Eine Studie des Instituts für Internet und Gesellschaft und Sirius Minds hat Strategien qualitativ untersucht, mit denen mittelständische Unternehmen die digitale Transformation bewältigen. Demnach ist der Mittelstand den Großkonzernen teilweise sogar einen Schritt voraus.

Ob intelligente Müllentsorgung mittels einer Smartphone-App, der Aufbau einer Internet-of-Things-Plattform zu Zwecken der Produktivitätssteigerung oder Smart Glasses für besseren Kundenservice: Im deutschen Mittelstand gibt es viele digitale Vorreiter, die ihre Produkte, Prozesse und Geschäftsmodelle gewinnbringend transformiert haben. Das zeigt die aktuelle Studie „Digitale Innovation im Mittelstand: Fallbeispiele erfolgreicher Digitalisierungsprojekte“, anhand von fünf mittelständischen Unternehmen aus verschiedenen Regionen Deutschlands. Durchgeführt wurde sie vom Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft (HIIG) und der Sirius Minds GmbH, die Trends analysiert und neue Geschäftsmodelle entwickelt.

Initiativen des Mittelstands finden näher am Kunden statt

„Der Mittelstand wird häufig dafür kritisiert, dass er die Digitalisierung verschlafen würde. Dabei wird leicht übersehen, dass er gerne im Verborgenen innoviert“, erklären Prof. Martin Wrobel und Prof. Alexander Nicolai, die Autoren der Studie. „Die fünf mittelständischen Unternehmen unserer Studie stehen Großkonzernen in puncto digitale Innovation in nichts nach. Im Gegenteil, sie sind ihnen in einigen Bereichen sogar einen Schritt voraus. So zeigen unsere Beispiele, dass die projektbezogenen Digitalisierungsinitiativen der Mittelständler näher am Kunden stattfinden und meist enger mit dem Kerngeschäft verzahnt sind, als dies in Großkonzernen typischerweise der Fall ist“, ergänzen die Autoren.

Große Bandbreite erfolgreicher Digitalisierungsprojekte

Die für die Studie ausgewählten Unternehmen sollten eine möglichst große Bandbreite erfolgreicher Digitalisierungsprojekte abdecken. So repräsentieren die untersuchten Fallbeispiele unterschiedliche Branchen, bedienen verschiedene Kundensegmente und unterscheiden sich in den funktionalen Bereichen, in denen die Digitalisierungsprojekte stattfinden. Einer der vorgestellten Mittelständler implementierte zum Beispiel in ein digitales Wiki als Arbeitsplattform, um seine Arbeitskultur zu verändern, während ein anderes Unternehmen eine Online-Anzeigenplattform durch eine Beteiligung an einem Internet-Startup integrierte.

Kaum Standardlösungen für die digitale Transformation

Die Studie macht auch deutlich, dass es kaum Standardlösungen für die digitale Transformation gibt. Gerade weil die Welt der kleinen und mittelgroßen Unternehmen so vielfältig ist, bedarf es in der Regel spezifisch zugeschnittene Lösungen für die individuellen Herausforderungen.

Autor: Lilli Bähr

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