Bitkom, Pressemitteilung vom 23.07.2019
- Zwei Drittel der Unternehmen mit Logistik-Prozessen erwarten durch Digitalisierung eine Zeitersparnis
Unternehmen profitieren auf sehr unterschiedliche Weise durch digitale Anwendungen in der Logistik. Das zeigt eine Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom, bei der 514 Unternehmen ab 50 Mitarbeitern, die Waren transportieren, gefragt wurden, was aus ihrer Sicht die größten Vorteile von digitalen Anwendungen in der Logistik sind. Eine deutliche Mehrheit von zwei Dritteln (68 Prozent) gibt an, dass die Digitalisierung zu einer Zeitersparnis führt. Auf Platz zwei liegt mit deutlichem Abstand die sinkende Fehler- und Ausfallanfälligkeit (43 Prozent). Dahinter folgen fast gleichauf eine körperliche Entlastung der Beschäftigten (35 Prozent), der bessere Service für Endkunden (33 Prozent), der geringere Bedarf an Lagerfläche (31 Prozent) sowie ganz allgemein geringere Kosten (28 Prozent). „Digitalisierung in der Logistik ist sehr vielfältig und wirkt sich daher auch sehr unterschiedlich im Unternehmen aus. Digitale Anwendungen reichen von KI-Systemen zur effizienten Routenplanung oder zur vorausschauenden Wartung von Maschinen und Fahrzeugen über autonome Staplersysteme und Drohnen für Lieferung oder Inventur bis hin zu Exoskeletten für Lagerarbeiter“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. „Auch wenn nicht jedes Unternehmen alle digitalen Möglichkeiten in der Logistik nutzen wird: Eine rein analoge Logistik ist nicht zukunftsfähig.“
Weitere Vorteile digitaler Anwendungen in der Logistik sind weniger Verkehr in den Innenstädten (6 Prozent), eine bessere Nahversorgung im ländlichen Raum (7 Prozent), eine höhere Arbeitsplatzattraktivität (9 Prozent), eine geringere Umweltbelastung (15 Prozent) sowie ein sinkender Bedarf an Arbeitskräften (21 Prozent). „Digitalisierung in der Logistik führt dazu, dass der Bedarf an Mitarbeitern für einfache Tätigkeiten sinkt, aber zugleich deutlich mehr Fachkräfte mit Digitalkompetenz gebraucht werden. Darauf muss die Berufsausbildung ebenso reagieren wie die Unternehmen in ihren internen Weiterbildungsangeboten“, so Berg. „Wir brauchen einen Fokus auf das Digitale in der Aus- und Weiterbildung.“