Fachkräfteeinwanderungsgesetz - 17. Dezember 2019

Strategie für neue Fachkräfte

Bundesregierung, Mitteilung vom 16.12.2019

Attraktive Arbeitsbedingungen und ein attraktives gesellschaftliches Umfeld sollen mehr Fachkräfte nach Deutschland bringen. Das hat die Bundesregierung bei einem Treffen mit den Unternehmensverbänden und Gewerkschaften im Kanzleramt vereinbart.

Es sei wichtig, dass Deutschland angesichts des großen weltweiten Wettbewerbs um qualifizierte Fachkräfte „als ein weltoffenes, als ein interessiertes Land“ rüberkomme, betonte Bundeskanzlerin Angela Merkel nach dem Gespräch. Deshalb habe man auch über Fragen der Integration und der Arbeitsbedingungen gesprochen.

Zusammenarbeit von Wirtschaft und Politik

Während Deutschland einerseits attraktiver für Fachkräfte aus dem Ausland werden soll, soll andererseits das inländische Arbeitspotenzial voll ausgereizt werden. „Wir haben eine Vielzahl von Maßnahmen und Gesetzen, die allen Menschen in Deutschland eine Chance geben, auch wirklich erwerbs- und berufstätig zu sein. Wir verbessern die Möglichkeiten der Vereinbarkeit von Familie und Beruf mit Blick auf die Frauenerwerbstätigkeit“, kündigte die Kanzlerin an. Dies erfordere eine enge Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft, Gewerkschaften, Bundesregierung und Ländern.

Am 1. März 2020 tritt das Fachkräfteeinwanderungsgesetz in Kraft. Das neue Gesetz bildet die rechtliche Grundlage für die Fachkräftezuwanderung nach Deutschland. Es soll akademisch und beruflich qualifizierten Fachkräften aus Drittstaaten den Zuzug nach Deutschland erleichtern. Die Bundesregierung will so dem wachsenden Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften begegnen, der nicht durch inländische und europäische Kräfte gedeckt werden kann.

Gemeinsam Lösungen finden

„Die Sicherung des Fachkräftebedarfs ist eine der größten Herausforderungen für unseren Wirtschaftsstandort“, hatte auch Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier im Vorfeld des Treffens im Bundeskanzleramt erklärt. Laut der jüngsten Umfrage des DIHK bezeichnen mehr als 50 Prozent der Betriebe den Fachkräftemangel als ihr größtes Geschäftsrisiko.

Besonders im Handwerk, der Pflege und im technischen Bereich fehlen in Deutschland Fachkräfte. Die Bundesregierung reagiert darauf mit dem Fachkräfteeinwanderungsgesetz.

Unnötige Bürokratie vermeiden

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil betonte: „Wir wollen dafür sorgen, dass Fachkräfte ihren Weg schnell in die Betriebe finden, wo sie gebraucht werden. Unnötige Bürokratie wollen wir vermeiden, Anerkennungsverfahren vereinfachen, Visastellen besser ausstatten und die Antragsverfahren digitalisieren.“