Prüfungen bei Ihren Mandanten - 18. August 2015

Hände hoch! Mindestlohn!

„Guten Tag, wir sind vom Zoll und prüfen die Mindestlohnunterlagen.“ So nett grüßend stellten sich bewaffnete Beamte vom Zoll in einem Nachhilfeinstitut vor, in dem die Schüler gerade mit ihren Hausaufgaben beschäftigt waren. So drastisch wird es sicher nicht überall ablaufen, wo die Einhaltung des Mindestlohns überprüft wird. Kann es aber. Und das hat uns…

Nachschauen

Wolfram Jaschke, der von dem harschen Vorgehen des Zolls in dem Nachhilfeinstitut berichtet hatte, wirft in seinem einleitenden Beitrag zum Schwerpunkt die Frage auf, wer eigentlich prüfen dürfe und gibt die Antwort gleich selbst: Finanzamt und Zoll. Das Erste komme zu den sogenannten Nachschauen, der Zweite, um die Einhaltung des Mindestlohns sicherzustellen und der Schwarzarbeit Einhalt zu gebieten. Während sich das Amt vorher anmeldet, kommt der Zoll spontan und unverhofft.

Probleme bei kleinen Unternehmen

Wird hier mit Kanonen auf Mandanten geschossen? Wäre ein wenig mehr Zurückhaltung der Prüfer vor Ort wünschenswert? Ließe sich durch eine konsequente Entinstitutionalisierung eine Erleichterung für Mandanten und Steuerberater herbeiführen? Das sind die Fragen, die Wolfram Jaschke der Community gestellt hat. Wie sich herausstellte, kann fast jeder Berater mit einer Geschichte aus seiner Mandantschaft aufwarten. Fast alle weisen darauf hin, dass es vor allem die kleinen Unternehmer sind, die unter den Regelungen zu leiden haben. Oftmals wissen sie nicht, was genau man welchen Prüfern zeigen muss und was nicht. Und wenn dann noch zeitgleich der Firmenchef und sein Steuerberater im Urlaub sind, gibt es ein Problem.

Prüfungen

Bei einigen Diskussionsteilnehmern scheint sich in letzter Zeit der Eindruck verfestigt zu haben, dass die geprüften Unternehmen unter einer Art Generalverdacht stehen. Wie auch immer sich die Prüfungspraxis entwickeln wird, es wird sicher nicht leichter für Steuerberater ihre Mandanten immer umfassend zu informieren. Ein Gruppenmitglied hat seine Mandanten zum einen „mit Informationsschreiben auf den Mindestlohn vorbereitet“ und zum anderen „mittels Daten-Analyse-System der DATEV die Stundenlöhne ermittelt und unsere betroffenen Mandaten nochmal gezielt auf die Fälle angesprochen.“ Diese hätten dann in der Regel entsprechende Änderungen vorgenommen. Das Thema bleibt auf jeden Fall auch noch in der nächsten Zeit spannend und ob Information zum Thema alleine ausreicht, können Sie gerne selbst in der Gruppe nachlesen und diskutieren.

Zum Autor

Dietmar Zeilinger

Redaktion DATEV magazin

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