Bin ich verrückt? Um 05:00 Uhr klingelt der Wecker. Dazu auch noch am Samstag! Heute ist DATEV-Barcamp. Abfahrt 5:45 Uhr, noch schnell eine Mitstreiterin abholen, dann geht es im Nebel nach Nürnberg. 8:30 Uhr Ankunft, auf dem Weg vom Parkhaus schon erste bekannte Gesichter. Katja empfängt uns überschwänglich am Eingang.
Schnelles Frühstück, kurze Gespräche mit weiteren Kollegen und DATEV-Mitarbeitern.
Dann geht es auch schon los. Großes Plenum. Jeder stellt sich vor. Oh mein Gott! Das hatte ich vom letzten Jahr in schlechter Erinnerung. Aber Katja und Christian haben diese Runde gut vorbereitet. Dieses Jahr sind keine Selbstdarsteller dabei. Ich bin gut drauf.
Dann werden die Sessions gepitcht. Auch ich stelle mein Thema in 60 Sekunden vor. Um 11:00 Uhr geht es los. Kurze Absprache mit meiner Kollegin, wer in welche Session geht. Ich nehme die technischen und abstrakten, meine Kollegin die praktischen.
Rein in die erste Session. Raus nach fünf Minuten, für mich zu sehr heißer Stuhl. Rein in die nächste. Hier moderieren zwei DATEV-Mitarbeiter ein Thema. Auch gut. Sachlich und fachlich gute Diskussion. Ich habe das Gefühl, die Mitarbeiter waren an unserer Meinung interessiert. Pause, rein in die nächste Session. Blockchain – sehr spannend. Bin gespannt, wie sich dieses Thema in den nächsten Monaten entwickelt. Insbesondere auch im Hinblick auf den Buchungsautomat.
Mittagspause, weitere nette und gute Kontakte. Von der Geschäftsleitung ist niemand zu sehen. Warum? Hier sind doch lauter digitalaffine Köpfe versammelt?
14:00 Uhr, meine Session zur Vertrauensarbeitszeit beginnt, der Raum ist gut gefüllt. Ich bin gespannt und aufgeregt. Ich blicke in erwartungsvolle Gesichter. Anmoderation, Schweigen. Mist, kommt mein Thema nicht an? Gut, eine erste Meldung. Ein Kollege berichtet, dass er Vertrauensarbeitszeit in seiner Kanzlei bereits eingeführt hat und berichtet uns von seinen Erfahrungen. Sein Modell ist hochinteressant und bringt den Austausch in Gang. Die Diskussion bewegt sich zunehmend in Richtung Vergütung. Ist doch gar nicht unser Thema! Wie bekomme ich die Diskussion wieder in die richtige Richtung? Bin ich unhöflich, wenn ich die Kollegen hier unterbreche? Mein Joker! Eine DATEV-Mitarbeiterin berichtet von ihrer eigenen Erfahrung. Bei einem Wechsel käme für sie nur ein Arbeitgeber in Frage, der ebenfalls Vertrauensarbeitszeit anbietet. Wir sind wieder in der Spur. Sehr gute Beiträge, interessante Meinungen. Großes Interesse der Beteiligten, aber die Zeit ist gleich rum. Kurze Verabschiedung. Alle verlassen den Raum. Keine Gespräche, keine Fragen. War wohl doch nicht so gut. Naja. Kann passieren.
Rein in die nächste Session. Arbeitswelt 2025. Interessantes Brainstorming unter der Leitung von DATEV-Mitarbeitern. Pause. Social Media. So hatte ich das Thema noch gar nicht betrachtet. Muss ich zeitnah angehen. Abschlussplenum.
Nochmal kurze Zusammenfassung aller Sessions. Die Abschlussrunde wirkt wieder ein wenig affig auf mich. Aber man hat in der Tat noch einmal Überblick über alle Teilnehmer. Doch nicht so dumm. Das nächste Barcamp ist am 27. Juli 2019. Mist, da bin ich im Urlaub. Na gut, dann setze ich nächstes Jahr aus.
Abendessen. Wieder gute Gespräche, einige Kollegen fassen zu meiner Session nach. Kam wohl doch gut rüber.
Heimfahrt. Auf der Fahrt noch einmal viel nachgedacht. Viele Informationen, Anregungen und interessante Kollegen getroffen. Motivierend. So viele noch offene Baustellen. Aber war eigentlich doch ganz gut. Hat Spaß gemacht.
Kann ich meinen Urlaub verschieben? Ein Tag geht bestimmt. Die Anmeldung läuft ja schon.
Über den Autor:
Armin Hampel ist Steuerberater und Geschäftsführer der Hampel + Marka Steuerberatungsgesellschaft mbh & Co. KGmit Sitz in Schongau und Lechbruck.