BMWi, Pressemitteilung vom 18.05.2020
Mit der Veröffentlichung des Leitfadens 5G-Campusnetze bietet das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) vor allem kleinen und mittelständischen Unternehmen eine wichtige Orientierungshilfe zur Frage eines eigenständigen Netzbetriebs. Angesprochen sind insbesondere das produzierende Gewerbe und die Logistikbranche, durch die universelle Vorgehensweise kann er jedoch auf viele weitere Anwendungsbereiche übertragen werden. Der Leitfaden zeigt das Vorgehen bei Aufbau und Betrieb von 5G-Campusnetzen, Anwendungsgebiete, Eigenschaften sowie Betreibermodelle auf.
Thomas Jarzombek, Beauftragter des BMWi für die Digitale Wirtschaft und Start-ups: „Seit letztem November können Unternehmen die Nutzung privater 5G-Frequenzen beantragen. Deutschland gehört damit international zu den Vorreitern bei der privaten Nutzung von 5G und der Ermöglichung sogenannter Campusnetze. Leistungsfähige digitale Kommunikationsinfrastrukturen sind für den Betrieb etwa von modernen Fabriken überlebenswichtig. Neben Unabhängigkeit kann der eigene Betrieb solcher Infrastrukturen – sprich Campusnetze – neue, an spezifischen Erfordernissen ausgerichtet Lösungen ermöglichen und die digitale Souveränität von Unternehmen stärken. Auch kleineren Netzausrüstern bis hin zu Start-ups bieten sich erfolgversprechende Chancen bei der Erschließung des neuen Marktsegments der Campusnetze.“
Der Leitfaden basiert auf Ergebnissen des Leuchtturmvorhabens
IC4F
, das vom BMWi im Rahmen des Technologieprogramms
PAiCE
gefördert wird. Die Autoren des Leitfadens sind ausgewiesene Experten der beteiligten Projektpartner und der vom BMWi beauftragten Begleitforschung zum Technologieprogramm.
Professor Slawomir Stanczak, Projektkoordinator beim Projektpartner Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut (HHI): „5G führt zu einem Umbruch in den Geschäftsmodellen der vertikalen Industrien. Dabei können insbesondere Campusnetze ganz neue Möglichkeiten zum Ausschöpfen der Potenziale von 5G-Technologien hinsichtlich Innovationen bei industriellen Anwendungen eröffnen. Mit IC4F ist es gelungen, wichtige Anforderungen neuer Anwendungsszenarien der produzierenden Industrie frühzeitig in die Definition und internationale Standardisierung von 5G-Systemen einzubringen. Neue technologische Entwicklungen wie beispielsweise maschinelles Lernen und Software-basierte, virtualisierte Netzarchitekturen sowie der Trend zu offenen Schnittstellen erweitern die Leistungsfähigkeit von 5G-Campusnetzen und machen sie zukunftssicher. Zum Kern der Arbeiten des Fraunhofer HHI gehört die Bereitstellung künftiger Netz- und Funktechnologien für die unterschiedlichen Anwendungsdomänen.“