Fängt alles ganz gut an auf dem DATEV-Barcamp zur Digitalisierung. Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen strömen gutgelaunt in das geräumige Casino des DATEV-IT Campus zum gemeinsamen Frühstück. Während es draußen langweilig vor sich hin regnet, erstrahlt drinnen die Neugierde als das meistgenannte Hashtag in der Begrüßungsrunde. Außerdem ist man hier sehr gespannt, was der Tag bringen…
Für viele Teilnehmer war es das erste Barcamp. Auch die Verantwortlichen bei DATEV betraten Neuland, indem sie erstmals Mitglieder, Partner und Mitarbeiter zu einem derart offenen Austausch zusammenbrachten. Laut Christian Kaiser, der mit seiner Kollegin Kerstin Gaube durch die Veranstaltung führte, bot sich dabei „die besondere Möglichkeit eines Austausches mit interessanten Partnern und Kollegen.“ Das Tolle daran: „Ein offener Austausch, bei dem alle gegenseitig voneinander profitieren können“, so Kaiser weiter.
Barcamps sind Unkonferenzen
Barcamps sind kein ganz neues Phänomen mehr, es gibt sie seit mindestens 10 Jahren. Bei dieser Art von Tagung werden die Inhalte und der Ablauf der Veranstaltung von den Teilnehmern selbst bestimmt. Dieses offene Vorgehen ermöglicht einen Austausch auf Augenhöhe und garantiert eine Aktualität der Themen, die bei einer normalen Konferenz mit ihren lange vorher geplanten Präsentationen nicht möglich wäre.
Nun also die Agenda: Wer ein Thema hat, darf es in 60 Sekunden im Plenum präsentieren. Finden sich genügend Interessierte, wird es in die Tagesplanung übernommen. Daraus ergibt sich eine bestimmte Anzahl sogenannter Sessions, die dann im Laufe des Tages als Vortrag, Diskussionsrunde oder Workshop abgehalten werden. Bei diesem Barcamp waren es 27 unterschiedliche Sessions, die von über 100 Teilnehmern und Teilnehmerinnen besucht wurden. Das Themenangebot war vielfältig. In einer Session diskutierten die anwesenden Kanzlei-Inhaber darüber, was eine sinnvolle Digitalisierung sein könnte und welchen Nutzen ihre Mandanten davon haben. Woanders wurde derweil erklärt, wie Steuerberater ihre Mandanten mit dem iPad beraten und begeistern können. Auf besonderes Interesse stießen auch die Mittel und Wege, mit denen DATEV Feedback einsammelt, kanalisiert, priorisiert und verwertet.
Ein Format mit Zukunft
Der Tenor bei allen Veranstaltungen war, dass hier relevante Themen auf fruchtbare und gewinnbringende Weise diskutiert wurden. Dabei waren im Vorfeld auch Befürchtungen laut geworden, wie ein Kommentar zu einem Beitrag hier im Blog deutlich machte: „Wenn meine ‚Gedanken und Ideen‘ bisher nicht gehört wurden, muss ich nicht erwarten, dass es bei diesem Format anders ist“, kritisierte jemand das geplante Barcamp und meinte: „Das Thema Digitalisierung wird totdiskutiert.“ An diesem Samstag in Nürnberg war man jedenfalls anderer Meinung und hätte gerne noch viel mehr diskutiert. Steuerberaterin Claudia Fuchs aus der Kanzlei Butenschön und Partner kam eigens aus Berlin angereist. Sie hatte sich noch überlegt, ob sie dafür ein ganzes Wochenende opfern solle. „Aber es hat sich absolut gelohnt, ich habe viel mitgenommen und freue mich schon auf das nächste Barcamp.“
Vielen ging es ähnlich, denn die allermeisten würden diese Veranstaltung auch guten Freunden empfehlen. Ihre Eindrücke von diesem Event hat Steuerberaterin Daniela Kunz auch bei sich im Blog geteilt. Nach einer abschließenden Feedback-Runde aller Teilnehmer im gesamten Plenum hörte der Tag dann auch so gut auf, wie er angefangen hatte: mit leckerem Essen und in neugieriger Erwartung einer Fortsetzung.