Die DATEV-Niederlassung in Dresden - 3. April 2017

Arbeiten in „paradiesischen Gefilden“

Wenn in den vergangenen Monaten meine Heimatstadt Dresden in den Medien auftauchte, dann nur selten mit positiven Schlagzeilen. Zeit für eine Replik! Denn Elbflorenz, so der kunstvolle Beiname der sächsischen Landeshauptstadt, ist tatsächlich ein „paradiesisches Gefilde“. Finde nicht nur ich und findet nicht nur E.T.A. Hoffmann, der bereits 1813 zu diesem Schluss gekommen ist, sondern…

Wer in Dresden aufwächst, versteht anfangs gar nicht, welches Glück er hat. Der historisch-kulturelle Wert von Frauenkirche, Semperoper, Zwinger und Schloss, der psychologisch-ökonomische Wert von Elbauen, Festivals und wirtschaftlichem Aufschwung, von sächsischer Gemütlichkeit und beneidenswerter Lebensqualität wird erst bewusst, wenn es zu spät ist und der Umzug in eine andere Stadt, in meinem Fall Nürnberg (selbst nicht frei von zahlreichen Vorzügen, das darf nicht unerwähnt bleiben), ansteht. Klar, solche Sätze sagen Menschen aus vielen Städten dieser Erde über ihre Heimat, aber keiner von ihnen hat einen der größten deutschen Schriftsteller als Zeugen: Erich Kästner. Ein, wenn nicht das berühmteste Kind Dresdens, beschrieb seine Heimat einst so: „Wenn es zutreffen sollte, dass ich nicht nur weiß, was schlimm und hässlich, sondern auch was schön ist, so verdanke ich diese Gabe dem Glück, in Dresden aufgewachsen zu sein.“

Dresden, das steht natürlich in erster Linie für unendliche Kunstschätze (darunter einige skurriler Natur wie ein handelsüblicher Kirschkern, in den sage und schreibe 185 Gesichter geschnitzt sind), historische Gebäude und ausschweifende Nächte (wer schon einmal in der Dresdner Neustadt war, weiß, wovon ich rede). Dresden steht aber, und daran muss auch der ein oder andere Einheimische immer mal wieder erinnert werden, für Frieden und Versöhnung. Beispiel gefällig? In der Bombennacht vom 13. Februar 1945 saß der Vater von Alan Smith in einem jener britischen Kampfflugzeuge, die Elbflorenz in einen Feuerball verwandelten und unter anderem die weltberühmte Frauenkirche zerstörten. Mehr als 50 Jahre später war es eben jener Alan Smith, der das Kuppelkreuz der wieder aufgebauten Frauenkirche schuf und das heute die Skyline Dresdens prägt.

Ja, die meisten Menschen schwärmen von ihrer Heimat, und ja, wir Dresdner sind besonders, manchmal vielleicht auch zu gut in dieser Disziplin. Aber es fällt auch schwer, die innere Überzeugung von der Pracht der Heimat zu schwächen, wenn sie von Gästen und Zugezogenen immer wieder aufs Neue bestätigt wird. Einer dieser Zugezogenen ist Torsten Hehenberger, der über die Stationen Frankfurt/Main und München nach Dresden zog, um die dortige DATEV-Niederlassung zu leiten. In unserem Fragebogen erzählt Hehenberger von Dresden, Dialekten und seinem Lieblingsrestaurant.


Wie viele Mitarbeiter haben Sie?

Wir sind in der Niederlassung Dresden 18 Mitarbeiter, wobei nur drei Mitarbeiter bei mir direkt und zwei weitere Mitarbeiter bei mir in der Abteilung sind.

Kennen Sie Alle?

Klar, auch wenn man ein paar Mitarbeiter nur sehr selten in der Niederlassung sieht. Aber wir veranstalten privat einmal im Jahr einen Wandertag – und spätestens da sieht man sich.

Wie ist das Arbeitsklima bei Ihnen?

Ich finde es sehr gut. Besonders der Austausch in der gemeinsamen Mittagspause ist meist sehr informativ und lustig sind.

Wie ist das Wetter so?

Meist sehr schön und da wir in der Nähe vom Rosengarten und der Elbe sind, ist es für einen Mittagsspaziergang sehr gut. Wir haben ja keine Kantine.

Arbeiten Sie lieber im Sommer oder im Winter?

Außer im Hochsommer arbeite ich immer gerne – dort ist es mir einfach zu heiß und bin froh wenn ich im Auto unterwegs bin. (Klimaanlage).

Wie ist die Kantine und was ist das beliebteste Essen?

Keine Kantine, aber verhungern muss keiner. Um die Niederlassung gibt es vom Italiener, über Libanesen, Chinesen und Griechen, Metzger, Bäcker alles. Auch ein super Burgerladen hat gerade bei uns im die Ecke eröffnet.

