Die digitale Dateneingabe ist die weltweit unbeliebteste Tätigkeit am Computer. Sie kostet Mitarbeitern viel Zeit und wirkt sich daher auch auf ihr Privatleben aus. Das und mehr zeigt eine von Automation Anywhere beauftragte Studie.

Büroangestellte wenden im Durchschnitt mehr als drei Stunden am Tag für manuelle, repetitive und fehleranfällige Aufgaben auf, die nicht Teil ihrer eigentlichen Tätigkeitsbeschreibung sind. Das zeigt eine weltweite, von Automation Anywhere beauftragte Studie. Insgesamt wurden mehr als 10.000 Mitarbeiter in elf Ländern befragt.

Digitale Verwaltungsaufgaben sind unbeliebt

Die von One-Poll durchgeführte Studie untersuchte den Zeitaufwand und die Haltung von Mitarbeitern zu repetitiven, manuellen, digitalen Verwaltungstätigkeiten in modernen Unternehmen. Die Studie zeigt, dass 47 % der Befragten digitale Verwaltungstätigkeiten langweilig finden und 48 % sehen ihre Fähigkeiten in Verwaltungsaufgaben schlecht eingesetzt. Für 51 % der Teilnehmer weltweit, in Indien sind es sogar 80 %, lenken diese administrativen Aufgaben von ihrer eigentlichen Arbeit ab und bei 64 % wird dadurch die Produktivität verringert.

Die unbeliebtesten Aufgaben im Büro

Die Rangliste der am meisten gehassten Tätigkeiten im Büro führt die manuelle Dateneingabe an. Mitarbeiter beschäftigen sich nach eigenen Angaben täglich vor allem mit der Eingabe von Daten in den Computer oder andere Geräte, dicht gefolgt von der Verwaltung des E-Mail-Verkehrs und der Ablage digitaler Dokumente wie Tabellenkalkulationen, Bilder oder PDFs in Ordnern. Die Erstellung von Berichten aus IT- und Software-Systemen sowie das Rechnungsmanagement haben es ebenfalls in die Top 5 der meistgehassten Aufgaben geschafft.

Gleichzeitig zeigt die Studie, dass die drei meist gehassten Aufgaben auch die drei zeitintensivsten Verwaltungsaufgaben am Tag sind, so die Befragten. Dabei gäbe es viele Möglichkeiten, die Aufgaben etwa mit Software-Bots zu automatisieren. Ausgehend von einem Acht-Stunden Tag verlieren Mitarbeiter 60 Stunden pro Monat durch leicht zu automatisierende Tätigkeiten.

Einfache Verwaltungsaufgaben beeinflussen auch das Privatleben

Das hat nicht nur Auswirkungen auf die Zufriedenheit der Mitarbeiter im Berufsleben. Fast die Hälfte der Befragten gibt an, dass einfache Verwaltungsaufgaben sie oft davon abhalten, das Büro pünktlich zu verlassen. Das wiederum hat Auswirkungen auf ihr Privatleben bzw. ihre Work-Life-Balance. Besonders männliche Angestellte leiden darunter: 54 % geben an, dass es ihnen schwerfällt, das Büro pünktlich zu verlassen. Im Vergleich dazu ringen nur 43 % der weiblichen Befragten damit.

Zeitaufwand für die digitale Verwaltung

Jedoch beschäftigen sich überproportional mehr Frauen mit der digitalen Verwaltung. 3,4 Stunden pro Tag verbringen Frauen mit diesen „verhassten“ Tätigkeiten, bei den männlichen Kollegen sind es 2,8 Stunden.

In den USA liegt der Durchschnitt bei allen Mitarbeitern bei insgesamt 2,9 Stunden pro Tag, in Deutschland sind es drei Stunden pro Tag; Brasilien, Korea und Mexiko kommen sogar auf 3,5 Stunden.

Der öffentliche Sektor ist weltweit mit 3,5 Stunden der verwaltungsintensivste. 69 % der Befragten aus dem öffentlichen Sektor wünschen sich Technologien, die sie ohne viel manuellen Aufwand selbst verwalten können.

Durch Automatisierung manuelle Prozesse eliminieren

Mitarbeiter heutzutage begrüßen es, dass sich manuelle Prozesse durch Automatisierung reduzieren. 85 % der Befragten sind zuversichtlich, dass die Automatisierung problemlos manuelle, repetitive Tätigkeiten im Büro übernehmen kann. 88 % sind der Meinung, dass sie mit einer solchen Veränderung zufriedener wären. Die Studienteilnehmer sehen darin außerdem eine große Chance: So können sie sich durch den Zeitgewinn besser auf Aufgaben konzentrieren, die Produktivität in ihrer Abteilung steigern und Weiterbildungsmöglichkeiten nutzen.

Mitarbeiter sehen ihren Arbeitgeber in der Pflicht

Die Mehrheit (87 %) der Teilnehmer wünschen sich, dass ihre Arbeitgeber eine höhere Anzahl manueller und repetitiver Arbeitsabläufe automatisieren. Mehr als die Hälfte (55 %) würden ihren Job kündigen, wenn der manuelle Berg an Verwaltungstätigkeiten zu hoch wird. Für 85 % der Befragten sind Unternehmen, die in die Automatisierung investieren, attraktive Arbeitgeber.

Autor: Rebecca Näther

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