Sie drucken Zeitungen und backen Brötchen. Sie retten Leben oder halten Produktionen am Laufen. Sie sorgen für Sicherheit und Sauberkeit auf unseren Straßen. Die Gründe für Nacht- oder Sonn- und Feiertagsarbeit sind vielschichtig.
Manche lockt die Schichtzulage, andere sehen darin eine Chance, Beruf und Familie besser unter einen Hut zu bekommen. Für nicht wenige Menschen mit geringer beruflicher Qualifikation ist Sonn- und Feiertagsarbeit oft auch die einzige Möglichkeit, überhaupt Geld zu verdienen. Wiederum andere müssen die unattraktiv anmutende Arbeitszeit als Teil ihres Berufsbilds einfach hinnehmen. Unsere Gesellschaft jedenfalls kann es sich nicht leisten, auf diese Menschen zu verzichten.
Kehrseite der Medaille
Unabhängig davon bestimmt der Wechsel von Tag und Nacht unseren Lebensrhythmus. Der Mensch ist normalerweise am Tag aktiv und ruht in der Nacht. Und das Wochenende dient ebenfalls der Regeneration. Nacht- und Wochenendarbeiter müssen folglich ihren Bio-Rhythmus anpassen. Nicht allen gelingt das. Mangelnde Konzentrationsfähigkeit, Kopfschmerzen, Schlafstörungen, psychische Reizbarkeit und Neigung zur Depression sind die häufigsten Beschwerden. Auch das BVerfG stellte 1992 fest, dass Schichtarbeit mit regelmäßigem Nachteinsatz grundsätzlich für jeden Menschen schädlich sei. Neben den gesundheitlichen Auswirkungen sind häufig auch zu soziale Beeinträchtigungen zu bemerken. So bewahrheitet sich also hier ein Grundsatz: Geld allein ist nicht alles im Leben!