Im Digital Government Barometer 2017 hatte nur knapp die Hälfte (48 %) der befragten Deutschen Angst vor Datenklau bei Online-Behördengängen.

„2018 sind deutlich mehr Cyber-Attacken auf öffentliche Einrichtungen und Unternehmen öffentlich geworden als in den Jahren zuvor. Das färbt ab, die Menschen sind sensibilisiert“, sagt Olaf Janßen, zuständig für die öffentliche Verwaltung im Geschäftsbereich Information Security Solutions von Sopra Steria Consulting. So erklärt sich, dass 67 Prozent der Bundesbürger Sorge haben, Dritte könnten während der Dateneingabe auf persönliche Daten zugreifen – fast 20 Prozent mehr als in der letzten Umfrage. Die Zahl derer, die bereit sind, Behördengänge ausschließlich digital durchzuführen, sank um 2 auf 83 Prozent.

60 Prozent befürchten, dass ihre Daten auch für andere Zwecke genutzt werden als ursprünglich gedacht. 58 Prozent der Bürger hat zudem Bedenken, dass online weniger Service, wie Unterstützung bei Anträgen, geboten wird. Die Häfte der Befragten scheut digitale Angebote, weil sie denkt, nach dem Absenden eines Formulars könne sie keine Änderungen an ihrem Antrag oder einem Widerspruch mehr vornehmen.

Transparenz und Sicherheit sind Voraussetzung

Die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung hat in der Bevölkerung durchaus einen großen Stellenwert. Dennoch hält sich die Auslastung der Online-Dienste von Behörden noch in Grenzen. Das soll sich nach dem Willen von Bund, Ländern und Kommunen in den kommenden Jahren deutlich ändern. Damit das gelingt, müssen die Bürger sicher sein, dass die öffentliche Verwaltung den bestmöglichen Schutz beim Thema Sicherheit bietet.

Die Bevölkerung in Deutschland hat dazu derzeit eine geteilte Meinung. 57 Prozent der Bürgerinnen und Bürger vertrauen darauf, dass Behörden alle Möglichkeiten ausschöpfen, um Daten ausreichend vor unbefugtem Zugriff zu schützen. 35 Prozent haben Zweifel an den Schutzvorkehrungen, acht Prozent glauben überhaupt nicht daran, dass ihre Daten sicher sind. Bei der Vorjahresbefragung attestierten 70 Prozent der Bundesbürger Bund, Ländern und Kommunen eine gute IT-Sicherheitsstrategie.

Als vertrauensbildende Maßnahme sollten Regierung und Behörden Transparenz herstellen und beispielsweise die durchaus hohen Datenschutz- und Sicherheitsstandards aktiver kommunizieren. „Damit steigt das Vertrauen in die Sicherheit von Behördenservern und -netzen und die Wahrscheinlichkeit, dass mehr Bürgerinnen und Bürger das zunehmende digitale Verwaltungsangebot auch ohne mulmiges Gefühl nutzen“, so Janßen.

Europa denkt ähnlich

Im Vergleich zum Vorjahr ist die Skepsis inzwischen in Deutschland, Frankreich und Großbritannien ähnlich groß. Nur in Norwegen haben die Bürgerinnen und Bürger mehr Vertrauen. Allerdings äußern auch in Norwegen ähnliche viele Menschen, wie in den anderen untersuchten Ländern, grundsätzliche Bedenken, dass Daten bei der Übertragung über das Internet mitgelesen werden könnten.

Info

Für die aktuelle Studie 2018 ermittelte IPSOS im Auftrag von Sopra Steria.

Autor: Ira Zahorsky

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