KMU - 20. Oktober 2020

Weiterbildung statt Beschäftigung von IKT-Fachkräften

IfM Bonn, Pressemitteilung vom 19.10.2020

In 2019 verfolgten weniger KMU eine Online-Verkaufsstrategie als in 2018

Videokonferenzen, Online-Verkäufe und Service-Fernwartung haben seit Beginn der Corona-Pandemie für die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in Deutschland deutlich an Bedeutung gewonnen. In 2019 sah dies noch anders aus: Zwar unterhielten 88 % der KMU eine Webseite – der Anteil an Unternehmen, die mindestens 1 % ihres Umsatzes mit Online-Verkäufen erwirtschafteten, lag jedoch nur bei 17 %. Damit nahmen die KMU zu diesem Zeitpunkt – ebenso wie auch die Großunternehmen in Deutschland – ein Platz unterhalb des EU-Durchschnitts ein.

Fokus auf IKT-Weiterbildung

Vier von zehn (43 %) mittelgroße Unternehmen beschäftigen Fachkräfte der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) – unter den kleinen Unternehmen finden sich diese nur in jedem achten Unternehmen. Insgesamt liegt der KMU-Anteil bei 17 %. Zum Vergleich: Unter den Großunternehmen beschäftigen 77 % der Unternehmen IKT-Fachkräfte.

Eine deutlich höhere Bedeutung als die Beschäftigung von IKT-Fachkräften nimmt für die kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland die IKT-Weiterbildung der eigenen Mitarbeiter ein. Im Vergleich zu 2018 war bis 2019 der Anteil unter den KMU um 2 Prozentpunkte gestiegen.

Dieser Anstieg ist insbesondere auf die mittleren Unternehmen zurückzuführen: Im Vergleich zu 2018 lag in dieser Größenklasse der Anteil an Unternehmen, die IKT-Weiterbildungen anboten, um 6 Prozentpunkte höher als in 2018. Insgesamt liegt der KMU-Anteil in Deutschland nun mit 30 % deutlich über dem EU-Durchschnittswert (23 %).

Noch mehr heben sich jedoch die Großunternehmen in Deutschland (2019: 81 %; 2018: 76 %), die ihre Belegschaft gezielt weiterbilden lassen, sowohl gegenüber den KMU als auch im EU-Vergleich (70 %) ab.

Quelle: IfM Bonn