Beraten, buchen und erklären: Wer diese zentralen Aufgaben einer Steuerberatungskanzlei digital angeht, hat gute Chancen, mit dem Label Digitale DATEV-Kanzlei ausgezeichnet zu werden. Seit der Einführung vor fünf Jahren hat sich das Label zu einer wahren Erfolgsgeschichte entwickelt.
Immer mehr Kanzleien haben die Chancen der digitalen Transformation erkannt und erfüllen die Kriterien für das Label Digitale DATEV-Kanzlei. Die Zahl der ausgezeichneten Kanzleien ist stetig gestiegen. Das zeigt, dass die Branche den Wandel aktiv vorantreibt. Die digitale Zusammenarbeit mit Mandantinnen und Mandanten ist zum Standard geworden, und immer mehr Kanzleien setzen auf automatisierte Prozesse und datengetriebene Entscheidungen.
Das Label
Seit nunmehr fünf Jahren haben Steuerberatungskanzleien die Möglichkeit, das begehrte Label Digitale DATEV-Kanzlei zu erlangen. Die Idee, ein solches Siegel ins Leben zu rufen, wurde im Trainee-Jahrgang 2014 von DATEV geboren. Dorthin hatte der damalige Vorstand den Auftrag vergeben, Überlegungen anzustellen, wie dem Thema Digitalisierung zu mehr Aufmerksamkeit verholfen werden könne. Auf dem ersten Regional-Info-Tag am 28. Februar 2019 in München war es dann so weit, das Ergebnis konnte präsentiert werden: DATEV-CMO Prof. Dr. Peter Krug und Stefan Meisel, damals Leiter des Außendienstes, überreichten das Label erstmals an neun der anwesenden Kanzleien. Seither zeichnete DATEV insgesamt 2.629 Kanzleien mit dem Label aus. 482 davon bereits zum fünften Mal (Stand Mai 2023). Denn die Auszeichnung muss sich jede Kanzlei jedes Jahr neu erwerben. Als Grundlage dienen dabei definierte Kennzahlen aus den Bereichen Rechnungswesen, Steuern und Personalwirtschaft. Diese werden im DATEV Digitalisierungs-Cockpit gemessen, einem Tool, das die Genossenschaft zur Verfügung stellt. Die Vergabe dieser Auszeichnung organisieren in der Regel Mitarbeiter des DATEV-Außendienstes, die auch bei Anfragen gerne Auskunft geben. Die erforderliche Digitalisierungsquote der Primanotabuchungen beispielsweise lag im Jahr 2019 noch bei 60 Prozent. Für das Label 2023 müssen Kanzleien bereits eine Quote von 75 Prozent nachweisen. (Dieser Parameter ergibt sich aus der Anzahl digitaler Primanotabuchungen mal 100, geteilt durch Anzahl der Primanotabuchungen.) Die Anforderungen an die Kanzleien, das Label zu erhalten, steigen jährlich. Dies zeigt sich auch bei den anderen Parametern. Zwei sind für die fünfte Ausgabe des Labels neu hinzugekommen, wie etwa der „Anteil Mandantinnen und Mandanten mit digitalen Arbeitnehmerauswertungen“ – der muss derzeit bei mindestens 5 Prozent liegen. Unter www.datev.de/label stehen alle Informationen zu den geltenden Kriterien sowie deren Entwicklung seit 2019 bereit.
