Schlechter Umgang mit Identitäten in Unternehmen sorgt für Risiken. Das zeigt eine Studie. Die Untersuchung gibt tiefe Einblicke in den Status-Quo des Identity- andAccess Management (IAM) bei Unternehmen. Zudem zeigt sie Schritte auf zur Verbesserung eines IAM-Programms.

92 Prozent der Unternehmen kämpfen mit Problemen beim Identitätsmanagement – das zeigt eine Studie von LastPass und Vanson Bourne. Mit 47 Prozent halten knapp die Hälfte der Befragten die Balance zwischen Benutzerfreundlichkeit und Sicherheit für die größte Herausforderung beim Identitätsmanagement. Für die Studie wurden weltweit 700 IT- und Sicherheitsexperten in Unternehmen mit 250 bis 2.999 Mitarbeitern befragt. 92 Prozent sehen sich mit mindestens einem Problem im Bereich Identitätsmanagement konfrontiert. Mit 47 Prozent halten knapp die Hälfte der Befragten die Balance zwischen Benutzerfreundlichkeit und Sicherheit für die größte Herausforderung. Die Ergebnisse der Studie hat LastPass in dem „Leitfaden für moderne Identitätsverwaltung“ zusammengefasst.

Die Studie zeigt: IT-Experten bestätigen mit 82 Prozent mehrheitlich, dass schlechter Umgang mit Identitäten in ihrem Unternehmen bereits für Risiken gesorgt hat. Dazu gehören fehlerhafte Zugangskontrollen (41 Prozent) sowie der Verlust von Mitarbeiterdaten (36 Prozent) und von Kundendaten (33 Prozent). Dennoch haben viele Unternehmen keine adäquate Identitätsmanagement-Lösung implementiert.

Passwörter verursachen weiterhin Frustration und Risiken

IT-Teams investieren nach wie vor wertvolle Zeit und Ressourcen in die Bearbeitung von Tickets für passwortbezogene Probleme. Im Durchschnitt verbringen IT-Sicherheitsteams vier Stunden pro Woche allein mit Passwortmanagementfragen und erhalten 96 passwortbezogene Anfragen pro Monat. Angesichts des Aufwands, den Passwörter in den IT-Abteilungen verursachen, sind sich mit 95 Prozent fast alle der befragten IT-Sicherheitsexperten einig, dass ihr Unternehmen mehr Wert auf ein sicherheitsbewusstes Passwortverhalten legen sollte.

Single Sign-on spielt eine entscheidende Rolle – hinterlässt aber kritische Lücken in der Isolation

SSO-Lösungen bieten den Vorteil, Passwörter für IT-gestützte Anwendungen zu eliminieren und den Anmeldeprozess für alle Mitarbeiter zu vereinfachen, die auf wichtige Anwendungen in der Cloud und hinter der Firewall zugreifen. Viele Anwendungen sind jedoch nicht in eine SSO-Lösung integriert – sei es, weil sie SSO nicht unterstützen, sei es, weil sie für die IT-Abteilung nicht wichtig genug sind, um sie für SSO zu konfigurieren oder weil die IT nicht einmal weiß, dass sie verwendet wird. Obwohl die Untersuchung zeigt, dass 80 Prozent der IT-Experten der Meinung sind, es reiche nicht aus, sich nur auf SSO zu verlassen, wird eine Vielzahl von Cloud-Anwendungen und vertraulicher Konten immer noch ungeschützt bleiben.

Die Verbesserung des Identitätsmanagements ist eine der wichtigsten Prioritäten für Organisationen

98 Prozent der befragten IT-Profis sehen Verbesserungsmöglichkeiten im allgemeinen Sicherheitsverhalten ihrer Mitarbeiter. Dazu zählen etwa die Erstellung sicherer Passwörter sowie sicheres File-Sharing und Collaboration. Aufgrund konkurrierender Prioritäten haben IT-Teams Schwierigkeiten, alle Sicherheitsbedürfnisse zu erfüllen. Auf die Frage nach den IT-Sicherheitszielen des nächsten Jahres antworten 65 Prozent, dass die Aktualisierung ihrer Identitäts- und Zugriffsverwaltungsfunktionen dennoch eine Priorität ist. Als ideale Funktionen einer Identitätslösung wurden genannt:

  • Multifaktor-Authentifizierung (55 Prozent)
  • Integration mit der aktuellen Infrastruktur (52 Prozent)
  • ein integrierter Passwortgenerator (44 Prozent)
  • Unterstützung für Legacy- und Cloud-Anwendungen (44 Prozent) und
  • ein integriertes System zur Verwaltung, Überwachung und Festlegung von Richtlinien (44 Prozent).

Benutzerauthentifizierung mit MFA-Technologie gilt als entscheidend

59 Prozent der IT-Experten sind sich einig, dass die Stärkung der Benutzerauthentifizierung mit der MFA-Technologie entscheidend ist. Vorteil für die IT-Sicherheitsexperten aus Unternehmen, die in MFA investiert haben oder investieren wollen, sind:

  • höhere Unternehmenssicherheit (60 Prozent)
  • Unterbinden unerlaubter Zugriffe auf vertrauliche Informationen (48 Prozent)
  • geringeres Risiko von Identitäts- und Passwortdiebstahl (47 Prozent).

Darüber hinaus sehen 36 Prozent der Befragten die Umsetzung biometrischer MFA als Priorität an.

Die Balance zwischen Benutzerfreundlichkeit und Sicherheit ist eine Herausforderung bei der Implementierung einer Identitätslösung.

Da Sicherheit für die meisten Unternehmen eine hohe Priorität hat, ist es nicht verwunderlich, dass viele in Identitätslösungen investieren. Weniger als ein Prozent der IT-Experten sind der Ansicht, dass die Verwaltung des Benutzerzugriffs für die allgemeine Sicherheit des Unternehmens unwichtig ist. Gleichzeitig jedoch geben 92 Prozent der Unternehmen auch an, dass sie mindestens eine Herausforderung im Bereich Identitätsmanagement meistern müssen. Ein durchschnittliches Unternehmen hat mit gleich drei identitätsbezogenen Herausforderungen zu kämpfen:

  • Balance zwischen Benutzerfreundlichkeit und erhöhter Sicherheit (47 Prozent)
  • Allgemeine Sicherheit der Lösung (37 Prozent)
  • Wunsch der Mitarbeiter nach einfach zu bedienender Lösung (37 Prozent)

„Bei individueller Nutzung bringen Enterprise Password Management, SSO und Multifaktor-Authentifizierung nur singuläre Sicherheits- und Produktivitätsvorteile für ein Unternehmen“, sagt John Bennett, General Manager, Identity & Access Management Business Unit bei LogMeIn. „Aber wenn sie in einer Lösung zusammengefasst werden, haben Unternehmen vollständige Sicherheit und Transparenz über jeden Benutzer und Access Point in ihrem Unternehmen. Das bestätigen in der Studie mit 93 Prozent fast alle befragten IT-Experten. Mit begrenzteren Ressourcen ist es für kleine und mittlere Unternehmen besonders wichtig, nach Komplettlösungen zu suchen, die die Schlüsselkomponenten kombinieren und die Investitionen in die Identitätstechnologie maximieren.“

Autor: Peter Schmitz

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