Das Internet und vor allem die sozialen Medien bieten eine Vielzahl an möglichen Selbstdarstellungen: persönlich, professionell, witzig, stylish, herzlich, weltoffen, spezialisiert ... Auf dieser Seite zeigt Ihnen das DATEV magazin, welche Vorteile Sie aus den einzelnen Social-Media-Kanälen ziehen können.
Facebook (FB)
Facebook (FB)
Beschreibung
Der Gigant unter allen sozialen Medien. Zwar dominieren beim weltweiten Milliardenpublikum unterhaltende Videos (nicht zuletzt eine Unmenge an Katzenvideos), Fotos vom zu verspeisenden Essen, lustige Sprüche und vieles mehr, das eindeutig ins Private gehört. Doch der Traffic, die Verweildauer der Nutzer und das Teilen (Sharen) sowie das Liken (Gefällt mir) sorgen für einen viralen Effekt wie bei keinem anderen sozialen Netzwerk.
Je nach Anzahl der aktiv zugelassenen Freunde und deren aktivem Posting-Verhalten kann der Stream, also der Nachrichtenstrom schon sehr breit und schnellfließend sein. Doch der Nutzer kann selbst entscheiden, welche Meldungen er wahrnimmt oder sogar abstellt. Und gerade bei der Fülle an Informationen muss der Nutzer lernen, diese Medien für sich so zu nutzen, dass sie nicht zum uferlosen Zeitfresser werden. Mediennutzungskompetenz ist gefragt.
FB entscheidet nach eigenen Kriterien, welche Posts für welche Nutzer sichtbar sind, insbesondere bei Unternehmens-Postings. Kritisch zu betrachten sind die im Februar einseitig zugunsten von FB geänderten allgemeinen Nutzungsbedingungen. Sie räumen FB umfassende Rechte über die auf dieser Plattform geposteten Texte und Fotos ein.
Beim Europäischen Gerichtshof ist derzeit die Klage eines Österreichers anhängig, weil US-Internetriesen wie FB, Apple, Google und Microsoft ihre Daten unverschlüsselt nicht nur in der EU, sondern auch in den USA speichern, wo sie im Zweifelsfall aufgrund eines deutlich geringeren Datenschutzes von US-Behörden eingesehen werden können. Der Datenschutzaktivist Max Schrems hat wegen eines Verstoßes gegen EU-Datenschutzbestimmungen FB verklagt.
Nutzen für Berater
Immer mehr Unternehmen haben eigene Corporate-FB-Seiten, die unter anderem ein eigenes Impressum benötigen. Gerade wenn Unternehmen im Business-to-Business-Geschäft aktiv sind, kann FB äußerst interessant und ein relativ günstiges Marketing-Tool sein.
Auch das Schalten von Anzeigen kann sehr zielführend sein. Berater mit eigenen FB-Seiten können den viralen Effekt in mehrere Richtungen nutzen:
- Kanzleidarstellung, gegebenenfalls auch sehr einfach formulierte massentaugliche Steuermeldungen (zum Beispiel positives Urteil im Bereich der doppelten Haushaltsführung),
- als (potenzieller) Arbeitgeber,
- in der Vernetzung mit (potenziellen) Mandanten. So können auch Aktionen und Neuigkeiten von Mandanten gegenseitig unterstützt werden.
Um tatsächlich seine Zielgruppe mit den gewünschten Botschaften zu erreichen, ist der einzige sichere Weg, Sponsored Posts bei FB zu buchen und zu bezahlen.
Beschreibung
Stammt aus Hamburg und ist in den deutschsprachigen Ländern das führende berufliche Netzwerk. Hervorragend gepflegt sind die Adressen der Mitglieder. Ein ordentliches Profil samt Foto ist auch ohne kostenpflichtige Premium-Mitgliedschaft möglich. Letztere bietet manche Vorteile wie zum Beispiel derzeit ein für ein halbes Jahr kostenloses E-Paper-Abo des Handelsblatts. Mit „DATEV verbindet“ gibt es unter anderem eine fast 4.000 Mitglieder starke Gruppe, die von drei Steuerberatern moderiert wird (siehe Interview mit StB Evelyn Oettinger). Die Mitgliedschaft muss freigeschaltet werden.
