Dienstleister für Anwalts­kanzleien - 28. Mai 2014

Nachhaltige Partnerschaft

Das DATEV-Angebot für Rechts­anwälte ist auf Bestän­digkeit aus­ge­richtet und berücksichtigt daher nahezu alle zukünftigen Trends, die im Anwaltsmarkt relevant sind, wie Eckhard Schwarzer, Vorstand für Service und Vertrieb, erläutert.

DATEV magazin: Das Software-Angebot für Anwaltskanzleien wächst stetig. Wie beurteilen Sie die aktuelle Entwicklung im Markt?

ECKHARD SCHWARZER: Unbestritten findet im Bereich der juristischen Software ein Ver­drängungs­wettbewerb statt. Die Kanzleien stehen vor einem großen Angebot, das sich allerdings hinsichtlich der Zukunftsfähigkeit der Programme sehr stark unterscheidet. Letztlich aber werden die Qualität der Software, vor allem aber auch der Service entscheiden, welche Lösung sich bei den Anwälten dauerhaft etablieren kann.

DATEV magazin: Wie versuchen Sie, Ihre Stellung im Markt zu behaupten beziehungsweise zu festigen?

ECKHARD SCHWARZER: Bei den kommenden Neuerungen setzen wir verstärkt auf Verbesserungen in der Verwaltung von Akten bzw. Schriftguterstellung. Weitere Schwerpunktthemen sind das Wissensmanagement und die Optimierung der Kanzleiprozesse. Und seit jeher sind für uns der Datenschutz und die Datensicherheit von zentraler Bedeutung. In diesen Bereichen setzt DATEV Standards im Markt.

DATEV magazin: Die DATEV hat als Genossenschaft einen besonderen Status unter den IT-Dienstleistern. Inwiefern profitieren unsere Mitglieder davon?

ECKHARD SCHWARZER: Unser Geschäftsmodell steht für Beständigkeit. Wer auf DATEV setzt, wird Mitglied einer zuverlässigen Gemeinschaft. Wir agieren stets im Interesse unserer Kunden, um das einzelne Mitglied bestmöglich zu unterstützen und erfolgreich zu machen.

DATEV magazin: Gibt es weitere Vorteile, die aus der DATEV-Mitgliedschaft erwachsen?

ECKHARD SCHWARZER: Unsere Mitglieder haben die einmalige Chance, sich mit Berufskollegen auszutauschen, zu vernetzen und auf diese Weise sogar gemeinsam bei der Produktentwicklung mitzugestalten.

DATEV magazin: Auf welche Funktionen legen DATEV-Mitglieder besonderen Wert in der Kanzleiverwaltungs-Software?

ECKHARD SCHWARZER: Unserer Erfahrung nach sind das all die Funktionen, mit denen die Kanzleiorganisation vereinfacht oder gar automatisiert werden kann, wie etwa die Aktenverwaltung inklusive des Dokumentenmanagements, die E-Mail-Anbindung, die Schnittstelle zu den Microsoft-Office-Anwendungen sowie die Tools der Zwangsvollstreckung und des Mahnverfahrens.

DATEV magazin: Viele Kanzleien wünschen sich Verbesserungen vor allem im Dokumentenmanagement. Wie reagiert DATEV darauf?

ECKHARD SCHWARZER: Das Thema Dokumenten- und Wissensmanagement hat für uns große Relevanz, da es die Kerntätigkeit unserer Mitglieder betrifft. Besonders wichtig ist dabei aus unserer Sicht, einen stets aktuellen Überblick über vorhandene Dokumente zu bieten. Nach Rückmeldung vieler Anwender ist uns das mit Einführung der digitalen Dokumentenablage, die von der Schnellinfo Dokumente im Akten- oder Mandantenkontext sowie dem Viewer – einer praktischen Dokumenten­vorschau – flankiert wird, gut gelungen. Gleichwohl wird es in den kommenden Jahren ein Schwerpunkt sein, den Workflow in der Aktenverwaltung bzw. Rechnungsschreibung zu verbessern.

DATEV magazin: Sind auch beim Wissensmanagement Weiterentwicklungen geplant?

ECKHARD SCHWARZER: Hier setzen wir auf eine intensivere Verzahnung von Kanzlei-Software und juristischem Fachwissen sowie elektronischen Recherchemöglichkeiten, um den Anwalt in seinem Kanzleiprozess möglichst optimal zu unterstützen. Bei der Integration von juristischem Wissen setzen wir ergänzend auf starke Partner wie TeleLex, Soldan oder JuraForum.

DATEV magazin: Können Sie eine dieser Kooperationen näher erläutern?

