Im zweiten Quartal 2020 schrumpft der weltweite Markt für Managed Services um 17 Prozent. Das gehört zu den Ergebnissen des „ISG Index“ für die EMEA-Region, den das Analysten- und Beratungshaus Information Services Group (ISG) vierteljährlich erstellt.
Hier sind die laut ISG fünf wichtigsten Fakten und Trends des ersten Quartals 2020, vor allem mit Blick auf die Märkte in Deutschland, Österreich und die Schweiz:
Einbruch des Managed-Services-Marktes im zweiten Quartal
Die ISG-Analysten sagen voraus, dass das Volumen für Managed-Services-Verträge wegen der Corona-Pandemie im zweiten Quartal weltweit um 17 Prozent fallen wird. Der Grund dafür seien insbesondere Schwächen in wichtigen Wirtschaftszweigen wie der Reiseverkehrs- und Gastgewerbebranche, der Konsumgüterindustrie, dem Handel und bei Finanzdienstleistungen. Weltweit betrachtet wurden im ersten Quartal 85 Prozent der Managed-Services-Verträge im Januar und Februar abgeschlossen. Der ISG Index zeigt, dass die Geschäftsaktivitäten ab Anfang März in ganz Europa als Folge der Pandemie einbrachen, und damit früher als in Amerika, wo dieser Abwärtstrend erst gegen Ende März einsetzte.
Der As-a-Service-Markt bleibt stabil
Der As-a-Service-Markt wurde im ersten Quartal von der Pandemie nur minimal beeinflusst. IaaS (Infrastructure as a Service) verzeichnete sogar einen kurzen Aufschwung, als die Nachfrage nach Homeoffice- und E-Commerce-Lösungen einen Anstieg verzeichnete.
Laut ISG Index könnten IaaS-Anbieter zukünftig davon profitieren, dass Unternehmen mehr und mehr Aufgaben in die Public Cloud verlagern. Anbieter von Software as a Service (SaaS) hingegen werden darunter leiden, dass Unternehmen Kosten reduzieren und im Zuge des sich weltweit weiter fortsetzenden Personalabbaus Nutzerlizenzen streichen.
Unternehmen mit Mehrjahresverträgen sollten besser abgesichert sein. Andererseits ist davon auszugehen, dass die Budgets für SaaS in höhere Ausgaben für Cyber-Sicherheit, Cloud-Migration und Collaboration-Werkzeuge umgeleitet werden.
Steilkurve zum Jahresbeginn, Vollbremsung durch COVID-19
Der gesamte Outsourcing-Markt aus As-a-Service- und Managed-Services-Leistungen in EMEA hat im ersten Quartal im Jahresvergleich um 3,8 Prozent auf insgesamt 4,5 Milliarden Euro zugelegt. Das Wachstum in EMEA war auf einem guten Weg, sieben bis neun Prozent zu erreichen. Doch ausgebremst wurde die Nachfrage durch die Coronavirus-Pandemie, welche Anfang März die Region erreichte. Infolgedessen sank das Volumen im ersten Quartal im Vergleich zu den Rekordwerten des vierten Quartals 2019 um sechs Prozent.
(Noch) gute Werte in DACH, schlechtere in Großbritannien
Ein im ersten Quartal insgesamt noch reges Managed-Services-Geschäft in Deutschland, Österreich und der Schweiz (DACH) sowie den Benelux-Staaten glich die eher schleppende Performance in Skandinavien und im Vereinigten Königreich aus. Dort gibt es über Covid-19 hinaus weiterhin viele Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem Brexit.
Neuer Quartalsrekord bei As-a-Service-Abschlüssen
Das Vertragsvolumen von As a Service in den ersten drei Monaten des Jahres erreichte in EMEA 1,8 Milliarden Euro und damit einen neuen Quartalsrekord, wenn auch die Werte im Jahresvergleich nur um ein Prozent zulegten. Infrastructure as a Service (IaaS) stieg um sieben Prozent auf 1,4 Milliarden Euro und lag damit im achten Quartal in Folge bei über einer Milliarde Euro. Software as a Service (SaaS) währenddessen schrumpfte um 13 Prozent auf 478 Millionen Euro.
Barbara Florschütz, Geschäftsführerin der Information Services Group (ISG) Germany, fasst zusammen: „Unternehmen, die ihre digitale Transformation in den vergangenen Jahren ernst genommen haben, werden den durch Covid-19 erzeugten Sturm wahrscheinlich besser meistern. In der zweiten Jahreshälfte sollte sich das Managed-Services-Geschäft erholen.“
Auf das ganze Jahr gesehen werde das Vertragsvolumen von Managed Services allerdings um sieben Prozent sinken. Doch das bleibe nicht. Florschütz prognostiziert: „Das As-a-Service-Segment wiederum wird im zweiten Quartal um fünf Prozent gegenüber dem ersten Quartal wachsen. Das Plus für das gesamte Jahr wird bei zwölf Prozent liegen.“
Autor: Ulrike Ostler
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