Wird mehr Kaffee oder mehr Tee getrunken?

Eindeutig mehr Kaffee, nur eine Dame im Sekretariat und ein Vertriebler trinken Tee. Aber einige trinken bei uns auch Kakao.

Gibt es Geheimtipps wenn man Essen gehen möchte?

Um die Niederlassung gibt es sehr viele Restaurants. Aber ein Geheimtipp ist das Restaurant Elements in der Zeitenströmung.

Wie ist das Gebäude aufgebaut? Übersichtlich?

Wir sind im vierten Stockwerk vom Melanchtontower. Wir haben einen Schulungsbereich mit zwei Schulungsräumen und einen Aufenthaltsbereich für unsere Seminarteilnehmer, wo der Kaffee- und Wasserautomat steht. Im Anschluss kommen unsere internen Büroräume und der Technikraum.

Verlaufen und die Orientierung verlieren – fast unmöglich.

Gefällt Ihnen die Einrichtung?

Ja, wir haben die letzten Jahre unsere Niederlassung umgebaut bzw. auf das aktuelle Niveau gehoben (DATEV Teppichboden und Farben)

Finden Sie die Farbe Grün für das DATEV-Logo passend?

Ja, bzw. man kennt es nicht anders. Beides ist in Ordnung und fällt auf.

In welcher Farbe hätten Sie das Logo am liebsten?

Nur nicht ändern – man hat sich daran gewöhnt und die Kunden suchen schon nach der Farbe. Wenn man beispielsweise eine Veranstaltung im Hotel hat, suchen unsere Kunden die Farbe und Logo vom Aufsteller.

Wie sind Sie zu der Niederlassung an Standort Dresden gekommen?

Ich war vorher für ein Projekt ein Jahr in der Niederlassung München (davor 6 Jahre in der Niederlassung Frankfurt). Mein Chef hat mich gefragt, ob ich das Büro in Dresden als Standortverantwortlicher (so hieß das damals) leiten möchte – und ich habe „Ja“ gesagt.

Gibt es dort Vorteile?

Fast nur: Die Sachsen sind ein nettes, gemütliches Völkchen – und den Dialekt verstehe ich auch schon (fast).

Außerdem kann man sich hier richtig wohl fühlen, Dresden ist als Stadt super und das Umland hat sehr sehr viel zu bieten. Ob die sächsische Schweiz, das Erzgebirge oder die Seenlandschaft nördlich von Dresden.

Nachteile?

Wir sind zwar im Herzen von Europa, aber leider am Rande von Deutschland. Aus diesem Grund sind die Verkehrsanbindungen verbesserungsfähig.

Was macht Ihren Standort besonders?

Wir sind die östlichste Niederlassung und die einzige Niederlassung die gegründet wurde, als die DM/Euro nicht offizielles Zahlungsmittel war. Die Niederlassung wurde am 01.06.1990 gegründet und die Währungsunion war erst 01.07.1990. Ein älterer Steuerberater hat mir mal erzählt, dass die Genossenschaftsbeiträge damals gestundet wurden, bis man DM hatte und die Ost-Mark umgetauscht wurde.

Was sollte man in Ihrer Stadt unbedingt gesehen haben?

Neben Frauenkirche, Zwinger, Albertinum und der Semperoper auf alle Fälle das Schloss mit seinen Museen, dann wird einem erst klar wo man überhaupt wohnen darf. Aber auch Schloss Pillnitz und Schloss Moritzburg (3 Haselnüsse für Aschenbrödel) sollte man gesehen haben, sowie den einzig öffentlich ausgestellten Majakalender der Welt.

Gibt es eine beliebte Sehenswürdigkeit für die Sie kein Verständnis haben?

Nein.

Was ist typisch für Leute aus ihrer Region?

Gemütlichkeit und gutes Essen

Wollen sie mit einem Vorurteil aufräumen?

Die Menschen in Sachsen können, wenn sie wollen, auch hochdeutsch sprechen.

Ist es schwierig mit Dialekt Hochdeutsch zu schreiben?

Nein, da der sächsische der einzige Dialekt ist, wo die Grammatik nicht geändert wird. Als Zugezogener spreche ich aber kein Sächsisch, versehe aber schon sehr viel davon.

Haben Sie viele Pflanzen in Ihren Büros?

Was heißt viele – es sind drei und die überleben schon seit Jahren. Das ist aber nicht mein Verdienst, sondern unsere Innendienstdamen haben dort wohl Mitleid mit den Pflanzen. Glücklicherweise.

Tragen Sie lieber Anzug oder Freizeitkleidung?

Alles zu seiner Zeit. Ich trage beruflich gerne Anzug und auch eine Krawatte. Aber wenn ich freitags ins Büro mal gehe, kann es auch mal eine Jeans zum Sakko sein.

Zum Autor

TG
Thomas Günther

Redaktion DATEV magazin

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