ECKHARD SCHWARZER: Um hochwertigen juristischen Content und Spezialinhalte von Fachverlagen für unsere Mitglieder zu erschließen, haben wir 2012 unter anderem die TeleLex GmbH – Partner für Juristen, ein Gemeinschaftsunternehmen der DATEV und der Verlagsgruppe Dr. Otto Schmidt – gegründet.

DATEV magazin: Und wie profitieren die Mitglieder davon?

ECKHARD SCHWARZER: Ziel ist, das multimediale Weiterbildungsangebot für Rechtsanwälte auszubauen. Mit der Kooperation verknüpfen wir unser Know-how in der Wissensvermittlung mit der juristischen Kompetenz der Verlagsgruppe Dr. Otto Schmidt bzw. deren langjähriger Erfahrung in der Durchführung von Fachseminaren für Rechtsanwälte. Neben den bereits seit Oktober letzten Jahres laufenden juristischen Online-Seminaren, die auch für die Anerkennung nach § 15 Fach­anwalt­sordnung geeignet sind, entstehen hier Fachliteratur, Fachportale Recht sowie weitere Software Tools mit Schwerpunkt Fachwissen.

DATEV magazin: Von zentraler Bedeutung sind bei DATEV bekanntlich die betriebswirtschaftlichen Aspekte. Spiegelt sich das auch in DATEV Anwalt classic pro wider?

ECKHARD SCHWARZER: Das Zusammenspiel der betriebswirtschaftlichen Betrachtungs- und Auswertungsmöglichkeiten mit dem DATEV Rechnungswesen ist sogar richtungsweisend. Darüber hinaus unterstützt DATEV auch die Prozesse der interdisziplinären Kanzleien. Auf diese Weise werden ein übergreifendes Controlling und eine kanzleiweite Sicht auf alle Mandanten und Leistungen möglich.

DATEV magazin: Gibt es Trends, die künftig den Arbeitsalltag der Anwälte beeinflussen werden?

ECKHARD SCHWARZER: Fortsetzen wird sich der Trend hin zum papierarmen Büro und der rein elektronischen Abwicklung der Fälle. Weitere Zukunftsthemen sind das sichere mobile Arbeiten sowie die Möglichkeit, Mandantengespräche in virtuelle Räume verlegen zu können.

DATEV magazin: Sie sind bekannt als großer Fan der sogenannten Cloud-Lösungen. Wird sich dieser Trend auch bei den Anwälten durchsetzen?

ECKHARD SCHWARZER: Die Vorteile von Cloud-Lösungen liegen auf der Hand. Die Hardware-Kosten können reduziert werden, und es erfolgt eine Entlastung bei den Software Updates. DATEV ist für Cloud-Lösungen der prädestinierte Anbieter. Da unser Rechenzentrum in Deutschland steht, verlassen die Daten zu keiner Zeit den deutschen Rechtsraum.

DATEV magazin: Trotzdem wird häufig eingewandt, dass Anwälte ganz besondere Anforderungen an die Sicherheit stellen.

ECKHARD SCHWARZER: Wenn einige grundsätzliche Voraussetzungen eingehalten werden, sind Cloud Services sogar ein großes Plus für die Sicherheit der Anwendungen. Unser Rechenzentrum mit der zentral betriebenen Infrastruktur bietet durch die automatische Datensicherung ein viel höheres Sicherheitsniveau als die einzelne Kanzlei, man denke an einen Brand in der Kanzlei oder die jüngste Flutkatastrophe.

DATEV magazin: Welche Auswirkungen wird der elektronische Rechtsverkehr auf die Arbeitsprozesse der Kanzleien haben?

ECKHARD SCHWARZER: Die Nutzung von Papier und Formularen wird zugunsten der Übersendung strukturierter Datensätze zurückgehen. Mit der Folge, dass die Kommunikation zwischen Anwaltskanzleien, Justiz und Verwaltung effizienter und schneller wird. Die Kanzleien müssen dann ihre internen Prozesse an die neuen Technologien, zum Beispiel das elektronische Anwaltspostfach, anpassen.

DATEV magazin: Wie werden Sie darauf reagieren?

ECKHARD SCHWARZER: DATEV begleitet die aktuellen Entwicklungen. Wir werden rechtzeitig die notwendigen Prozesse definieren und die erforderlichen Schnittstellen zur Verfügung stellen. So gewährleisten wir unseren Mitgliedern unter Wahrung der Verschwiegenheitspflicht die einfache Handhabung dieses neuen elektronischen Informationsaustausches.

Zum Autor

Robert Brütting

Rechtsanwalt in Nürnberg und Fachjournalist Recht sowie Redakteur beim DATEV magazin

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