Eine Studie von der EU-Kommission und dem Umweltbundesamt zeigt: Vier von zehn Onlinehändler in Deutschland sind unseriös und nicht vertrauenswürdig. Ein Interessensvertreter des E-Commerce hält dagegen. Worum es in der Debatte geht.

Gemeinsam mit Verbraucherschutzbehörden aus 23 Mitgliedsstaaten hat die EU-Kommission 399 Online-Shops in Europa untersucht, wie ein Artikel von IT-Business berichtet. In Deutschland war darüber hinaus das Umweltbundesamt an der Datenerhebung mitbeteiligt. Das Ergebnis ist schockierend: Fast 40 Prozent der untersuchten Online-Shops bedienen sich manipulativer Praktiken, um Verbraucher:innen zu täuschen und deren Schwächen auszunutzen. Dieses Verhalten verstoße gegen die Vebraucherschutzregeln, so Didier Reynders, der EU-Justizkommissar. 

Harte Kritik an der Aussagekraft der Studie 

Kurz nach Veröffentlichung der Studie meldete sich Oliver Prothmann, der Präsident des Bundesverbandes Onlinehandel, zu Wort. Seiner Ansicht nach ist die Studie nicht repräsentativ und würde nur zu einer falschen Meinung in den Medien und in der Gesellschaft führen. Der Verband hat daraufhin die EU-Kommission und die deutschen Verbraucherinstitute dazu aufgefordert, mehr Details zur Studie offenzulegen. Darauf kam bis Redaktionsschluss keine Antwort. „Wir wissen also nicht, wurden fünf Webseiten oder 15 oder 50 in Deutschland untersucht?“, bemängelt Prothmann. „Auch wenn alle 399 genannten Webseiten aus Deutschland wären, würde ich weiterhin behaupten, dass […] keine allgemeine Aussage über alle Online-Shops gefällt werden kann. Wir haben europaweit schätzungsweise über 600.000 Online-Shops.“ 

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