Lediglich 25 Prozent der europäischen Führungskräfte sind von ihrer Cybersicherheit überzeugt. Oft werden aktuelle Sicherheitsbedrohungen mit veralteten Tools bekämpft.

Im Sommer 2019 wurden im Zuge der VMware-Studie 650 Unternehmen im Wirtschaftsraum Europa hinsichtlich ihrer verwendeten Praktiken zur Bekämpfung der neuesten Cyber-Bedrohungen befragt.

Die Studie zeigt, dass die Zufriedenheit hinsichtlich der eigenen Cybersecurity bei vielen europäischen Unternehmen noch Luft nach oben lässt. Die Mehrheit von 76 Prozent der befragten Unternehmen glaubt, dass ihre Sicherheitsstandards auf veralteten Systemen basieren.

Gerade mal 32 Prozent der deutschen Unternehmen erwarben im Jahr 2018 neue Sicherheitstools. Damit bildet Deutschland aktuell das Schlusslicht bezüglich bislang getätigter Investitionen in der IT-Sicherheit. Vermehrte Investitionen in Hinsicht auf Erkennung und Identifizierung von Angriffen sind allerdings bei 60 Prozent der deutschen befragten Unternehmen für die Zukunft geplant.

Heterogenität erschwert Security

Vermehrt ist zu beobachten, dass die IT-Infrastruktur von Unternehmen durch Einzelprodukte geformt wird. So sind oft 26 oder sogar mehr unterschiedliche Sicherheitsprodukte in einem Unternehmen installiert. Aufgrund dieser hohen Anzahl dauert die Behebung von Cybersicherheitsproblemen oft bis zu einer Woche. Diese langsame Reaktionszeit kann aufgrund der Millionen Internetnutzer und der Masse an täglichem Datenfluss verhängnisvoll sein und mutet im Zeitalter der Echtzeitverarbeitung erschreckend an.

Und obwohl sich die wirtschaftlichen Schäden auf Ebene der Cybersecruity seit 2013 verfünffacht haben, zeigt die Studie einen Trend der eher ineffizienten Bekämpfung von Cyberbedrohungen auf – Unternehmen verlieren zunehmend ihr Vertrauen in die IT-Sicherheit. Auch sind lediglich 18 Prozent (Deutschland 22 Prozent) der Führungskräfte von den Qualifikationen ihrer Mitarbeiter hinsichtlich des Umgangs mit Cyberbedrohungen überzeugt.

Distanz zwischen Management und IT

Zudem herrscht eine Kluft zwischen Management und IT-Sicherheitsteams hinsichtlich der Wahrnehmung von Fortschritt und Zusammenarbeit rund um die Cybersicherheit. Lediglich 21 Prozent (in Deutschland 27 Prozent) der IT-Abteilungen halten ihre C-level-Führungskräfte für sehr kooperativ, wenn es um Cybersecurity geht. Der Meinung der IT-Abteilungen steht die Aussage der Managementebene gegenüber. 27 Prozent der Führungskräfte glauben, IT und Management arbeiten auf signifikante Weise bei der Lösung von IT-Sicherheitsproblemen zusammen.

Vice President und Country Manager VMware Deutschland, Armin Müller konstatiert: „Wir leben heute in einer immer komplexeren Welt, mit immer komplexeren Interaktionen, mehr angeschlossenen Geräten und Sensoren, an verschiedenen Orten arbeitenden Mitarbeitern und der Cloud. Dadurch hat sich eine große Angriffsfläche gebildet – die Anforderungen haben sich geändert. Die moderne IT-Sicherheit erfordert eine Investitionsverschiebung weg von dem Versuch, Verstöße um jeden Preis zu verhindern, und hin zum Aufbau einer holistischen inneren Sicherheit, die alles umfasst: Anwendungen, Netzwerk und so weiter – im Wesentlichen alles, was Daten verbindet und transportiert. Verstöße sind unvermeidlich, aber es kommt darauf an, wie schnell und effektiv man gegen diese Bedrohungen vorgeht“. Er fordert eine „Kultur des Sicherheitsbewusstseins und der Zusammenarbeit zwischen allen Abteilungen und Teams. Führungskräfte, Sicherheits- und IT-Abteilungen müssen sich einig sein und ein gemeinsames Ziel verfolgen. Durch Investitionen in neue Talente, um Cybersecurity voranzutreiben, werden deutsche Unternehmen der anspruchsvollen Cyberkriminalität weltweit einen Schritt voraus sein.“

Autor: Marlene Mahlo

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