Ökosystem - 29. Oktober 2020

Miteinander stark

Partnerschaften sind das Fundament von Ökosystemen. Das gilt besonders für unsere Genossenschaft und das digitale Ökosystem, mit dem wir neue datenbasierte Geschäftsmodelle ermöglichen wollen.

Die Grenzen sind manchmal fließend. Schwarz und weiß sind Kategorien von gestern. Wer heute noch als harter Mitwettbewerber durch die kritische Brille wahrgenommen wird, kann morgen schon als verlässlicher Partner eine entscheidende Rolle für das eigene Geschäftsmodell spielen.

Jemand, auf den es ankommt, jemand, ohne den es nicht geht. Jemand, mit dem wir gemeinsam neue digitale, datenbasierte Geschäftsmodelle ermöglichen können.

Partner an Bord

Genau das ist das Prinzip unseres DATEV-Ökosystems. In einer Zeit, in der internationale Plattformanbieter deutsche Mittelständler locken und sich dabei zwischen sie und ihre Kundenbeziehungen drängen, müssen wir eine Alternative anbieten. Denn ansonsten laufen unsere Mitglieder und ihre Mandanten Gefahr, als Produktionsfaktor in der Masse als Dienstleister unterzugehen.

Dabei ist das Genossenschaftsmodell unser Vorteil: So können wir dort, wo der einzelne Steuerberater oder ein Berufsstand allein keine Chance hätte, uns gemeinsam positionieren. Und vor allem gemeinsam Partner ins Boot holen.

Denn eines ist klar: Weder können noch wollen wir alleine eine solche Plattform aufbauen. Es gibt viele Bereiche, in denen uns die Lösungen anderer unterstützen können, Lücken schließen können. Und es gibt viele Wege, die in ein stabiles Ökosystem führen. Zum Beispiel gehen wir Partnerschaften mit Marktteilnehmern ein, die unsere Kernkompetenzen in benachbarten Feldern sinnvoll ergänzen. So profitiert jeder von den Stärken des anderen – und kann sich zugleich bei eigenen Vorhaben auf die jeweiligen Kernkompetenzen konzentrieren.

Eng verbunden für neue Geschäftsmodelle

Ein weiteres Beispiel sind die Schnittstellen, die wir etabliert haben und weiterentwickeln, um etwa branchenspezifischen Datenaustausch zu ermöglichen. Das spart dem mittelständischen Anwender Zeit, vereinfacht Prozesse und verhindert Medienbrüche. Nicht zuletzt beteiligen wir uns auch finanziell an strategisch relevanten Unternehmen – eine besonders enge Form der Partnerschaft in unserem Ökosystem. Denn auf diese Weise erhält unsere Genossenschaft Zugang zu strategisch relevanten Technologien, Geschäftsmodellen, Ressourcen und Know-how. Dies alles steht unter der Überschrift unseres gemeinschaftlichen Genossenschaftskonzepts. Es ist Teil unseres Förderauftrags, unseren Mitgliedern auf die Erfolgsspur zu helfen und sie dort zu halten. Denn wir sind nicht am kurzfristigen finanziellen Vorteil interessiert, sondern am nachhaltigen und langfristigen Erfolg für alle.

Besser machen, besser ergänzen

Natürlich heißt es dabei genau hinzuschauen: beispielsweise, wo gemeinschaftliche Lösungen sinnvoll sind und wo Partner tatsächlich komplementär sind. Wir möchten, dass alle Partner durch die Vernetzung von Datenströmen profitieren – und darauf gegebenenfalls neue digitale, datengetriebene Geschäftsmodelle aufbauen. Denn der wirtschaftliche Erfolg unserer Kunden hängt auch davon ab, dass der Berufsstand und die mittelständische Wirtschaft die Daten, die aus ihren Kundenbeziehungen und Transaktionen generiert werden, souverän und selbstbestimmt nutzen können – natürlich unter Berücksichtigung der für uns üblichen hohen Standards des Datenschutzes. Dafür ist ein Miteinander, wie wir es in unserem Ökosystem versuchen zu ermöglichen, wichtiger denn je. Dazu gehört auch, den Partnern mehr Freiräume zu geben – und auf die Innovationskraft der anderen zu vertrauen und sie zugleich dabei zu unterstützen, dass sie ihr Innovationspotenzial voll ausschöpfen können. Dieser gemeinsame Innovationsprozess ist Teil der Strategie, gemeinschaftlich integrierte Lösungen zu entwickeln und zum Vorteil aller Beteiligten zu etablieren. Im besten Fall entsteht auf diese Weise ein Plattformmodell, das völlig neue Geschäftskonzepte eröffnet. Das Mehrwert für unsere Kunden, unsere Mitglieder, unsere Partner und letztlich DATEV selbst schafft. Sicher müssen wir dafür noch ein Stück des Wegs gehen, sicher werden wir an der ein oder anderen Stelle lernen und Konzept und Richtung weiter reifen lassen müssen. Aber wenn wir uns diesem Prozess nicht stellen, wird es ein anderer tun. Die besseren Voraussetzungen jedoch haben wir.

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Zum Autor

Prof. Dr. Robert Mayr

Diplom-Kaufmann, Wirtschaftsprüfer, Steuerberater
CEO der DATEV eG; Die Genossenschaft gehört zu den größten Softwarehäusern und IT-Dienstleistern in Deutschland.
Seine Themen: #DigitaleTransformation, #DigitalLeadership, #Plattformökonomie und #BusinessDevelopment.
Seine These: „Die digitale Transformation ist keine Frage des Könnens, sondern des Wollens“

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