Seit April 2020 bietet DATEV die Möglichkeit eine Befragung unter den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Kanzleien durchzuführen, um mehr über den Grad der Digitalisierung zu erfahren und das Stimmungsbild einer Kanzlei einzuholen. Heute liegen erste Ergebnisse aus über 500 Kanzleien vor.
In der Online-Befragung werden unterschiedliche Fragen im Zusammenhang mit der Digitalisierung gestellt. Unter anderem wird nach den Chancen und Risiken gefragt, die das Personal einer Kanzlei im Digitalisierungsprozess wahrnimmt. Die Frage nach einem Digitalisierungsplan wird aufgeworfen und ermittelt, wie die Unterstützung durch die Kanzleileitung eingeschätzt wird. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beantworten Fragen zum Stimmungsbild oder den Zuständigkeiten in der Kanzlei und geben selbst wertvolle Handlungsempfehlungen ab, die auf dem Weg zu einer digitalen Kanzlei hilfreich sein können.
Der DATEV-Ansprechpartner bespricht in einem ersten Schritt die Grundlagen und Rahmenbedingungen mit der Kanzlei. Im zweiten Schritt geht ein Musteranschreiben an die Kanzleien mit einem Link für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Nach dem Befragungszeitraum werden die Ergebnisse ausgewertet und in einem Ergebnisbericht aufbereitet. Die aus diesem Bericht resultierenden Empfehlungen werden anschließend in einem Gespräch mit der Kanzlei erörtert und passende Maßnahmen abgeleitet
Erste Ergebnisse
„Mit dem DATEV DigiCheck für Kanzleimitarbeiter steht den Kanzleien ein Instrument zur Verfügung, das dabei hilft den Handlungsbedarf auf dem Weg zu einer digitalen Kanzlei genauer zu bestimmen“, so Stefan Meisel, Leiter des DATEV-Außendiensts. Schließlich wüssten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter oft am besten, wo Hand angelegt werden muss.
Die jetzt veröffentlichten Ergebnisse spiegeln sämtliche Antworten aus dem Jahr 2020 wider. An der Online-Befragung nahmen insgesamt über 7.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus über 500 digital affinen Kanzleien ab einer Größe von 5 Angestellten teil. Das Ziel bestand darin, den Kenntnisstand der Belegschaft zu erfragen und Aussagen über den Handlungsbedarf in unterschiedlichen Geschäftsfeldern einer Kanzlei treffen zu können. Die gute Nachricht gleich vorweg: Die Mehrheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – nämlich knapp 80 Prozent – sieht die Digitalisierung in den Geschäftsfeldern ausschließlich eher als Vorteil. Allerdings fühlen sich nahezu 60 Prozent auch noch nicht vollumfänglich von der Kanzleileitung unterstützt. Fast 90 Prozent sehen in mindestens einem Geschäftsfeld Handlungsbedarf, am meisten bei den digitalen Buchführungsprozessen. Eine Mehrheit von 61 Prozent gibt an, die Mandanten selbst für eine digitale Zusammenarbeit gewinnen zu wollen. „Wir haben gesehen, dass in allen Geschäftsfeldern eine höhere Effizienz digitaler Prozesse als größter Vorteil wahrgenommen wird“ sagt Stefan Meisel. Es habe sich aber auch gezeigt, dass ein großer Teil (46 Prozent) der Befragten überschaubare bis keine Freiräume sehen, ihre Vorstellungen einer Digitalisierung aktiv einzubringen. „Viel ist in den letzten Jahren passiert, es gibt aber durchaus noch viel zu tun, um die Digitalisierung in den Kanzleien voranzutreiben und die Mitarbeiter mitzunehmen“, so Meisel auf die Frage, wie er die Ergebnisse bewerten würde. Die Genossenschaft unterstütze mit einem umfangreichen Angebot auf dem Weg zu einer digitalen Kanzlei.
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