2022 kauften die Deutschen weniger im Internet ein als die Jahre zuvor. Weiterhin beliebt sind Artikel des täglichen Bedarfs wie Lebensmittel. In Zukunft sollen diese sogar noch stärker gefragt sein.

Jahrelang ging es mit dem Onlinehandel bergauf, doch 2022 sind die Bruttoumsätze zum ersten Mal gesunken. Der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland (BEVH) verkündet ein Minus von fast neun Prozent auf 90,4 Milliarden Euro. „Auch der Onlinehandel nimmt die Krise wahr“, sagt Verbandspräsident Gero Furchheim gegenüber der Tageszeitung Welt. Vor dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs verzeichnete die BEVH noch ein großes Wachstum, doch mit dem Beginn des Krieges sank dieses schlagartig. Besonders stark ist der Einbruch im E-Commerce in den Bereichen Mode und Schuhe sowie in der Unterhaltungselektronik und bei Gegenständen für Hobby und Freizeit. „Die merkliche Kaufzurückhaltung, vor allem bei nicht unmittelbar notwendigen Dingen, zeigt die aktuelle Verunsicherung der Menschen verbunden mit gestiegenen Lebenshaltungskosten“, erklärt Furchheim gegenüber der Welt.  

Rückgang bei Mode und Freizeitartikeln, Anstieg bei Produkten des täglichen Bedarfs 

Anders sieht die Situation bei alltäglichen Produkten aus. Hier verzeichnet der Bundesverband sogar leicht steigende Umsätze. Darunter fallen Produkte wie Lebensmittel, Medikamente, Tierfutter und Spielzeug, aber auch Haushaltsprodukte, die ersetzt werden müssen. „Spontankäufe sind vielfach weggebrochen, als Versorger ist der E-Commerce aber weiterhin gefragt“, erklärt Furchheim. Auch in Zukunft soll der Onlinekauf von Produkten des täglichen Gebrauchs weiter steigen. Martin Groß-Albenhausen, der stellvertretende Hauptgeschäftsführer des BEVHs, vermutet im Gespräch mit der Welt: „Wer den E-Commerce während der Lockdowns für tägliche Bedarfe genutzt hat, kauft auch in Zukunft weiter online ein“. Insbesondere bei jüngeren Käufer:innen hat sich der Online-Lebensmittelkauf etabliert. „[Sie] haben das zuletzt kennen- und schätzen gelernt und werden in großer Zahl dabei bleiben. Das werden die Zahlen in spätestens fünf bis zehn Jahren zeigen“, so Groß-Albenhausen.  

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