Unternehmenslenker wollen es jetzt, das Quanten-Computing. Das zeigt eine aktuelle Studie von Fujitsu, die das unabhängige Analystenhaus PAC erhoben hat. Darüber hinaus sind 70 Prozent der Befragten der Ansicht, dass bereits jetzt ein adäquates Optimieren von Businessprozessen möglich ist.

Der Wettbewerbs- und Digitalisierungsdruck auf die Anwenderunternehmen steigt und die Erhebung verdeutlicht, dass in vielen Fällen die verfügbaren Computing-Kapazitäten einfach nicht ausreichen. Umso willkommener scheint vielen Nutzern die „Digital Annealing“-Technologie zu sein, die Fujitsu anbietet. Dabei handelt es sich um eine Art Überbrückungstechnologie zu künftigen Quantencomputern, die in der Lage sind, komplexe kombinatorische Optimierungsprobleme schnell zu lösen.

Hoffnung und Skepsis bezüglich Quanten-Computing

Das eigentliche Quanten-Computing steckt noch in den Kinderschuhen. Doch von der Mehrheit der Studienteilnehmer wird es „sehnsüchtig erwartet“: 81 Prozent sind sicher, dass damit die bestehenden Verhältnisse entscheidend verändern werden und die Technik der wichtigste transformative Treiber sein wird. Unternehmensvertreter erwarten sich insbesondere große Vorteile im Wettbewerb, gerade in besonders volatilen Märkten und Segmenten.

Der Optimismus in puncto Quantencomputer-Technologie ist jedoch verhalten: Die Hälfte der Befragten glaubt nicht, dass es Markt- und Mainstream-fähige Techniken innerhalb der nächsten Dekade geben wird. Gleichzeitig sind mit 89 Prozent nahezu alle der Ansicht, dass aktuelle Lösungen kaum noch ausreichen, um eine ernsthafte kombinatorische Optimierung zu realisieren – also den Prozess, der seinerseits die besten Lösungen aus einer größeren Auswahl identifiziert, um das Business wirklich nach vorne zu bringen.

Immerhin zwei Drittel suchen mittlerweile intensiv nach brauchbaren Optimierungsmöglichkeiten – und wollen dabei nicht mehr auf die schwer prognostizierbare Entwicklung im Quanten-Computing warten. Dabei treibt die einzelnen Akteure auch und vor allem die Furcht, im Wettbewerb zurückzufallen, wenn die Konkurrenz in dieser Hinsicht schneller sein sollte.

Digital Annealer in der Lücke zum Quanten-Computing

Der „Digital Annealer“ von Fujitsu erlaubt den bereits heute praktikablen Einsatz von Algorithmen für eine kombinatorische Optimierung unter Echtzeit-Bedingungen – auch ohne Quantencomputer. Die Studie verdeutlicht, dass sieben von zehn Unternehmen, insbesondere in der Fertigungsindustrie, dem Finanzwesen und im Handel, diese Technologie als potenziell wirksamste Brücke in die quantendefinierte Zukunft bewerten.

Dazu Rupert Lehner, Head of Central Europe, EMEIA Products & Platform Enterprise Services bei Fujitsu: „Ob Angst oder Hoffnung: Disruption ist in aller Munde. Gerade in den Chefetagen der Unternehmen ist man sich dessen sehr bewusst und sehnt die Marktreife von Quanten-Computing-Lösungen herbei – die allerdings bis zur Marktreife noch einige Zeit benötigen werden.“ Somit nutzten Vorreiter bereits Digital Annealing – im Bereich kombinatorischer Optimierungsprobleme unter Echtzeit-Bedingungen. „Wer die technologie nutzt, profitiert schon jetzt von ihrem disruptiven Potenzial“, so Lehner.

  • So nutzt etwa ein großer europäischer Autohersteller den Digital Annealer für das Optimieren der Roboter in der Fertigung. Damit können mehr Autos in kürzerer Zeit hergestellt werden, da beispielsweise das Lackieren, der wohl aufwändigste und kostenintensivste Prozess der gesamten Produktion, schneller vonstattengeht.
  • In der Finanzindustrie nutzt ein großes britisches Finanzinstitut den Digital Annealer für die Echtzeit-Optimierung seiner Investment-Portfolios. Weitere Anwendungsbereiche sind die Maximierung des ROI bei Versorgern sowie die Identifizierung neuer Wirkstoffe und Präparate in der Pharma-Branche.
  • Auch bei der eigenen Produktion und Logistik setzt Fujitsu den Digital Annealer ein und hat damit bereits sowohl die Produktionsausstattung optimiert als auch die von den Arbeitern im Warenlager zurückgelegten Wege um immerhin 45 Prozent verringert.
  • Nicht zuletzt bietet sich auch Regierungen und Behörden eine Fülle von Möglichkeiten. Sie können zum Beispiel ihre Klimaziele schneller erreichen, indem sie die öffentlichen Transportsysteme unter Berücksichtigung der jeweils aktuellen Verkehrslage aktiv steuern

Die Liste der Anwendungsbeispiele im Bereich kombinatorische Optimierung lässt sich nahezu beliebig fortsetzen, beispielsweise im Hinblick auf die Effizienzmaximierung beim Beladen von LKWs in der Logistikbranche.

Preise und Verfügbarkeit

Die Digital Annealing-Technologie steht für Versuche und Pilotprojekte zur Verfügung. Im Zusammenspiel mit den „Co-Creation“-Services des Unternehmens bietet Fujitsu Expertise und Support bei der Identifikation aktueller Einsatzbereiche des Digital Annealings beim Kunden. Dabei bietet sich dem Nutzer die Chance, in bislang unbekanntes Terrain vorzudringen.

Zudem unterstützt Fujitsu die Anwender bei der Integration der Technologie in die jeweiligen Produktionsfelder. Fujitsu stellt die Lösung als As-a-Service auf Abo-Basis zur Verfügung. Angeboten werden überdies technische and beraterische Dienstleistungen sowie die Bereitstellung von Expertise für die weitere Entwicklung spezifischer Lösungen.

Den Digital Annealer gibt es in einer Coud-hosted- oder einer On-Premise-Variante. Die Preise variieren je nach Region und Konfiguration.

Autor: Ulrike Ostler

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