Informationen via Internet und Suchmaschine frei Haus? Gibt es vielleicht schon bald nicht mehr. Ein ehemaliger Google-Manager will mit einer kostenpflichtigen Alternative die Privatsphäre der Nutzer schützen. Kann das klappen?

Wer im Netz nach Informationen sucht, hinterlässt zwangsläufig Spuren. Bisweilen beeinflussen diese Spuren dann wiederum die Suchergebnisse, etwa im Fall der Suchmaschine Google, die Ergebnisse aufgrund von Vorlieben des Nutzers filtert und zudem passende Werbeanzeigen einblendet.  

Dafür steckt der Tech-Konzern zum einen viel Kritik ein, zum anderen schürt der Umstand bei vielen Nutzern das Bedürfnis nach Alternativen zum Schutz der Privatsphäre. Die könnte nun ausgerechnet von einem ehemaligen Google-Manager kommen: Sridhar Ramaswamy leitete fast 15 Jahre lang das Anzeigengeschäft des Konzerns, jetzt kritisiert er seinen Ex-Arbeitgeber. Anzeigen würden zu Qualitätseinbußen bei den Suchergebnissen von Google führen, sagt er – und hat auch eine Lösung parat: kostenpflichtige Suchanfragen. Mit seiner Suchmaschine Neeva möchte er so den Fokus auf die Bedürfnisse der Nutzer und den Schutz ihrer Daten legen. Dafür müssen User allerdings ein kostenpflichtiges Abo abschließen. 

Qualität hat ihren Preis 

Um hochwertige Suchergebnisse zu liefern, greift Neeva auf öffentlich bereitgestellte Web-Inhalte zurück. Verknüpft mit einem Cloud-Account, zieht die Suchmaschine auch Inhalte aus diesen Quellen heran und erstellt ein Profil, um personalisierte Ergebnisse zu generieren. Bis Ende dieses Jahres können sich Testnutzer für eine kostenfreie Nutzung der Beta-Version von Neeva anmelden. Ein genauer Preis für das folgende Monatsabo steht noch nicht fest.  

Von wegen Datenschutz 

Nutzerdaten verwendet und speichert das Unternehmen laut eigenen Angaben während des Nutzungszeitraums oder „as long as […] necessary“. Diese Formulierung sieht der Wettbewerb kritisch. Startpage CEO Robert E.G. Beens äußert Bedenken hinsichtlich der Datenschutz-Bestimmungen von Neeva. Die intransparenten Formulierungen scheinen den Nutzerrechten auf Neevas Website zu widersprechen, wenn es um die Weitergabe der Nutzerdaten an Dritte geht. 

Kostenfreie Suchanfragen ohne personenbezogene Werbeanzeigen bleiben also Wunschdenken. Kostenfreie Google-Alternativen bieten DuckDuckGo oder Startpage – auf die Ads wird aber auch hier nicht verzichtet. 

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