- 6. März 2012

2.000 Exabytes in der Wolke des Grauens

Um Cloud Computing drehte sich die letzte CeBIT, um Cloud Computing in Verbindung mit „Managing Trust“, also Sicherheit und Vertrauen, dreht sich auch die CeBIT 2012. Aber kann diese Cloud überhaupt sicher sein?

Mit dieser Frage beschäftigen sich zur Eröffnung der CeBIT auch viele größere Zeitungen. Die FAZ etwa führt aus, dass in der Cloud bereits „Daten im Umfang von mehr als 2.000 Exabytes gespeichert“ sind. Offen gestanden weiß ich auf die Schnelle nicht, wie viele Bytes mit wie vielen Nullen das sind, aber die FAZ hilft uns bei der Veranschaulichung: „Das entspricht der zehnfachen Menge aller in den Bibliotheken der Welt aufbewahrten Bücher.“ Man diskutiert also längst nicht mehr darüber, ob man die Cloud nutzen soll oder nicht. Die entscheidende Frage für Kunden wie Anbieter ist inzwischen: Sind die Daten in der Cloud sicher?

Alle haben Angst

Prof. Dieter Kempf bei der CeBIT-Eröffnung 2012

Die Financial Times Deutschland zitiert dazu unter dem denkwürdigen Titel „Die Wolke des Grauens“ den Accenture-Geschäftsführer Bernhard Kraft: „Alle haben eine unglaubliche Angst, wenn es um die Sicherheit ihrer Daten geht. Das hemmt die Entwicklung. Innovations- und Sicherheitsdrang kollidieren.“ Diese Zurückhaltung bestätigt auch Prof. Dieter Kempf, BITKOM-Präsident und Vorstandsvorsitzender von DATEV, der gestern zusammen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel die CeBIT eröffnete: „Die Unsicherheit wird insbesondere spürbar, wenn sich Mittelständler mit dem Thema Cloud-Computing beschäftigen. Jeder Vorfall, der Vertrauen erschüttert, wirft Unternehmen in ihren Entscheidungen zurück.“

In einem Interview mit dem Tagesspiegel weist Dieter Kempf aber auch darauf hin, dass man sich nicht der Illusion hingeben dürfe, die lokale Speicherung von Daten sei per se sicherer als diejenige in der Wolke: „Generell gilt, dass in Cloud-Computing-Strukturen höhere Sicherheitsstandards zu vernünftigen Kosten realisiert werden können, als es ein kleines oder mittelständisches Unternehmen selbst leisten kann. Bei einer zentralisierten Datenhaltung steigt andererseits natürlich die Gefahr, dass diese von Angreifern attackiert wird, die mit einem Schlag besonders viele Daten erbeuten wollen. Dennoch ist das Schutzniveau – bei gleichen Kosten – in einem Rechenzentrum um ein Vielfaches höher als in einer kleinen Firma.“

Cloud made in Germany

Eine mögliche Lösung des Dilemmas Innovation versus Sicherheit wird auf der CeBIT unter dem Schlagwort „deutsche Cloud“ diskutiert. Das Modell mutet in Zeiten des grenzenlosen World Wide (!) Web vielleicht etwas seltsam an, hat aber seine Berechtigung: Es ist eben ein erheblicher Unterscheid, ob Daten zum Beispiel in einer „iCloud“ von Apple irgendwo auf der Welt unter welchen Datenschutzbestimmungen auch immer gespeichert werden oder ob sie in einem Rechenzentrum innerhalb der Bundesrepublik deutschen Datenschutzauflagen und Sicherheitsbestimmungen unterliegen.

Das gilt natürlich erst Recht, wenn es um hochsensible Kanzlei- oder Mandantendaten geht. Auch für solche Daten (und Anwendungen, mit denen diese Daten verarbeitet werden) bietet Cloud Computing große Vorteile. Sie als Nutzer müssen aber – um zum Motto dieser CeBIT zurückzukommen – Vertrauen haben können, dass Ihre Daten in der Wolke sicher aufgehoben sind. Das ist der Fall, Sie ahnen es bereits, wenn Sie sie DATEV anvertrauen, einem „Cloud-Pionier“, wie wir mal genannt wurden, da wir mit Hilfe des DATEV-Rechenzentrums sicheres „deutsches Cloud-Computing“ betrieben haben (lange bevor der Begriff Cloud-Computing überhaupt existierte).

Die DATEV-Cloud

Was genau hinter der DATEV-Cloud steckt, welche Technik und welche Lösungen damit verbunden sind, können Sie ausführlich im Beitrag Cloud-Computing bei DATEV nachlesen. Oder in unserer jüngsten Pressemeldung zum Thema DATEV auf der CeBIT: Mobil und sicher. Oder aber Sie machen sich bei einem CeBIT-Besuch schlau und fragen die Kollegen am DATEV-Messestand, warum die DATEV-Wolke ganz sicher keine „Wolke des Grauens“ ist …

Zum Autor

Christian Buggisch

Leiter Corporate Content & Media

Weitere Artikel des Autors