichtet IEA-Exekutivdirektor Fatih Birol. 

Laut der Studie, die die gesamten Patentdaten für Klimaschutztechnik das erste Mal global auswertet, haben die Patentanmeldungen auf diesem Gebiet zwischen den Jahren 2017 und 2019 jährlich gerade mal um 3,3 Prozent zugenommen. Zum Vergleich liegt das 4 Prozent unter dem allgemeinen Patentwachstum beim EPA im Jahr 2019. Das globale Anmeldewachstum bei Klimaschutzpatenten lag in den Jahren zwischen 2000 und 2013 im Schnitt noch bei 12,5 Prozent. In den vergangenen acht Jahren ist es auf ein Viertel eingebrochen. Gründe für diesen Einbruch werden in der Studie nicht genannt. 

Bosch als Vorbild bei Klimaschutzpatenten 

Zwei ganze Dekaden haben EPA und IEA untersucht und haben dabei bis 2019 weltweit 420.000 Patentfamilien für Klimaschutzinnovationen gefunden. Knapp 100.000 stammen von Japan, rund 85.000 aus den USA. Deutschland belegt die globale Nummer drei in dem Bereich mit einem Anteil von rund 12 Prozent. Damit führt das Land ganz klar in Europa. Außerdem erreicht Deutschland eine durchschnittliche Wachstumsrate von 6,5 Prozent bei grünen Klimaschutzpatenten. 

Deutsche Erfinder engagieren sich dabei vor allem bei Elektroautos, aber auch bei Batterie- und Solartechnik. Zu den zwölf relevantesten Anmeldern bei Klimaschutzpatenten weltweit gehören Autozulieferer Bosch (7.470 Anmeldungen zwischen 2000 und 2019) auf dem sechsten Rang, Siemens (6.764) auf dem siebten und Volkswagen (4.081) auf dem zwölften Rang.