Handels- und Logistikunternehmen aus dem Mittelstand gelten als Zielscheibe für Cyberkriminelle. Eine aktuelle Untersuchung zeigt, dass die Unternehmen nicht ausreichend auf die IT-Angriffe der Kriminellen vorbereitet sind.

Mittelständische Handels- und Logistikunternehmen sind häufig von Hackerangriffen betroffen. Beinahe jede vierte Firma (22 Prozent) wurde bereits Opfer eines Cyberangriffs, wie der Gesamtverband der Versicherer (GDV) vermeldet. Jedes zweite betroffene Unternehmen musste sogar kurzzeitig den Betrieb einstellen und die IT-Systeme aufwendig wiederherstellen. Zu diesen Ergebnissen kam eine repräsentative Forsa-Umfrage unter 300 Unternehmen des Groß- und Einzelhandels sowie aus dem Transportsektor. „Die erfolgreichen Angriffe zeigen, dass die IT-Sicherheit in Handel und Logistik noch sehr lückenhaft ist. Die Verantwortlichen müssen mehr und bessere Schutzvorkehrungen treffen, die Mitarbeiter sensibilisieren und Notfallpläne schmieden“, sagt die stellvertretende GDV-Hauptgeschäftsführerin Anja Käfer-Rohrbach. In einem freiwilligen Sicherheitscheck des GDVs, an dem 19 mittelständische Unternehmen teilnahmen, wurden erhebliche Sicherheitsmängel festgestellt. Zwei Drittel der Unternehmen besitzen noch veraltete Sicherheitssysteme und bei fast allen (95 Prozent) gab es Sicherheitslücken, über die Kriminelle sich Zugriff auf die Daten oder das IT-System verschaffen kommen.  

Unternehmen mangelt es an Bewusstsein für IT-Sicherheit 

Trotz der gravierenden Sicherheitsrisiken sieht ein Großteil der Branche (63 Prozent) laut der Forsa-Umfrage nur ein geringes Risiko für einen Cyberangriff auf ihr Unternehmen. Als Gründe nennen sie, dass ihre Firma zu klein und die Daten für Kriminelle irrelevant seien. Drei Viertel der Unternehmen (73 Prozent) finden, ihre Firma sei gut gegen IT-Angriffe geschützt. Das sieht Käfer-Rohrbach anders: „Das Sicherheitsproblem wird oft kleingeredet oder bewusst ignoriert.“ Besorgniserregend sei zudem, wie einfach im Darknet sensible Firmendaten zu finden seien, wie eine Recherche des GDVs zeigt. Von 1.500 mittelständischen Unternehme aus Handel und Logistik wurden bei 470 (31 Prozent) sensible Firmendaten wie Passwörter oder E-Mail-Adressen gefunden. Für die Unternehmen besteht demnach ein großer Nachholbedarf im Bereich IT-Sicherheit. 

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