Die DATEV macht Software, das ist bekannt. In den 1970er und 1980er Jahren gab es aber auch spezielle „DATEV-Hardware“.
Bevor Mitte der 1980er Jahre der PC Einzug in die Büros hielt, standen in den Kanzleien der DATEV-Mitglieder Datenerfassungsgeräte und Büroterminals. Für diese Geräte stellte die DATEV ganz konkrete Anforderungen an die Hersteller, die in einem Pflichtenheft verzeichnet waren. Erst nach eingehenden Tests erteilte die DATEV die Freigabe für ihren Mitgliedermarkt.
Mit einigen Herstellern wie Triumph-Adler und Olivetti arbeitete man besonders eng zusammen. Diese produzierten Bürogeräte eigens für den DATEV-Markt. Erkennbar war die „DATEV-Hardware“ am DATEV-Logo und den besonderen Bezeichnungen wie DES für „DATEV-Erfassungs-System“ oder DSD für „Dialog-System-DATEV“.
Beispielsweise wurde das Erfassungsgerät TA DES von 1976 gemeinsam von Triumph-Adler und DATEV entwickelt. Ziel war, den DATEV-Mitgliedern ein preisgünstiges offline-Gerät anbieten zu können. Es kostete DM 11.900 und war damit erheblich günstiger als das bisher verfügbare online-Modell TA1000, das ab DM 20.935 erhältlich war.
Die enge Kooperation der Nachbarunternehmen an der Fürther Straße verdeutlicht auch eine gemeinsame Pressekonferenz von Triumph-Adler und DATEV zur Markteinführung des DES-Geräts.
Ein anderes Beispiel für „DATEV-Hardware“ ist das Dialogterminal TA DSD. Ab 1979 konnte damit auf die Steuerrechtsdatenbank LEXinform im Rechenzentrum zugegriffen werden. Die Recherche-Ergebnisse druckte der integrierte Hochleistungsdrucker in einer Sekunde (2.200 Zeichen/Sek.) aus. Für Datenschutz sorgte die DATEV ID-Karte, die man am Gerät stecken musste. Kostenpunkt: DM 7.150
Neben den zwei vorgestellten Modellen wurde eine ganze Reihe weiterer „DATEV-Hardware“ auf den Markt gebracht. Unter anderem der erste PC, auf dem DATEV-Software lief, der Olivetti DVS von 1984.