Einer Umfrage des Bundesverband der Personalmanager zufolge steigt das Interesse am Einsatz künstlicher Intelligenz im Personalwesen. Dennoch sehen viele Grenzen dieser jungen Technologie.

Künstliche Intelligenz ist eine vergleichsweise junge Technologie. Doch sie wird für eine moderne Personalarbeit zu einem wichtigen Schlüssel. Aktuell steht der Einsatz von künstlicher Intelligenz in den Personalprozessen noch am Anfang. Zwar beschäftigen sich insgesamt 74 Prozent der Personalverantwortlichen in Deutschland intensiv mit dem Thema, oft fehlen ihnen allerdings noch die konkreten Anwendungsbeispiele sowie entsprechende Trainings, um die Technologie selbst einzusetzen. Das ist das zentrale Ergebnis einer Umfrage, die der Bundesverband der Personalmanager (BPM) in Zusammenarbeit mit dem Ethikbeirat HR Tech unter 1.032 Personalmanager aus unterschiedlichen Branchen durchgeführt hat.

Knapp drei Viertel der Befragten beschäftigten sich bereits mit KI in der Personalarbeit: 41 Prozent der Personaler prüfen derzeit, ob KI-basierte Technik einen Nutzen für das eigene Aufgabenfeld hat. 16 Prozent planen den Einsatz konkret. Weitere 16 Prozent der Befragten gaben an, dass sie bereits KI-basierte Technik in der Personalarbeit in ihrem Unternehmen einsetzen. 26,5 Prozent hingegen machen deutlich, dass diese Technologie für sie überhaupt nicht in Frage kommt.

Fehlende Erfahrung mit KI

Für die Zurückhaltung der Befragten gibt es Gründe: Die Befragten thematisieren das Einhalten ethischer Grenzen, Haftung und Rechenschaftspflichten sowie die Transparenz der Technologie. Die Hälfte der Befragten fühlt sich vor der Einführung der in ihren Unternehmen bereits eingesetzten Techniken nicht ausreichend informiert – hier besteht ein starker Wunsch, Best-Practice-Beispiele von HR-TechUsesCases zur Verfügung gestellt zu bekommen oder über Trainings bzw. Ansprechpartner besser auf neue Technologien vorbereitet zu werden.

Gleichzeitig empfinden die Befragten durchaus Druck durch Branchentrends (38,9 Prozent) und die jeweilige Geschäftsführung (28,3 Prozent), KI-Technik in HR einzusetzen. Inhaltlich erwarten die Befragten die größten Veränderungen durch KI in der Personalarbeit bei der Mitarbeiter-Suche (40,6 Prozent) und Mitarbeiterverwaltung (25,3 Prozent).

Personalentscheider: Maschine darf nie finale Entscheidung übernehmen

Bei der abschließenden Frage danach, welche Aufgaben eines Personalentscheiders keinesfalls von künstlicher Intelligenz übernommen werden sollte, sprachen sich 45 Prozent klar dafür aus, dass eine Maschine niemals die finale Entscheidung in einem Personalauswahlprozess ausüben darf. Ganz gleich, ob es sich nun um eine Einstellung, eine Beförderung oder auch eine Entlassung handelt.

Über den Bundesverband der Personalmanager

Der Bundesverband der Personalmanager ist die berufsständische Vereinigung für Personalmanager aus Unternehmen, Organisationen und Verbänden. Der Verband fördert den Wissensaustausch unter HR-Verantwortlichen und vertritt die Interessen seiner 4.600 Mitglieder gegenüber Politik und Wirtschaft. Die Mitglieder des Verbands sind HR-Professionals aus allen Personalfunktionen und Führungsebenen, vom HR-Generalisten im Start-up bis zum Personalvorstand im Dax-Konzern.

Autor: Jens Scheiner

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