Jörg Bosten und Maria Beaujean - 27. April 2023

Erfolg ist Talent plus Glück minus Ego

Die Steuerberater und Kanzleileitung der Kanzlei BOSTEN & BEAUJEAN Steuerberater PartG mbB Jörg Bosten und Maria Beaujean im Interview.

Jörg Bosten ist Steuerberater und Kanzleiinhaber in dritter Generation – ein Familienbetrieb, wenn man so will, den er mit seiner Kollegin, Steuerberaterin Maria Beaujean, leitet. Diese Betriebsform ist insofern das Stichwort, als es sie auch im Handwerk häufig gibt – und auf dieses hat sich die Kanzlei B&B, Bosten & Beaujean, spezialisiert. „Es gibt drei Bereiche“, präzisiert Jörg Bosten, „Bestandskunden aus der Industrie, Unternehmen der öffentlichen Hand und schließlich eben das Handwerk.“ „Die Spezialisierung auf Letzteres“, ergänzt Maria Beaujean, „ist definitiv unser USP. Wir sind spezialisiert auf Sanitär, Klima, Elektro, und wenn man da tief genug einsteigt, gewinnt man fundierte Branchenkenntnisse, die den Mandanten einen konkreten Mehrwert bringen. Das ist ein echtes Alleinstellungsmerkmal.“

Handwerker – die unterschätzte Klientel

„Überhaupt“, so Jörg Bosten, „kann ich aus Erfahrung sagen: Das Handwerk wird in der steuerberatenden Zunft landauf, landab bei Weitem unterschätzt. Die Vorstellung, Handwerker seien von allen Neuregelungen zunächst einmal überfordert und kämen am Jahresende mit dem schon fast sprichwörtlichen Schuhkarton voller Belege an, ist völlig überholt und entspricht weder der Realität noch der Art, wie wir mit unseren Handwerksmandanten kooperieren. Viele Betriebe sind betriebswirtschaftlich bestens organisiert und oftmals in Sachen Digitalisierung besser aufgestellt als so manche Arztpraxis, Werbeagentur oder mancher Industriebetrieb, sie sind intern vernetzt, und ohne Tablet in der Hand verlässt kaum ein Meister mehr seine Werkstatt. Für Aufmaße etwa, die automatisiert in Kostenvoranschläge und Rechnungstellung eingehen – von so viel Digitalisierung ist manch andere Branche noch weit entfernt.“

Gezielte Beratung für das Handwerk

B&B unterstützen Handwerksbetriebe zum Beispiel bei der Implementierung von Gewinnbeteiligungssystemen und helfen auch bei den internen Prozessen, etwa der Bewertung noch unfertiger Leistungen oder bei der Vollkostensatzkalkulation. Fallweise nimmt die Kanzlei auch Buchungen in der Branchen-Software des Handwerksbetriebs vor, etwa in der von Label und kwp. „Einmal“, so berichtet Jörg Bosten, „fiel in einem großen Heizungsbetrieb die Buchhalterin für drei Monate aus – da konnten wir sofort einspringen und in Label die tägliche Erfassung übernehmen. Das ist nicht als Best Practice zu verstehen, war aber ein Service, den wir nur durch unsere Spezialisierung bieten konnten.“ Maria Beaujean ergänzt: „Durch unsere genaue Kenntnis der Abläufe in den Betrieben können wir auch differenziert beraten, wenn wir sehen, dass es in einem Betrieb nicht so rundläuft, denn wir erkennen dann sehr schnell, woran es liegt. Unsere qualifizierte betriebswirtschaftliche Beratung jeden Monat ist Bestandteil eines Gesamtpakets Fibu, ist ertragswirksam und wird von den Mandanten auch nachgefragt. Den Mehrwert erkennen und bezahlen die Mandanten durchaus.“ „Preisdiskussionen gab es deshalb noch nie“, so Jörg Bosten.

Mehrwert, der sich auszahlt

„Die Zeitersparnis, die wir durch die geschickte Arbeitsteilung mit den Mandanten haben, geben wir ihnen in Form unserer Beratung wieder zurück“, so Maria Beaujean. „Die Handwerker denken betriebswirtschaftlich genug, um dies zu verstehen und entsprechend zu honorieren.“ Dem Wegbrechen der Umsätze durch eine weitgehende Automatisierung der Finanzbuchführung sieht man bei B&B darum auch gelassen entgegen. „Fast jede Branche kämpft mit dem Fachkräftemangel“, weiß Maria Beaujean. „Umso wichtiger ist es, sowohl aufseiten des Mandanten als auch in unseren Prozessen die Effizienz gemeinsam zu steigern. Erfolg ist Talent plus Glück minus Ego. Den Wahrheitsgehalt dieses Satzes von dem bekannten Coach Dieter Lange erlebt auch in unserer Kanzlei jeder in der täglichen Arbeit, denn als Team kann man gemeinsam den größten Mehrwert schaffen.“

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Carsten Seebass

Redaktion DATEV magazin

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