Am 3. Und 4. Dezember findet der Digital-Gipfel in Nürnberg statt. Das Ziel: Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft, Gesellschaft und Politik zusammenbringen, um die Digitalisierung in Deutschland voranzutreiben. Es werden Trends vorgestellt, Lösungsansätze diskutiert und Ergebnisse aus den unterjährigen deutschlandweiten Plattformen präsentiert, bei denen CEOs namhafter Unternehmen mitgewirkt haben, unter anderem auch Dr. Robert Mayr für…
Wir wollten wissen, was Software-Entwickler vom Digital-Gipfel und der Digitalisierung in Deutschland erwarten. Jede Menge Programmierer findet man erfahrungsgemäß beim Global Day of Code Retreat, an dem sich Entwickler auf der ganzen Welt regional zusammentun, um voneinander zu lernen und die eigenen Fähigkeiten zu trainieren. DATEV war auch in diesem Jahr mit 99 Teilnehmern Gastgeber des größten Events weltweit. Ein paar von ihnen haben wir befragt.
Rainer, Software-Entwickler bei DATEV
Was erwartest du vom Digital-Gipfel?
Eine Revolution jedenfalls nicht, denn in der befinden wir uns bereits. Ich erwarte aber wichtige Impulse in Richtung Politik, denn was von dort bisher gekommen ist, grenzt eher ein, als dass es unterstützt. Siehe DSGVO, Netzwerkdurchsetzungsgesetz.
Sicher müssen Spielregeln eingehalten werden, aber sie sollten eher als Leitplanken dienen und nicht als Hemmnis. Derzeit verwandelt die Politik eine 6-spurige Autobahn durch immer mehr Gesetze und Verordnungen in eine einspurige Landstraße.
Welche Auswirkungen könnte die Digitalisierung mittelfristig auf deine Arbeit haben?
Ich sehe das sehr positiv. Die voranschreitende Digitalisierung eröffnet immer mehr Möglichkeiten für die persönliche Work-Life-Balance. Gerade hier bei DATEV kann man das gut sehen, zum Beispiel beim Thema Arbeitswelt von morgen. Interne Prozesse werden nach und nach digitalisiert, um den Tagesablauf zu erleichtern, z. B. bei der Hauspost.
Sven, Software-Entwickler bei DATEV
Was erwartest du?
Die Gesellschaft muss an einer generellen Veränderung arbeiten, um für die anstehenden Veränderungen fit zu werden. Und zwar weniger im technologischen Sinne, sondern als neues Mindset. Das geht weit über die Tech-Branche hinaus – das betrifft auch Steuerberater, kleine Handwerker, KMUs und Mittelständler.
Mögliche Auswirkungen auf deine Arbeit?
Ein Wandel der Mentalität könnte sich auf die Nachfrage auswirken. D. h. wir als Softwarehersteller könnten mehr innovative Produkte auf den Markt bringen.
Andreas, Software-Entwickler bei DATEV
Was erwartest du?
Ich wünsche mir, dass bessere Voraussetzungen für die Digitalisierung geschaffen werden, z. B. durch einen besseren Netzausbau. Dann kann man auch mehr Prozesse digitalisieren.
Auswirkungen auf deine Arbeit?
Keine besonderen Auswirkungen, ich digitalisiere jetzt schon viel.
Rene, externer Software-Entwickler:
Man sollte der Digitalisierung nicht mutwillig Steine in den Weg legen, sondern Neuem gegenüber aufgeschlossen sein: Digitalisierung einatmen! Das ist Einstellungssache. Meetings kann man zum Beispiel auch remote organisieren.
Und was das Lernen angeht, sollten Unternehmen mit innovativen Lernkonzepten die Weiterbildung attraktiver machen. Damit man auch Lust bekommt, etwas Neues auszuprobieren.