Digitale Kanzlei
Eine Kanzlei, die bislang alle Hürden locker genommen hat, ist die Dr. Knabe Steuerberatungsgesellschaft aus Potsdam. Sie ist Teil der Dr. Knabe Unternehmensgruppe und deren Inhaber, der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer Dr. Stephan Knabe, ist sichtlich stolz, wenn er auf die letzten fünf Jahre zurückblickt: „Wir wissen, dass es eine wirkliche Arbeitserleichterung bringt, wenn die digitale Zusammenarbeit zwischen Mandant und Steuerberater gut funktioniert. Deswegen haben wir sehr früh begonnen, unsere Mandanten dafür zu begeistern. Die konsequente Entscheidung, sämtliche Prozesse auf eine digitale Ebene zu heben, war goldrichtig“, so Dr. Stephan Knabe. „Zu uns kommen auch Mandanten, die sich diesen Ansatz wünschen und woanders bisher nicht gefunden haben. Bei Neumandaten ist die digitale Zusammenarbeit mittlerweile Bedingung.“
„Natürlich hilft die Digitalisierung“, meint auch Florian Sprenger, der bei der Dr. Knabe Unternehmensgruppe als Prokurist und Steuerberater arbeitet und dort federführend für die IT zuständig ist. „Einer der entscheidenden Punkte ist die automatisierte Verarbeitung von Rechnungen, für die DATEV einen eigenen Automatisierungsservice anbietet. Digital zu sein heißt auch, sämtliche Prozesse so zu organisieren, dass sie nicht wieder ins Analoge wechseln. Nur dann entsteht ein Mehrwert für Kanzlei und Mandant.“
Das Label Digitale DATEV-Kanzlei ist dabei eine gute Möglichkeit, zu zeigen, dass zukunftsorientierte Unternehmen hier gut aufgehoben sind. Bei der Dr. Knabe Unternehmensgruppe könne man darüber hinaus auch einen Zusammenhang zwischen der Neugewinnung von Mandaten und dem Label beobachten. „In Erstgesprächen fragen wir dann natürlich auch, was denen an uns gefällt“, meint Dr. Stephan Knabe. „Letztendlich ist es immer ein Mix. Unsere Kanzlei arbeitet beispielsweise auch CO2-neutral. Aber das Digitale spielt definitiv eine große Rolle. Insofern kommt dem DATEV-Label bei uns auch eine große Bedeutung zu, da wir es in der Werbung einsetzen.“
Fachkräftegewinnung mit dem Label Digitale DATEV-Kanzlei
Fachkräftegewinnung ist derzeit in allen Kanzleien ein großes Thema. Kann die Auszeichnung der Genossenschaft dabei helfen, neue Mitarbeiter zu gewinnen? „Es ist ein Baustein“, meint Florian Sprenger. „Wir haben eine ganze Reihe an Auszeichnungen wie Focus TOP Arbeitgeber, Beste Steuerberater vom Handelsblatt, Manager Magazin et cetera. Aber im Bereich Digitalisierung ist das DATEV-Label das relevanteste. Wenn DATEV uns bestätigt, dass wir digital sind, dann sind wir da auf einem guten Weg. Dieser gute Weg bleibt auch dem nachrückenden Personal nicht verborgen, das seine Zukunft bei einem modernen Arbeitgeber sucht. Insofern freue man sich jedes Jahr aufs Neue über das Label. Wir würden uns auch freuen, wenn DATEV dieses Signet verantwortlich verwendet und die Vergabe an gewisse Hürden gebunden bleibt. Nur wenn es selten verliehen wird, behält es seine Wertigkeit“, so Florian Sprenger.
Auch Dr. Stephan Knabe unterstreicht die Attraktivität, die eine Kanzlei für neues Personal entfalten kann, die mit dem Label Digitale DATEV-Kanzlei ausgezeichnet wurde. Würden sie sich allerdings auf diesen Lorbeeren ausruhen, hätten auch sie ein Problem. „Wir bieten ganz klassische duale Berufsausbildungen. Wir haben duale Studenten, wir haben Werkstudenten und wir haben an drei Universitäten Lehraufträge, die uns auch einen Zugang zum Nachwuchs verschaffen“, sagt Dr. Stephan Knabe. „Trotzdem spüren auch wir den Fachkräftemangel und müssen uns wirklich bemühen, die Mitarbeiter richtig einzusetzen.“ Dies sei ein Schwerpunkt seiner Arbeit. Auch dabei helfe die Digitalisierung, denn er könne es sich nicht leisten, die Zeit seiner Mitarbeiter mit überflüssigen Tätigkeiten zu vergeuden. „Ich bin überzeugt, dass die Digitalisierung uns die Möglichkeit verschafft, wirklich für die Mandanten da zu sein.“
Die Zukunft gehört den digitalen Kanzleien
Mit der fortschreitenden Digitalisierung und den rasanten technologischen Entwicklungen wird der Bedarf an digitalen Lösungen in der Steuerberatungsbranche weiter wachsen. Das Label ist eine Auszeichnung, die DATEV-Mitglieder dafür belohnt, dass sie Raum für zukunftsgerichtete Veränderungen schaffen und ihre digitalen Prozesse entsprechend den jährlichen Vorgaben ausbauen. Es kann als Maßstab für eine zeitgemäße Arbeitsweise und einen effizienten Einsatz von Technologie dienen. Kanzleien, die das Label tragen, sind gut gerüstet, um den Herausforderungen der Zukunft zu begegnen und ihren Mandanten einen modernen und erstklassigen Service zu bieten.
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