Über XING können sich neben rein fachlichen Gruppen auch Interessengruppen bilden, wie zum Beispiel im Rhein-Main-Gebiet die Netwalking-Gruppe, in der sich vor allem viele Freiberufler – neben Journalisten, Grafikern und anderen Kommunikationsberufen auch einige Steuerberater und Anwälte – regelmäßig zum gemeinsamen Wandern und Kommunizieren im Gehen treffen.
Vorbildlich ist der Datenschutz, der deutschem Standard entspricht. FB-Nutzer sind allerdings viel aktiver als XING-Nutzer, was zu einem deutlich höheren Traffic und viel intensiverer Nutzung dort führt.
Nutzen für Berater
In gut moderierten Foren mit dialogbereiten Nutzern entspinnen sich recht interessante Diskussionen und ein Erfahrungsaustausch. Bei Kommunikationsberufen funktioniert dies gut, bei Steuerberatern ist die Beteiligung deutlich schwächer. Dabei ist das kein Naturgesetz, sondern eher eine Frage des Gebens und Nehmens. So unterstützen sich in Foren des Rechnungswesens Buchhalter, indem sie sich gegenseitig bei kniffligen Buchungssätzen helfen.
Kommunikationsfähige Berater, die bereit sind, auch mal Wissen in eine Gruppe zu geben, können langfristig von solch einer fachlichen Vernetzung profitieren. Ein dauerhaftes Nur-Absaugen von Infos ist nicht nur unkollegial, sondern fördert auch nicht den Grundgedanken des sozialen Netzwerkens. Reale Treffen werden von Ambassadoren organisiert. Manchmal sind diese kostenpflichtig, ermöglichen sie doch ein Treffen – nicht selten – mit interessanten Unternehmern/ potenziellen Mandanten.
Charmant ist die Möglichkeit, per standardisierter Grußkarte den eigenen Kontakten zum Geburtstag zu gratulieren. Ein netter Anlass, um mit (potenziellen) Mandanten in Kontakt zu treten.
Google+
Google+
Beschreibung
Funktioniert ähnlich wie FB; gehört zu Google, dem weltweiten Marktführer bei Suchmaschinen. Durch Hangouts können bestimmte Themen und Nutzergruppen gebündelt werden, sodass sich Fachforen finden können. Der Traffic ist im Vergleich zu FB gering. Die Funktionalitäten sind jedoch gut, und nicht zuletzt aufgrund der Marktmacht von Google ist dieser Kanal ernst zu nehmen.
Nutzen für Berater
Berater, die mit Social-Media-Aktivitäten erst beginnen, können sich zunächst auf FB, XING und eventuell Twitter konzentrieren, sollten aber Google+ im Auge behalten. Mit relativ wenig Mehraufwand können identische Postings auch parallel bei FB und Google+ gesendet werden.
Beschreibung
Das aus den USA stammende soziale Netzwerk ist wie XING eindeutig beruflich orientiert. Die Profile sind meist in Englisch formuliert.
Nutzen für Berater
Für Berater mit internationaler Tätigkeit ist ein LinkedIn-Profil, das kostenlos geführt werden kann, empfehlenswert; aber dann bitte in Englisch.
Blogs
Blogs
Beschreibung
„Der oder das Blog oder auch Weblog (Wortkreuzung aus Web und Log für Logbuch) ist ein auf einer Website geführtes und damit meist öffentlich einsehbares Tagebuch oder Journal, in dem mindestens eine Person, der Weblogger, kurz Blogger genannt, Aufzeichnungen führt, Sachverhalte protokolliert (postet) oder Gedanken niederschreibt.
Häufig ist ein Blog eine lange, chronologisch abwärts sortierte Liste von Einträgen, die in bestimmten Abständen umbrochen wird. Der Blogger steht als wesentlicher Autor über dem Inhalt, und häufig sind die Beiträge aus der Ich-Perspektive geschrieben. Das Blog bildet ein für Autor und Leser einfach zu handhabendes Medium zur Darstellung von Aspekten des eigenen Lebens und von Meinungen zu spezifischen Themen, je nach Professionalität bis in die Nähe einer Internetzeitung. Oft sind auch Kommentare oder Diskussionen der Leser über einen Artikel zulässig. Damit kann das Medium sowohl dem Ablegen von Notizen in einem Zettelkasten, dem Zugänglichmachen von Informationen, Gedanken und Erfahrungen, etwas untergeordnet auch der Kommunikation dienen, ähnlich einem Internetforum. Die Tätigkeit des Schreibens in einem Blog wird als Bloggen bezeichnet.“ (Quelle: Wikipedia)
Nutzen für Berater
Insbesondere einige Fachanwälte wie zum Beispiel Thorsten Franke-Roericht verstehen es, einen Expertenstatus aufzubauen, indem sie regelmäßig ihr Spezialgebiet mit profunden Beiträgen und aktuellen Neuerungen und Kommentierungen beschreiben.
