Das Team der Technischen Universität München (TUM) war erfolgreich beim internationalen Autorennen für fahrerlose Wagen in Indianapolis. Die Erfahrungen sollen in den autonomen Verkehr einfließen.

Auf dem Indianapolis Motor Speedway hat ein besonderes Rennen stattgefunden. Die Boliden wurden nämlich von keinem Menschen gesteuert, berichtet das Online-Magazin „Elektronik Praxis“. Universitäten aus der ganzen Welt waren aufgerufen, auf Künstliche Intelligenz (KI) basierende Systeme zu entwickeln, um ihre Fahrzeuge autonom auf dem Rundkurs rasen zu lassen. Nur neun Teams waren zugelassen. Die TUM nahm mit ihrem Team „TUM Autonomous Motorsport” als einzige Universität aus Deutschland teil.  

Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 218 Stundenkilometer holten die Forscher den Gesamtsieg. Den zweiten Platz erreichte das „EuroRacing“, ein Gemeinschaftsteam aus der University of Modena and Reggio Emilia, University of Pisa, ETH Zürich und der Polish Academy of Sciences. „Wir sind super glücklich mit diesem Ergebnis“, sagt Teammanager Alexander Wischnewski. Mit ihrer starken Leistung sicherten sich die jungen TUM-Forscher auch das Preisgeld von einer Million US-Dollar. 

Lange Entwicklung zahlt sich aus 

Anderthalb Jahre haben rund 60 Doktoranden und Studierende des Lehrstuhls für Fahrzeugtechnik und des Lehrstuhls für Regelungstechnik der TUM an einer Software-Architektur gearbeitet. Bereits 2018 nahm das Team bei den Roborace-Demonstrationen beim Formula-E Event in Berlin und 2019 auf der Rennstrecke im spanischen Monteblanco teil. 

„Wir haben sehr viel Zeit und Energie in die Simulation des Rennwagens und der Rennstrecke gesteckt“, erklärt Wischnewski. Eine große Herausforderung sei es gewesen, die Sensoren wie etwa optische Kameras und Laser digital nachzubilden. Auch hatten es die Forschenden und Studierenden geschafft, Rennen mit bis zu acht autonomen Rennfahrzeugen zu simulieren. 

Der Sieg beim Rennen in Indianapolis ist für das Team ein großer Erfolg. Aber den Forschenden geht es auch um praktische Anwendungen, betont Wischnewski: „Wir können im Rennen die schnelle Reaktion eines autonomen Fahrzeugs auf unvorhergesehene Ereignisse bei hohen Geschwindigkeiten testen und optimieren. Diese Erfahrungen bringen uns bei der Entwicklung sicherer autonomer Fahrzeuge im Straßenverkehr einen großen Schritt weiter.“

Bild: Indy Autonomous Challenge 

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