Auftakt der Veranstaltungsreihe smarter_mittelstand - 10. Mai 2017

Das ungeliebte Kind automatisieren

von Gastautor

Den Wandel als Chance begreifen, aus gewohnten Denkmustern ausbrechen, die neuen technischen Möglichkeiten erkennen und nutzen -so können Mittelständler ihr Geschäft fit für die Zukunft machen. Dieses Fazit lässt sich als Essenz der Vorträge, Diskussionen, Aussagen und Ratschläge ziehen, die am Montag bei der diesjährigen Auftaktveranstaltung der Reihe smarter_mittelstand geäußert wurden.

Die von der Eventagentur convent ausgerichtete Initiative wird von den Medien „Die Zeit“ und „impulse“ getragen und vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie unterstützt. Sie findet insgesamt sechsmal in verschiedenen Städten in Deutschland statt und hat sich zum Ziel gesetzt, die richtigen Denkanstöße zu geben, damit Unternehmer von den aktuellen technischen Entwicklungen profitieren.

Gut besucht war der Kongress: etwa 400 Unternehmer nutzen die Gelegenheit, sich in Mühlheim an der Ruhr Digitalisierungsimpulse von den anwesenden Spezialisten geben zu lassen. Die Vertreter von zwölf Anbietern und Dienstleistern deckten dabei ein breites Themenspektrum ab. Vom Einsatz interaktiver Dokumente über digitale Signaturen, Sicherheitsfragen, Kundenbindung und digitale Umsetzungsstrategien bis hin zu handfesten Tipps für bestimmte Unternehmensbereiche reichten die Präsentationen.

Das private Umfeld weckt Erwartungen

Für die DATEV erläuterte Chief Digital Officer Prof. Dr. Christian Bär die Möglichkeiten, wie sich kaufmännische Prozesse digitalisieren lassen. Dieses ungeliebte Kind eines jeden Unternehmers sei geradezu prädestiniert dafür, so weit wie möglich automatisiert zu werden. So lasse sich der Aufwand dafür beträchtlich verringern. In einer Podiumsdiskussion mit Dr. Alexander Tettenborn vom BMWi und der Präsidentin der IHK zu Essen, Jutta Kruft-Lohrengel, wies er darauf hin, dass den Mittelständlern dringend der Mehrwert erklärt werden muss, den ihnen die Digitalisierung bringt. Die Art, Probleme zu lösen, ändere sich. Der Druck zum Wandel komme zunehmend aus dem privaten Umfeld der Mitarbeiter und Kunden. Was diese dort gewohnt seien, bestimme auch ihre Wahrnehmung der Arbeitswelt.

Dass die Digitalisierung aber kein Selbstzweck ist, darin waren sich die Diskutanten einig. Die Unternehmensführung müsse die Möglichkeiten für den eigenen Betrieb analysieren, die Chancen für ihr Geschäft begreifen und den Mitarbeitern eine Vision vermitteln. In jedem Fall sei es gefährlich, in Sachen Digitalisierung nichts zu tun, denn: „Aufgrund der zunehmenden Geschwindigkeit der Entwicklung werden wir nie wieder so viel Zeit haben wie heute, um die Digitalisierung strukturiert anzugehen“, so Bär.

Update 11.5.: Mehr zum Thema Verrät Prof. Bär bei den Kollegen von impulse.

Über den Autor

Benedikt Leder hat Geschichte, Kommunikations- und Politikwissenschaften studiert. Seit seinem Abschluss beschäftigt er sich mit PR im IT-Umfeld – zunächst im Volontariat bei einem großen internationalen IT-Unternehmen, zwischenzeitlich in einer auf entsprechende Kunden spezialisierte Agentur und bereits seit 2002 bei der DATEV. Hier ist er im Pressebereich für das Themenfeld Technologie und Software zuständig.

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