Eine Studie von The Economist Intelligence Unit (EIU) im Auftrag von Fujitsu und Citrix zum Thema Workforce Transformation zeigt, dass Unternehmen und Mitarbeiter von höheren Gehältern, besseren Weiterbildungsmöglichkeiten und Technologie-Upgrades profitieren.

Die umfassende Personaltransformation ist demnach für fast drei von vier Unternehmen (72 %) ein Schlüsselprozess, der ihre strategischen Ziele in den letzten drei Jahren „deutlich übertroffen“ hat. Die Economist Intelligence Unit (EIU) definiert die Transformation der Belegschaft als „eine signifikante und bewusste Veränderung der Art und Weise, wie die Mitarbeiter Ihres Unternehmens eingesetzt werden“ und stellt fest, dass dieser Prozess „eine umfassende Umschulung der Mitarbeiter, die Einführung neuer Arbeits- und Führungsstile und die Veränderung der Art und Weise, wie Ihr Unternehmen seine Mitarbeiter einstellt, beinhalten könnte“.

Doch die Maßnahmen, die eigentlich gut gemeint sind, stoßen nicht selten auf wenig Gegenliebe: Die Umfrage ergab nämlich auch, dass der Widerstand der Mitarbeiter das größte Hindernis für die angestrebte Transformation der Belegschaft darstellt. Allerdings lassen sich die Mitarbeiter nach anfänglichen Vorbehalten doch sehr schnell von den Vorteilen überzeugen. Denn die Personaltransformation bedeutet auch höhere Gehälter, Umschulungsmöglichkeiten und Technologie-Upgrades. Auf diese wollen dann die meisten doch nicht verzichten.

Widerstand ist zwecklos

Pete Swabey, EMEA-Redaktionsleiter für Thought Leadership bei The Economist Intelligence Unit, erklärt, dass Investitionen in Technologie und Mitarbeiter keine Entweder-Oder-Entscheidung für Unternehmen sei, sondern Hand in Hand gehen müsse: „Der wichtigste Treiber für die Transformation der Belegschaft ist die Notwendigkeit, die Qualifikationsbasis der Unternehmen zu verbessern.“

Doch selbst wenn Unternehmen als wichtigste Initiative zur Personaltransformation ihre Mitarbeiter bereits weiterqualifiziert haben – wie rund 83 Prozent angaben -, kommen sie laut der von Fujitsu veröffentlichten Studienergebnisse nicht um technologische Investitionen herum. Denn laut EIU mussten zwei von fünf Unternehmen, die überzeugt waren, „umfassend transformiert“ zu haben, „erhebliche“ Upgrades bei den bestehenden Technologieinfrastrukturen vornehmen, um weiter erfolgreich zu sein. Daher kommt bei vielen Unternehmen die Aus- und Weiterbildung (54 %) erst nach der Einführung neuer Technologien (56 %).

Investitionen rechnen sich

Zur Transformation der Belegschaft gehören aber auch Gehaltserhöhungen und Initiativen zur Verbesserung der digitalen Fähigkeiten der Arbeitskräfte. 77 Prozent der befragten Firmen ergreifen diese Maßnahmen, um Qualifikation und Produktivität zu steigern. Es ist insofern auch nicht verwunderlich, dass die Transformation auch ihren Preis hat: Die Befragten nannten die Einmalkosten als größten Einzelfaktor (81 %), gefolgt von höheren Beschäftigungskosten (76 %) und größerer, organisatorischer Komplexität (75 %).

Im Ländervergleich zeigt sich: Unternehmen in Nordamerika liegen bei der Arbeitsplatztransformation am weitesten vorne. 68 Prozent gaben an, sich „signifikant“ verändert zu haben. Der Transformationsgrad von Japan (36 %), Europa (26 %) und Australien/Neuseeland (22 %) bleibt noch deutlich hinter den Möglichkeiten zurück.

Alles in allem bewertet Nerys Mutlow, Head of Consulting & Professional Services und Head of Future Workplace Services bei Fujitsu, die Ergebnisse der Studie aber positiv: Die Mehrheit der Unternehmen habe erkannt, dass die Transformation sowohl der Arbeitskräfte als auch der Technologie dem gleichen Ziel folge, nämlich den Bedarf an qualifizierten und technisch versierten Mitarbeitern zu decken. Höhere Gehälter, zusätzliche Ausbildung und bessere Technologie seien zwingende Maßnahmen der Personaltransformation – sowohl für den Arbeitgeber, als auch den Arbeitnehmer. „Für Unternehmen heißt es jetzt oder nie, sich der Transformation von Arbeitsplätzen und Mitarbeitern zu stellen, um nicht ins Abseits zu geraten“, warnt Mutlow. Die Ergebnisse ließen deutlich erkennen, dass es für diejenigen, die die Transformation am Arbeitsplatz noch nicht umgesetzt haben, schwieriger werde, die richtigen Arbeitskräfte für die geschäftlichen Herausforderungen, mit denen Unternehmen heute am Markt konfrontiert sind, zu gewinnen und auch zu halten.

Studienmethode

Fujitsu und Citrix beauftragten das EIU im September 2019 mit der Befragung von 200 Unternehmen aus allen Branchen – davon 50 Befragte in den USA, 50 in Japan, 50 in Australien und Neuseeland sowie 50 in Großbritannien, Deutschland und Frankreich. Bezogen auf die Unternehmensgröße stammte die Hälfte der Befragten aus Unternehmen mit einem Jahresumsatz von 100 Millionen bis 1 Milliarde US-Dollar, die andere Hälfte auf Unternehmen mit mehr als einer Milliarde US-Dollar Jahresumsatz.

Autor: Elke Witmer-Goßner

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