Eine Milliarde. Das sind 1.000 Millionen. So viele Belege sind mittlerweile in DATEV Unternehmen online gespeichert. Wow, ganz schön viele, oder nicht? Mal ehrlich: Kann sich jemand unter dieser Zahl etwas vorstellen? Ich auf jeden Fall nicht. Anschauliche Vergleiche müssen her.
Als allererstes brauchen wir etwas zum Anfassen. Wir pfeifen frohgemut auf Klima und Bäume und drucken die Belege aus. Die ganze Milliarde. Auf DIN A4-Papier. Dann stapeln wir die Blätter hochkant übereinander. Das ist nicht einfach, aber mit ein wenig Übung klappt es. Als der Belegturm steht, klettern wir daran nach oben, den Mond fest im Visier. Wir passieren Troposphäre, Stratosphäre, Mesosphäre, Thermosphäre und erreichen in etwa 100 Kilometern Höhe den Weltraum. Etwas kurzatmig blicken wir nach unten. Da ist sie, die wunderschöne blaue Erdkugel. Welch ein Panorama! Wir blicken nach oben und sehen: Belege über Belege. Die Kletterpartie hat eben erst begonnen. Wir steigen höher und höher. Der Mond erscheint größer und größer. Zum Greifen nah ist er schon. Doch dann, kurz bevor wir ihn erreichen, in 297.000 Kilometer Höhe, endet jäh der Belegturm. Es fehlen läppische 60.000 Kilometer! Was soll das denn?
Also klettern wir wieder nach unten, demontieren den Turm und heften alle Belege in handelsübliche Leitz-Ordner. Gut 2,8 Millionen Ordner mit je 350 Belegen werden voll. Die Ordner stellen wir, sauber aneinandergereiht und an den Kanten ausgerichtet, auf den Standstreifen der Autobahn A3 zwischen Nürnberg und Frankfurt. Eine Mordsarbeit. Als wir fertig sind, steigen wir in Nürnberg ins Auto und brausen auf der rechten Fahrspur an den Ordnern entlang. Prächtig sieht das aus! Die Arbeit hat sich wirklich gelohnt. Wir fahren mehr als zwei Stunden, denn die Ordnerreihe reicht tatsächlich die ganzen 224 Kilometer bis Frankfurt und sogar noch ein gutes Stück darüber hinaus.
Ein Vergleich fehlt noch. Kennen Sie den Bodensee, ganz im Süden Deutschlands? Blühende Blumeninseln, prähistorische Pfahlbauten, malerische Schlösser und Burgen, der mächtige Rheinfall von Schaffhausen, pittoreske Städtchen – und jede Menge Wasser: Der Bodensee ist der größte See im deutschsprachigen Raum. Er hat eine Fläche von 536 Quadratkilometern, Ober- und Untersee zusammengerechnet. Nicht umsonst nennt ihn der Volksmund voll Poesie „schwäbisches Meer“.
Nehmen wir nun die eine Milliarde Belege wieder aus den Leitz-Ordnern und beginnen damit, den Bodensee mit den Blättern zu bedecken. Hei, macht das Spaß! Wir decken den See einmal komplett zu, dann ein zweites, ein drittes und viertes Mal. Wir blicken auf den belegbedeckten See, dann auf unseren Stapel Belege, der bisher kaum kleiner geworden ist. Es hilft nichts. Weiter geht’s. Bei der fünfzigsten Lage legen wir eine kleine Pause ein, eine weitere bei der hundertsten. Bei 116 Lagen ist Schluss. Der Belegstapel ist verschwunden, genauso wie der Bodensee. Dafür kann man jetzt trockenen Fußes auf direktem Weg von Konstanz nach Friedrichshafen und von Bodman nach Bregenz lustwandeln.
Wenn wir demnächst zwei Milliarden Belege in Unternehmen online haben, dann probieren wir dasselbe mit dem Gardasee. Aber nein, der ist ja viel kleiner als der Bodensee und damit keine Herausforderung. Lieber bauen wir wieder einen Turm. Der reicht dann locker bis zum Mond und sogar noch ein ganzes Stück weiter Richtung Mars.
Und die Moral von der Geschichte? Natürlich drucken wir die Belege nicht aus. In Wahrheit pfeifen wir nämlich weder auf Bäume noch auf das Klima. Dank Digitalisierung bleiben uns Boden- und Gardasee ebenso erhalten wie der unverstellte Blick zum Mond, egal, wie viele Belege in Unternehmen online noch dazukommen werden.