Die Qualität von Blogs lebt vom Kenntnisreichtum und der Aktualität des Verfassers. Journalisten nutzen immer öfter Experten-Blogs als Quellen für ihre Berichterstattung.
Das Bloggen erfordert demnach zunächst die Bereitschaft, Wissen zu verschenken, in zweiter Linie Kommunikationstalent, drittens Dialogbereitschaft und viertens auch etwas Technikverständnis. Viele Blogs können quasi kostenlos zum Beispiel über WordPress erstellt werden.
Beschreibung
Ist ein Microblogging-Dienst, das heißt, es können Postings bis maximal 140 Zeichen abgesetzt werden. Dienlich sind diese Kurzmeldungen bei prägnanten News.
Nutzen für Berater
Für den fachlichen Bereich sind die Twitter-News allenfalls als kurze Hinweise auf wichtige Änderungen und mit dem Link auf einen ausführlicheren erklärenden Text sinnvoll. Aufgrund der Kürze der verdaulichen Infohäppchen werden sie im großen Informationsrauschen von den Followern eher wahrgenommen als lange Abhandlungen. Allerdings muss man schon sehr knapp und auf den Punkt texten können.
YouTube
YouTube
Beschreibung
Die zu Google gehörende Videoplattform ist nach Google die zweitgrößte Suchmaschine der Welt! Dies zeigt schon den weltweiten Hunger nach kleinen Filmen – die aber idealerweise professionell, witzig und/oder lehrreich sein sollten. Und emotional darf es auch gerne sein.
Nutzen für Berater
Insbesondere Erklärvideos oder gut gemachte Kanzleivideos könnten noch viel intensiver eingestellt werden und dürften ihre Wirkung entfalten. Allerdings ist dieses Marketing-Tool nur bei entsprechender Professionalität für Steuerberater zu empfehlen. Wer auf Authentizität setzt, arbeitet mit einer darauf spezialisierten Agentur zusammen und investiert mehrere Tausend Euro. Zwingend ist ein Drehbuch, also eine schriftliche Grundlage.
Beschreibung
Hier können Nutzer Bildersammlungen mit Beschreibungen an virtuelle Pinnwände heften. Andere können diese Bilder ebenfalls teilen (repinnen), ihren Gefallen daran ausdrücken oder sie kommentieren. Abgespeichert werden können diese Pinnwände entweder privat oder öffentlich. Im letzteren Fall können sich Nutzer über bestimmte gemeinsame Interessengebiete austauschen.
Nutzen für Berater
Dies dürfte derzeit eher für private Hobbys von Beratern interessant sein. Nützlich ist Pinterest, wenn man es als Fotoarchiv zu einem bestimmten Themengebiet nutzt.
Beschreibung
Diese App ist insbesondere bei jugendlichen Nutzern sehr beliebt. Hier wird übers Smartphone eine Unmenge an Fotos und Videos ausgetauscht. Es ist eine Mischung aus Microblog wie Twitter und audiovisueller Plattform und ermöglicht, Fotos auch in anderen Kanälen zu verbreiten. Oft ist für Jugendliche das Hauptmotiv, sich dort zu engagieren, dass bei FB schon ihre Eltern aktiv sind und sie unbeobachtet ihre Lieblingsmusik/-videos und Fotos darüber kommunizieren.
Nutzen für Berater
Derzeit ist ein Engagement dort nicht zwingend, doch es sollte beobachtet werden und könnte insbesondere interessant sein, um potenzielle Auszubildende erreichen zu können.
Beschreibung
Diese App ist auf unzähligen Smartphones installiert und ermöglicht den kostenlosen Versand von SMS-Nachrichten, Fotos und Videos. WhatsApp wird mittlerweile in allen Altersschichten genutzt und ist denkbar einfach.
Nutzen für Berater
Derzeit gibt es nur wenige Erkenntnisse, inwiefern WhatsApp auch für die Verbreitung von Inhalten (also nicht nur privaten Nachrichten) genutzt wird. Aktuell gibt es erste Hinweise, dass WhatsApp für die Content-Verbreitung äußerst attraktiv sein könnte.